Schlechten Noten auf der Spur
Wenn Ihr Kind regelmäßig schlechte Arbeiten schreibt, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Besprechen Sie sich in einer ruhigen Stunde mit Ihrem Kind und versuchen Sie gemeinsam die Gründe zu analysieren. Vielleicht ist Ihr Kind mit dem Unterrichtsstoff überfordert. Das erkennen Sie daran, dass die Hausaufgaben fehlerhaft oder gar nicht bewältigt werden. In diesem Fall kann Nachhilfeunterricht Ihrem Kind fehlendes Wissen vermitteln.
Wenn Ihr Kind beim Lesen, Schreiben oder Rechnen schwächelt, kann sich dahinter eine Lese- oder Rechenschwäche verbergen. Wenn Sie merken, dass Ihr Kind die Aufgaben einfach nicht begreift, besprechen Sie sich zunächst mit dem Lehrer. Vielleicht ist Ihr Kind aber im Unterricht durch Klassenkameraden abgelenkt und kann die Erklärungen des Lehrers nicht nachvollziehen. Auch hier helfen das Gespräch mit dem Lehrer bzw. eine Änderung der Sitzordnung.
Denkblockade bei Klassenarbeiten
Manchmal beherrschen Schülern zu Hause den Stoff für eine Klassenarbeit, aber trotzdem schreiben sie in den Arbeiten schlechte Noten. Besonders bei Problemfächern wie zum Beispiel Mathematik fällt es manchen Kindern schwer, unter Stress Ihr Wissen abzurufen. Das vermeintliche Versagen verschärft dann nur noch die Situation. Das Kind zweifelt an sich, verliert sein Selbstvertrauen und die Lust an dem Unterrichtsfach. Und auch die Eltern sind genervt und üben Kritik am Kind oder zweifeln seinen Lernwillen an. Was wiederum den Stresspegel und Druck auf das Kind weiter erhöht.
Auslöser für Denkblockaden
Blockaden bilden sich oft in Fächern, die Ihrem Kind nicht so gut liegen. Es schreibt schlechte Noten und hat das Gefühl, diesem Fach nicht gewachsen zu sein. Oft auf Druck der Eltern verstärkt das Kind seine Bemühungen in dem Unterrichtsfach. Es paukt und lernt für die nächste Arbeit, aber schon eine schwierige Aufgabe verunsichert das Kind. Es ist gestresst und kann selbst die einfachen Aufgaben nicht mehr bewältigen. Stress und Versagensängste sind die häufigsten Ursachen für Denkblockaden. Aber auch Druck von Seiten der Eltern, Lehrer oder Mitschüler kann zu Lernproblemen führen.
Warum Stress das Gehirn blockiert
Stress ist die natürliche Reaktion unseres Körpers auf eine Bedrohung. Sobald Gefahr droht, produziert der Körper die Stresshormone Adrenalin und Kortisol: Herz- und Kreislauf arbeiten auf Hochtouren, der Blutdruck steigt und die Atmung wird schneller. Die Stressreaktionen mobilisieren alle Kraftreserven und der Mensch ist wie zu Urzeiten bereit, sich der Bedrohung im Kampf zu stellen oder durch Flucht zu entziehen. Alle unwichtigen Funktionen des Körpers wie zum Beispiel die Verdauung werden allerdings gedrosselt.
Solche Stressreaktionen treten leider nicht nur in gefährlichen Situationen auf, denn das Gehirn kann nicht zwischen Gefahren und unangenehmen Empfindungen unterscheiden. Sobald sich die Stimmung des Menschen aus irgendwelchen Gründen verschlechtert, schüttet der Körper vorsichtshalber Stresshormone aus. Dabei sind die Auslöser bei jedem Menschen sehr unterschiedlich.
Fühlt sich Ihr Kind während der Klassenarbeit durch Lärm, Zeitdruck oder Ängste unwohl, schüttet der Körper Stresshormone aus. Das Adrenalin und Kortisol puschen zwar Ihr Kind, allerdings ist es nicht in der Lage, komplizierte Rechenaufgaben zu lösen oder Wissen abzurufen. Jetzt wäre Ruhe nötig, um die Hormone abzubauen. Aber stattdessen gerät Ihr Kind in Panik und verschlimmert dadurch die Denkblockade.
Denkblockaden vorbeugen
Nach Stressreaktionen bleiben die Stresshormone noch rund eine halbe Stunde im Blut. Deshalb ist es besser, wenn Ihr Kind während der Klassenarbeiten gelassen bleibt. Strafen oder Schimpfen wegen schlechter Noten verstärkt den Druck auf Ihr Kind und damit auch die Denkblockade. Vor allem Mädchen entwickeln oft einen übertriebenen Ehrgeiz und sind nur noch auf die Noten fixiert. Dieser Stress ist ungesund und blockiert die Kinder.
Versuchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Schule zu entschärfen, indem Sie den Fokus nicht mehr auf die Noten richten. Das gelingt zum Beispiel, wenn Sie den Lernwillen und Einsatz Ihres Kindes belohnen auch wenn das Ergebnis nicht so gut ausgefallen ist.
Gleichzeitig ist es wichtig, das Selbstvertrauen des Kindes zu stärken. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie es unabhängig von den Schulnoten lieb haben. Das gelingt, wenn Eltern sich nicht auf die Schwächen konzentrieren sondern gezielt seine Stärken loben. Fördern Sie positive Charaktereigenschaften oder Fähigkeiten Ihres Kindes, die nicht mit Schulnoten oder Konkurrenzkampf zusammenhängen. Vielleicht hat Ihr Kind seine Stärken im kreativen Bereich oder ist musisch begabt.
Auch Erfolgserlebnisse beim Sport helfen Ihrem Kind, sein Selbstbewusstsein zu stärken und eine positive Sichtweise zu gewinnen.
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