Seien Sie vorsichtig bei Vergesellschaftung und sozialer Zusammensetzung Ihrer Tiere!

Immer wieder werden Tiere zusammen in einem Terrarium gehalten, obwohl deren Ansprüche und Bedürfnisse an die Haltung völlig verschieden sind, so dass diesen nur Leid und Schaden zugefügt wird. Zu diesem stets aktuellen Thema, will ich Ihnen nachfolgend einige wichtige Punkte erläutern, die Sie unbedingt beachten sollten, bevor Sie Tiere zusammensetzen.

Unter Vergesellschaftung versteht man die gemeinsame Haltung von verschiedenen Arten in einem Territorium. Die innerartliche Beziehung der Tiere untereinander hingegen bezeichnet man als Soziale Zusammensetzung.

Auch bei sozialer Zusammensetzung kann es Probleme geben!
Manche Terrarientiere zeigen nur wenig soziale Bindung und sind untereinander unverträglich. Tiere solcher Arten müssen unbedingt einzeln gehalten und dürfen mit dem anderen Geschlecht der gleichen Art nur zur Paarungszeit zusammengeführt werden. Andere hingegen können problemlos paarweise oder in Gruppen gehalten werden. Oft ist es so, dass ein Männchen mit mehreren Weibchen zusammen in einem Terrarium gepflegt wird.

Es gibt Tiere, die auch innerartlich so unverträglich miteinander sind, dass sie sich gegenseitig bis zum Tod stressen und bekämpfen. Die männlichen Taggeckos der Gattung Phelsuma z. B. verteidigen ihr Territorium mit extremer Aggressivität. Bei Schlangen kann es notwendig sein, dass man sie während einer Fütterung trennen muss, um ein gegenseitiges Auffressen zu verhindern.

Sind Sie sich unsicher, ob Sie Ihre Tiere der selben Art paarweise oder in Gruppen halten können, so holen Sie sich bitte unbedingt fachkundige Auskunft ein!

Das Problem der Vergesellschaftung
Eine Vergesellschaftung mit Tieren einer anderen Art darf nur in Frage kommen, wenn sie keine Fressfeinde sind, durch die gemeinsame Haltung kein Dauerstress aufkommt, eine mögliche Übertragung von Krankheiten ausgeschlossen ist und die gleichen Ansprüche an das Biotop bestehen. Leider wird dies oft nicht beachtet. So kommt es schon mal vor, dass Wasseragamen mit Langschwanzeidechsen zusammen gehalten werden. Schön für die Wasseragamen!

Auch eine Vergesellschaftung von beispielsweise Phelsumen mit Dornschwanzagamen ist natürlich unmöglich, da völlig andere Bedürfnisse bestehen. So sollten Sie meiner Meinung nach auch keine tagaktiven mit nachtaktiven Arten zusammen in einem Terrarium pflegen. Doch leider wird dies sehr oft beobachtet und bedeutet tagsüber Stress für die nachtaktiven und in der Nacht Stress für die tagaktiven Tiere.

Wenn Sie Tiere vergesellschaften, dann muss das Terrarium entsprechend groß und so eingerichtet sein, dass diese sich den notwendigen Lebensraum nicht ständig streitig machen müssen. Außerdem sollten Sie nie Tiere zusammensetzen, auch nicht innerhalb einer Art, die sehr unterschiedliche Körpermaße aufweisen!

Deshalb informieren Sie sich bitte rechtzeitig über die Möglichkeiten einer Vergesellschaftung oder sozialer Zusammensetzung für die von Ihnen gewählte Tierart!

Die Büchlein der Reihe „Art für Art“ vom Natur- und Tier-Verlag (http://www.ms-verlag.de/) geben in der Regel hierüber die erforderliche Auskunft.