Sinnlich bis erotisch – Schreiben mit allen Sinnen

Wer mit allen Sinnen schreibt, fesselt seine Leser. Das gilt besonders für erotische Literatur. Viele Menschen bevorzugen visuelle Reize. Aber was wäre das Sehen ohne das Hören, das Genießen exotischer Düfte, das Spüren zärtlicher Finger auf der Haut? Der Mensch verlangt nach Reizen. Erotisch attraktive Frauen geizen selten damit. Reize wirken magnetisch anziehend - verarbeiten Sie sie literarisch.

"Das ist aber ein reizendes Mädchen", sagten ältere Tanten früher gern. Sie meinten das gewöhnlich im Sinne von nett, hübsch, wohlerzogen, gepflegt, anständig. Das alles machte früher den Reiz eines Mädchens aus. Auch wenn die Bezeichnung reizend in diesem Zusammenhang heute altmodisch klingt, Reize wirken anziehend. Verwenden Sie sie in Ihren Texten.

So können Sie Reize sinnlich beschreiben – verwenden Sie alle fünf Sinne!

Haben Sie Ihre fünf Sinne beisammen? Ist Ihnen überhaupt bewusst, welche Sinne sie tagtäglich nutzen? Zählen wir sie doch einmal auf:

  • Sehen
  • Hören
  • Riechen
  • Schmecken
  • Fühlen oder Tasten

Versuchen Sie, die Begegnung mit einer schönen Frau oder einem attraktiven Mann zu beschreiben, indem sie alle Sinne einsetzen. Zeigen Sie nicht nur, wie sie aussieht, wie er äußerlich wirkt. Wie riecht dieser Mensch? Wie spricht er? Kann er singen oder pfeifen? Wie klingt sein Lachen? Wie fühlt sich seine Haut an, wie der Stoff seiner Kleidung? Wie schmecken seine Lippen?

Eine mechanische Aufzählung sollten Sie unbedingt vermeiden. Achten Sie darauf, dass Ihr Text lebendig und abwechslungsreich bleibt. Nicht immer können Sie alle Sinne einsetzen, aber Sie sollten immer wieder einmal daran denken, wie wichtig sie sind.

Ein sinnlicher Schreibstil wertet Texte auf – nicht nur erotische Literatur und Heftromane

Ein sinnlicher Schreibstil im besten Sinne eignet sich nicht nur für erotische Literatur oder für Heftromane. Er macht nahezu jeden belletristischen Text spannender, aufregender, attraktiver. Werden Sie sich des literarischen Reizes sinnlicher Reize bewusst und lassen Sie Ihre Leser Ihre Texte nicht nur lesen, sondern auch sehen, hören, fühlen.

Ein Beispiel für eine sinnliche Beschreibung, eine Szene, die alle Sinne einsetzt

Ich blieb atemlos stehen, als ich Marc zum ersten Mal sah. Vivian hatte mir ja immer wieder erzählt, dass er ausgesprochen gut aussah. Aber die Wirklichkeit übertraf jede Beschreibung. Seine glatten, tiefschwarzen Haare hoben sich mit bläulichem Schimmer von seiner gebräunten Haut ab. Dunkle Stoppeln auf Wangen und Kinn zeigten, dass er sich seit mindestens zwei Tagen nicht rasiert hatte.

Unter seinen fast schwarzen Augen lagen graublaue Schatten, als habe er zu wenig geschlafen. Doch das machte ihn für mich nur noch attraktiver. Er wirkte wie der Held aus einem Piratenfilm. Vivian stellte uns einander vor. Sein Händedruck war bestimmt und doch leicht. Seine Haut fühlte sich angenehm kühl und trocken an. "Wir sollten tanzen", sagte er und lachte mich fröhlich an. "Ich mag diesen Song."

Er begann, ihn ein paar Takte lang mitzupfeifen. Hör auf zu pfeifen, dachte ich, ich will diese Stimme noch einmal hören. Sie war ein bisschen brüchig, rau und tief. Eine solche Stimme hatte ich noch nie gehört. Als er seinen Arm um meine Taille legte und mich an sich zog, nahm ich den Duft seines Aftershaves wahr. Es roch ein bisschen nach Zimt, süß und Appetit erregend. …

Wie wirkt dieser Text auf Sie? Was können Sie gut sehen und sich vorstellen? Was fehlt vielleicht? Was könnte man noch besser machen? Grundsätzlich eignet sich jeder Lesestoff dazu, selbst noch besser zu schreiben. Sie übernehmen, was Ihnen gefällt, sie bemerken, wo Sie beim Lesen haken und erkennen dadurch, was Sie selbst besser machen würden.