Naturheilkunde: Selbstbehandlung – für die Gesundheit ist nichts zu teuer
Nun beginnt sie wieder, die Erkältungszeit. Gestern war ich mal wieder auf einen Schwatz in meiner naturheilkundlichen Lieblingsapotheke. Beim Warten auf den Chef konnte ich das Verkaufsgeschehen beobachten und war wieder mal fasziniert, wie viel Geld Menschen einfach so für freiverkäufliche Arzneimittel aufwenden. Für die Gesundheit ist eben nichts zu teuer.
Es beginnt beim Kauf von Taschentüchern und endet, freundliche Beratung vorausgesetzt, mit drei Medikamenten: Vitamin C, ein Salzwassernasenspray und ein pflanzliches oder homöopathisches Mittel, um beim Beispiel Schnupfen zu bleiben. Steigerungen nach oben jederzeit möglich. Dann bezahlt der Kunde etwa 35 Euro.
Meinem Apotheker sei es gegönnt, gerade die Apotheken, die sich um Naturheilkunde und Pflanzen bemühen, stehen wirtschaftlich nicht wirklich gut da. Der Griff ins Regal zum Pillenschächtelchen geht da doch viel schneller und ohne großen Aufwand für Lagerung oder Beratung. Was heißt das aber für den Kunden?
Naturheilkunde: Selbstbehandlung oder zum Heilpraktiker
Die beschriebene Beobachtung machte mich nachdenklich. Im Prinzip könnte ein solcher Kunde mein Honorar bezahlen und müsste dann viel weniger Geld in der Apotheke lassen. Im Endeffekt wäre ein solches Vorgehen zwar mit größeren Kosten verbunden, aber der finanzielle Unterschied wäre nicht gravierend. Vielleicht ist es unsere Zeit, die zu einem schnellen Apothekenbesuch animiert. Mal eben ein Kilo Gesundheit kaufen und das am besten mit Umweltengel.
Beim Heilpraktiker würde unser Beispielpatient eine wesentlich umfassendere Leistung erhalten: Eine Untersuchung, Beratung und Diagnose und vor allem eine individuell maßgeschneiderte Therapie.
Naturheilkunde: Selbstbehandlung – auf den Rhythmus kommt es an
Heutzutage nehmen viele Menschen Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine usw. weil es eben gesund sei. Dies mag sein und gut gemachte Präparate haben sicher einen positiven vor allem präventiven Effekt. Wichtig ist es aber Gewöhnungseffekte zu vermeiden. Die Einnahme sollte also immer mal wieder rhythmisch unterbrochen werden. Pausen sind das Zauberwort.
Ein paar Vorschläge: Einnahme zwei Tage, ein Tag Pause oder Pause am Wochenende, oder alle 4 Wochen eine Woche Pause.
Zum einen spart dies Kosten, zum anderen kann man bemerken ob man das Präparat überhaupt noch braucht oder eventuell sogar überdosiert ist (meine homöopathischen Kollegen sprechen dann von Mittelprüfung). Der Körper reagiert dann umso besser, wenn wir mit der Einnahme erneut beginnen.
Mit verordneten Medikamenten verbieten sich solche Experimente selbstverständlich.