Bei dem Begriff Rheuma handelt es sich um einen Sammelbegriff für schmerzhafte Symptome der Gelenke. Für die erfolgreiche Behandlung ist also eine genaue Diagnose vonnöten. Diese kann nach verschiedenen Untersuchungen, darunter Ultraschall und Magnetresonanztherapie mit Kontrastmitteln sowie Blutuntersuchungen, gestellt werden. Auch Röntgenaufnahmen werden erstellt. Auf diesen erkennt man Veränderungen jedoch erst spät. Je früher geklärt wird, um welche Rheumaart es sich handelt, desto besser sind die Behandlungschancen.
Das sind die häufigsten rheumatischen Erkrankungen
Zu den häufigsten rheumatischen Erkrankungen gehören die rheumatoide Arthritis (oder auch chronische Polyarthritis) und die Arthrose. Bei ersterer handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit, bei der das Immunsystem überempfindlich reagiert und schmerzhafte Entzündungen verursacht.
Als Arthrose bezeichnet man den Verschleiß von Knorpelgelenken, der altersbedingt oder durch Fehlhaltungen, etwa auf Grund von Übergewicht oder andere Überbelastung, verursacht werden kann. Andere Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises sind Gicht, Schmetterlingsflechte, Weichteilrheumatismus oder Fibromyalgie.
Rheumatische Erkrankungen sind bis heute nicht heilbar. Das Ziel jeder Behandlungsform ist daher die Remission, also ein quasi-krankheitsfreier Zustand. Bei diesem liegen idealerweise keine Bewegungseinschränkungen, Schmerzen oder Schwellungen der Gelenke vor. Die Vielfalt anwendbarer Behandlungsmethoden ermöglicht glücklicherweise für jeden Rheuma-Patienten eine passende Therapie, mit der die Lebensqualität erheblich verbessert werden kann.
Medikamentöse Behandlung
Eine Reihe von Medikamenten, die jeweils den Stillstand der Erkrankung erwirken, kann dauerhaft, oft ein Leben lang, eingenommen werden. Die entzündungshemmenden Mittel werden besonders bei der rheumatoiden Arthritis als sogenannte Basismittel eingesetzt. Schlagen diese nach cirka drei Monaten nicht ausreichend an, werden in der Regel sogenannte Biologika verabreicht, die direkt in das Immunsystem eingreifen, seine biologischen Funktionen nachahmen und entzündungsfördernde Botenstoffe beziehungsweise Zellen hemmen. Die Wirkweise muss in regelmäßigen Abständen, etwa alle drei Monate, überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.
Bei akuten Schüben kommen Antirheumatika, die den Schmerz bis zu einem Tag stillen, zum Einsatz. Dazu gehören auch geringe Gaben von Kortison.
Nichtmedikamentöse Behandlung
Auch in der Rheumatologie gilt: „Wer rastet, der rostet“. Damit Betroffene aus dem Teufelskreis aus „Schmerz – Bewegungsmangel – Verschlechterung der Erkrankung“ austreten können, spielt Bewegung eine entscheidende Rolle in der Behandlung. Für die Kräftigung der Muskeln empfehlen Therapeuten gelenkschonenden Sport wie Schwimmen oder Radfahren.
Motorisch-funktionelles Training und Krankengymnastik zielen auf den Erhalt der Beweglichkeit ab und sollen ein Versteifen der Gelenke verhindern. Bei auftretenden Schmerzen sollte die betreffende Stelle gekühlt werden.
Die Gewichtsabnahme über den Sport spielt bei der Behandlung ebenso eine große Rolle. Diese sollte zudem mit einer gesunden Ernährung, bei der tierische Fette wie in Käse oder Fleisch vermieden werden, einhergehen. Auch das Rauchen führt zu einem erhöhten Risiko für rheumatoide Arthritis, sodass die Entwöhnung zu einer gesunden Lebensweise, die wichtiger Bestandteil in der Rheumabehandlung ist, beiträgt.
Außerdem ist auf eine gründliche Zahnhygiene zu achten, da Zusammenhänge zwischen der Zahnfleischentzündung (Parodontitis) und der rheumatoiden Arthritis festgestellt werden konnten.
Wenn nichts mehr geht: Die Operation
Als letzter Schritt in der Rheumabehandlung gilt die Operation am betreffenden Gelenk. Dabei wird eine Prothese, die den verschlissenen Knorpel ersetzen soll, auf den frei gelegten und in Form geschliffenen Knochen aufgesetzt. Diese Operation gehört mittlerweile zu den Routine-Eingriffen der Rheumaspezialisten und kann, je nach Gelenk,
innerhalb von einer Stunde durchgeführt werden. Die eingesetzten Materialien müssen in der Regel nach etwa 15 Jahren in einer erneuten Operation ausgetauscht werden. Für den Patienten folgt daraufhin eine mehrere Wochen andauernde Rehabilitationszeit, in der die Bewegung des Gelenks trainiert wird.
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