Wie entstehen Zwillinge
Bei eineiigen Zwillingen teilt sich die mit dem Sperma befruchtete Eizelle. Dadurch ist das Erbmaterial identisch und die Kinder gleichen Geschlechts sehen sich sehr ähnlich. Bei einer frühen Teilung nisten sich die beiden Eizellen an unterschiedlichen Stellen der Gebärmutter ein und bilden ihren eigenen Mutterkuchen und Fruchtblase. Bei einer späten Trennung teilen sich die Kinder eine gemeinsame Plazenta.
Bei zweieiigen Zwillingen reifen zwei Eier gleichzeitig im Eierstock heran und werden auch von zwei Samenzellen befruchtet. Deshalb sind zweieiige Zwillinge oft unterschiedlich und können auch ein anderes Geschlecht haben. Sie gleichen sich wie normale Geschwister.
Wer bekommt Zwillinge
Die Chancen auf Mehrlingsgeburten steigen, wenn in der Familie der Frau Zwilling vorkommen, die Mutter älter ist oder mehrere Geburten vorangegangen sind. Zwillinge sind gar nicht mehr so selten, weil viele Frauen erst im fortgeschrittenen Alter schwanger werden. Auch die künstliche Befruchtung kann dazu führen, dass sich mehrer Eizellen in der Gebärmutter einnisten.
Risiken einer Schwangerschaft mit Zwillingen
Sobald eine Frau mehrere Kinder erwartet, sprechen die Ärzte von einer Risikoschwangerschaft. Es müssen gar nicht Komplikationen auftreten, aber die Schwangere erhält eine intensivere Vorsorge. Der Körper wird bei Zwillingen wesentlich mehr belastet: Typisch sind Sodbrennen und Verdauungsprobleme, weil die Kinder auf die inneren Organe drücken. Durch den enormen Bauchumfang fällt oft das Sitzen oder Liegen schwer. Auch Wasseransammlungen und Krampfadern können auftreten. Vermehrt führen Mehrlingsschwangerschaften zu einer Schwangerschaftsvergiftung und zu vorzeitigen Wehen.
Mit Zwillingen gut durch die Schwangerschaft
- Versuchen Sie sich nach der ersten Überraschung mental positiv auf das Ereignis einzustellen.
- Suchen Sie sich einen Arzt, der kompetent und sorgfältig auf Sie wirkt und vielleicht sogar schon Erfahrungen mit Mehrlingschwangerschaften vorweisen kann.
- Besuchen Sie alle vom Arzt verordneten Vorsorgeuntersuchungen. Er wird Sie auch über alle Schwierigkeiten aufklären, mit denen Sie eventuell rechnen müssen.
- Genießen Sie die erste Zeit der Schwangerschaft und bewegen Sie sich regelmäßig in der frischen Luft und ernähren Sie sich gesund. Achten Sie darauf, viel zu trinken.
- Gegen Ende der Schwangerschaft sind Sie wahrscheinlich nicht mehr so beweglich. Planen Sie also rechtzeitig ihren Geburtsvorbereitungskurs.
- Kümmern Sie sich rechtzeitig um die Erstlingsausstattung. Oftmals ist es sinnvoll, nach gebrauchten Möbeln oder Kleidungsstücken zu suchen.
- Ab Ende des vierten Monats spüren Sie die ersten Bewegungen im Bauch. Zwei Babys im Bauch bedeuten eine große Herausforderung für die werdende Mutter. Sie findet kaum Ruhe und kann schlecht schlafen. Versuchen Sie sich nachts mit Fernsehen oder ruhiger Musik abzulenken. Probieren Sie verschiedene Schlafpositionen aus und behelfen Sie sich mit weichen, stützenden Kissen.
- Versuchen Sie zum Beispiel über Hebammen Kontakt zu anderen Müttern aufzubauen, die schon Zwillinge gekommen haben. Niemand wird Sie und Ihre Ängste besser verstehen und Ihnen wertvollere Tipps geben.
- Überlegen Sie sich die Namen für die Zwillinge sorgfältig. Eltern sind oft versucht, gleiche Initialen zu wählen. Aber die Kinder sind später froh, wenn sie sich nicht auch noch bei den Namen ähneln. Gleich klingende Namen wie Hanni und Nanni klingen zwar niedlich, sorgen aber oft für Verwechslungen.
- Bei einer Zwillingsschwangerschaft kommen die Babys oft zu früh auf die Welt. Der Druck der wachsenden Babys schwächt den Muttermund. Deshalb wird bei jeder Vorsorgeuntersuchung überprüft, ob der Muttermund noch geschlossen ist.
- Bei einer Zwillingsgeburt ist es sinnvoll, schon zu Beginn der Wehen in die Klinik zu fahren. Auch wenn es noch zu früh sein sollte, sind Sie hier sicher aufgehoben.
- Nutzen Sie nach der Geburt alle Möglichkeiten aus, die Ihnen geboten werden; sei es die Hilfe der Familie oder der regelmäßige Besuch der Hebamme. Es ist besser, sich rechtzeitig helfen zu lassen statt irgendwann unter der besonderen Belastung zu verzweifeln.
- Tolle Informationen rund um das Thema Zwillinge finden Sie hier: http://www.zwillinge.at/
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