Selbstgemachte Badezusätze: So holen Sie sich Natur statt Chemie in Ihre Wanne

Rund um den Bereich der heimischen Badewanne hat sich in den letzten Jahren ein äußerst attraktiver Markt entwickelt. Entspannende Sommerbäder, Winterzusätze mit Weihnachtsduft – es gibt nichts, was es nicht gibt. Aber sind solche Badezusätze auch wirklich empfehlenswert? Wie Sie sich natürliche Badezusätze selbst mischen können, die dazu noch eine gesundheitsfördernde Wirkung haben, lesen Sie in diesem Artikel.

Eines ist bei allen in der Drogerie angebotenen Badezusätzen gleich: Es sind Industrieprodukte, die voller Chemie stecken. In den Flaschen treffen sich Konservierungs-, Duft- und Farbstoffe, vermischt mit Tensiden, zur Reinigung.
Viele Produkte enthalten Formaldehyd beziehungsweise so genannte Formaldehydabspalter. Beide dienen zur Konservierung. Sie sollen verhindern, dass sich in den immer stark wasserhaltigen Badezusätzen Bakterien breit machen. Sie können nicht nur Allergien auslösen, sondern auch Ihre Haut vorzeitig altern lassen – das ist sicherlich nicht das, was Sie sich von einem entspannenden Bad wünschen.
Weitere Schadstoffe, die sich in Badezusätzen finden, sind:

  • Diethylphthalat: Es handelt sich dabei um einen Stoff, der den beigemischten Alkohol ungenießbar machen soll. Allerdings wird Diethylphthalat von der Haut aufgenommen und kann auf Dauer ihren Selbstschutzmechanismus zerstören.
  • Halogenorganische Verbindungen: Es handelt sich dabei um eine Stoffgruppe, die ebenfalls Allergien auslösen kann. Manche Stoffe, die zu den halogenorganischen Verbindungen gehören, werden als krebserregend eingestuft.
  • PEG bzw. PEG-Derivate: Hierbei handelt es sich um Emulgatoren, die eingesetzt werden, um Wasser und Fett oder auch Wasser und Öl miteinander zu verbinden. Sie machen die Haut durchlässiger – auch für Schadstoffe, die so leichter in Ihre Haut eindringen können.
  • Duftstoffe: Sie lösen bei empfindlichen Menschen Allergien aus. In manchen Badezusätzen sind zudem polyzyklische Moschus-Verbindungen enthalten. Das sind künstliche Duftstoffe, die die Haut durchdringen können und sich dann im Fettgewebe anlagern, wo sie nichts zu suchen haben.
  • Farbstoffe: Es handelt sich um synthetische Zusätze, die Ihre Haut ebenfalls reizen können. Sie sind auf der Verpackung nicht deutlich ausgewiesen, sondern verstecken sich hinter der Buchstabenkombination CL und einer fünfstelligen Zahl.

So machen Sie sich Ihre Badezusätze selbst

Zum Glück gibt es gesunde Alternativen zu gekauften Badezusätzen: Sie können Ihren Badezusatz ganz einfach selbst herstellen. Grundlage dafür ist ein gutes Trägeröl – empfehlenswert ist zum Beispiel Jojoba- oder Mandelöl. Sie bekommen die Öle in Reformhäusern oder Bioläden mit Kosmetikabteilung.
Für ein Vollbad geben Sie zwei Esslöffel des Öls in eine Tasse. Je nachdem, was Sie mit Ihrem Bad erreichen möchten, mischen Sie dann zehn Tropfen eines ätherischen Öls dazu. Ätherische Öle mit guter Qualität erhalten Sie zum Beispiel in der Apotheke.

  • Lavendel: Dieses Öl wirkt beruhigend und entspannend. Ein solches Bad eignet sich zum Beispiel bei Einschlafstörungen oder Verkrampfungen, besonders im Unterleib.
  • Fichtennadel: Stressbedingte Erschöpfungszustände können Sie mit so einem Bad vertreiben. Zudem fördert es einen tiefen, guten Schlaf und beruhigt.
  • Kastanienöl: Müde, schwere Beine werden entlastet – daher können Sie dieses Öl auch als Zusatz zu einem Fuß- oder Bein-Bad verwenden. Auch venöse Beschwerden lassen sich mit einem Kastanienöl-Bad lindern.
  • Melisse: Solch ein Bad bietet sich an, wenn Sie unter Kopfschmerzen leiden.
  • Thymian und Eukalyptus: Je 5 Tropfen auf ein Trägeröl helfen, wenn Sie Erkältungen oder einer Grippe vorbeugen möchten. Beide Öle sind desinfizierend und stärken Ihr Immunsystem.

Gehen Sie mit Fichtenzweigen baden, wenn der Husten kommt Noch mehr positive Wirkungen kann Ihnen ein Bad bieten, das Sie sich aus Fichten- oder Kiefernzweigen selbst zubereiten. Gerade im Winter, wenn Sie frieren, ist es ein ideales Aufwärmbad. Schneiden Sie sich im Wald 3 kleine Fichten- oder Kiefernzweige ab und zerhacken Sie diese in kleine Stücke.
Kochen Sie sie 10 Minuten lang in 1 Liter Wasser. Dann lassen Sie den Sud weitere 10 Minuten lang mit einem Tuch abgedeckt ziehen und gießen ihn durch ein Tuch ab, um die Zweige aus dem Sud zu sieben. Geben Sie die Flüssigkeit in Ihr Badewasser.

Dieser Badezusatz tötet nicht nur Keime ab und ist entzündungshemmend, sondern erleichtert auch rheumatische Beschwerden und hilft bei akutem und chronischem Husten. Zudem wärmt er Sie und belebt.
Salz aus dem Toten Meer hilft Ihnen bei vielen Hautproblemen Es lohnt sich nicht, Produkte zu kaufen, auf deren Verpackung der Zusatz von Totem-Meer-Salz ausgewiesen wird. Die enthaltene Menge ist viel zu gering, als dass sie eine Wirkung erreichen könnte. Kaufen Sie lieber reines Salz aus dem Toten Meer und bereiten Sie sich damit direkt ein Bad zu.
Solch ein Bad entschlackt, macht Ihre Haut rein und sehr weich. Dafür muss es kein teures Salz aus der Apotheke sein: Sie bekommen das Salz in guter Qualität auch im Drogeriemarkt. Für ein Vollbad brauchen Sie 500 Gramm Salz. Achten Sie darauf, dass Sie nicht länger als 15 Minuten in der Wanne bleiben, denn das Bad fördert Ihre Durchblutung und belastet daher Ihren Kreislauf sehr stark. Nach dem Bad sollten Sie sich gründlich abduschen.
Für Ihre Haut ist es nicht gut, wenn Rückstände vom Salz bleiben. Wickeln Sie sich dann in ein Handtuch und legen Sie sich für eine halbe Stunde hin. So profitiert Ihr Körper richtig von der Wirkung des Salzes. Bäder mit Salz aus dem Toten Meer können Sie als Kur anwenden. Dann sollten Sie jede Woche 1- bis 2-mal das Salz als Badezusatz anwenden, und zwar einen Monat lang.
Die Bäder helfen nicht nur bei Hautunreinheiten, sondern auch bei allergischen Reaktionen und Muskelbeschwerden. Achten Sie aber darauf, dass Sie keine offenen Wunden haben – wenn das Salz hier eindringt, kann es unangenehm brennen und schmerzen.

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