Selbstmotivation: Andere mitziehen, sich aber auch mal schieben lassen

Verfügen Sie immer über genug Selbstmotivation, über den Raketenantrieb, der jede Aufgabe zum Kinderspiel macht? Wohl kaum. Und Ihre Mitmenschen haben auch mal einen schlechten Tag. Das können Sie nicht ändern, aber lernen damit umzugehen. Selbstmotivation für sich und andere ist gut: in Maßen.
Selbstmotivation aufbauen. So geht’s: Einstiegshilfe
Beispiel: Sie möchten regelmäßig joggen gehen, haben sich Laufschuhe gekauft und tatsächlich an bisher zwei Tagen Ihre Runden gedreht. Dann regnet es morgens und Ihr Joggen fällt aus. Am nächsten Tag laufen Sie wieder, am übernächsten müssen Sie jedoch früher als sonst in der Firma …

[adcode categories=“lebensberatung,selbstmotivation“] Sie merken: So klappt das nicht. Die täglich erforderliche Selbstmotivation ist für Sie eine Ausstiegsfalle. Deshalb bitten Sie einen Freund, der jeden Tag joggt, Sie "mitzunehmen". Sie verabreden sich für zwei Wochen zum gemeinsamen Laufen: Täglich zur selben Zeit am selben Ort geht es los. Danach läuft der Freund wieder allein, in seinem Tempo. Und Sie bedanken sich bei ihm: Denn Sie haben bei ihm den Einstieg gefunden, dem täglichen Joggen Zeit eingeräumt und sich daran gewöhnt.

Krisenhilfe
Ein Freund hat eine Enttäuschung erlebt, die eine persönliche Krise bei ihm ausgelöst hat. Er fühlt sich wie gelähmt und möchte am liebsten gar nichts tun. Sie reden ihm zu, erst mal zurückzuschalten, und bieten an: "Was kann ich tun, um dir eine Atempause zu verschaffen?" Für das nächste Wochenende laden Sie seine Kinder zu sich ein, damit er Zeit für sich gewinnt. Danach wollen Sie gemeinsam weitersehen.
So geht’s nicht: Wiederholungstäter zerstören die Selbstmotivation
Ein Kollege ist nie motiviert, Protokoll zu schreiben. Eine Nachbarin hat nie Lust, ihr Auto nicht vor der Einfahrt zu parken. Ein Vereinsmitglied ist stets beim vereinten Feiern, aber nie bei der "vereinten" Vorbereitung dabei. Das Ausruhen auf anderen zerstört auf Dauer die Beziehung  im Beruf ebenso wie im Privatleben. Halten Sie sich besser an die 6 Auftank-Regeln fürs Geben und Nehmen:
  1. Machen Sie deutlich, dass die Beanspruchung der Hilfe eine Ausnahme auf Grund einer besonderen Situation ist.
  2. Beugen Sie Missverständnissen vor; Verabreden Sie gemeinsam  Unterstützer und Unterstützender  , welche Hilfe konkret geleistet wird.
  3. Legen Sie gemeinsame Ziele fest, damit die Beteiligten wissen, wie weit der Einsatz geht.
  4. Legen Sie den Zeitraum der Unterstützung fest, damit keine Abhängigkeit entsteht.
  5. Ermöglichen Sie es demjenigen, von dem Sie sich mitziehen lassen wollen, Ihnen auch eine Absage zu erteilen. Eine Bitte ist stets eine Frage.
  6. Zeigen Sie Ihre Bereitschaft, sowohl zu nehmen als auch zu geben. Beides bereichert auf seine Weise Ihr Leben und das Leben Ihrer Mitmenschen.