Voraussetzungen, um im Dunkeln zu schreiben
Um im Dunkeln auf der Tastatur tippen zu können, sollten Sie das 10-Finger-blind-System einigermaßen beherrschen. Sollten Sie auf der Tastatur verrutschen und nur Hieroglyphen produzieren, macht das nichts. Sie haben dann bereits einen Text aus den Fingern fließen lassen und können ihn – auch mit offenen Augen – noch einmal schreiben.
Rechtschreibfehler und Kuddelmuddel-Wörter stören nicht. Sie nutzen die „Im-Dunkeln-schreiben-Methode“ vor allem, um Ablenkungen auszuschalten und in Kontakt mit Ihrem inneren Schriftsteller zu kommen. Rechtschreibung gehört zur Kreativitätsphase „der Kritiker“. Dieser strenge Geist kommt später zu seinem Recht, wenn sie „im Hellen“ prüfen, was von ihren blind getippten Gedanken verwertbar ist.
Lösung für „Nicht-Tipper“
Sie tippen nicht sicher im Blindflug? Trotzdem können Sie diese Methode ausprobieren, dann eben mit Block und Bleistift. Auch hier kommt es nicht darauf an, die Zeilen korrekt zu treffen und besonders schön zu schreiben. Es geht darum, in den Schreibfluss zu kommen. Der einzige Nachteil gegenüber den Blind-Tippern: Sie müssen Ihre handschriftlichen Notizen extra auf den PC übertragen, wenn Sie das wünschen.
Im Dunkeln schreiben
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie „im Dunkeln“ schreiben können
- Machen Sie das Licht aus und lassen die Rollläden ganz herunter.
- Setzen Sie eine Schlafmaske auf.
- Schließen Sie einfach die Augen.
Meine Lieblings-Verdunkelung ist die Schlafmaske. Vielleicht verbinde ich damit unbewusst Entspannung. Vielleicht schenkt mir der warme Druck auf den Augen Geborgenheit? Alle wohligen Gefühle sind wichtig, um sich fallen zu lassen und in den Schreibfluss zu kommen. Außerdem komme ich so nicht in Versuchung zu spicken und kann im Notfall schneller für Durchblick sorgen, als wenn ich den Lichtschalter suchen muss.
So schreiben Sie im Dunkeln
- Wenn es Ihnen hilft, sich auf das Experiment einzulassen, stellen Sie einen Kurzzeitmesser auf 4 Minuten.
- Öffnen Sie eine PC-Datei und speichern sie unter einem geeigneten Namen ab.
- Sehen Sie sich die Umgebung der Tastatur an und prägen sich ein, wo das Wasserglas steht, die Taschentücher liegen und alles andere, was Sie brauchen könnten, während Sie im Blindflug schreiben.
- Verdunkeln Sie.
- Ertasten Sie die Markierungen auf den Buchstaben-Tasten F und J.
- Warten Sie bis ein Impuls zum Schreiben kommt.
- Schreiben Sie los.
- Wenn Sie leergeschrieben sind oder der Wecker piept, lassen Sie es hell werden und setzen Ihren inneren Kritiker auf das Geschriebene an: er wertet aus, verbessert und korrigiert Tippfehler.
Meine interessante Erfahrung
Vielleicht machen Sie bei dieser Methode ähnliche Erfahrungen wie ich:
- Ich gucke nicht bei jeder Bewegung draußen aus dem Fenster.
- Anderen Aufgaben, die sich auf dem Schreibtisch tummeln sind aus meinem Blickfeld verschwunden.
- Ich fühle mich nicht zuständig, wenn es an der Tür klingelt.
- Ich klicke mich nicht durchs Internet, nur um davon abzulenken, dass im Moment der Kopf leer ist.
- Ich stehe nicht auf, weil ich auf dem Sofa-Tischchen eine Flasche Cola und Kartoffelchips entdeckt habe.
- Ich bin im Hier und Jetzt und kümmere mich gedanklich nur um meine Schreibaufgabe.
- Geduldig warte ich, wenn der Schreibimpuls pausiert.
- Und das Wichtigste: ich schreibe tatsächlich. Und zwar Gedanken, die mir echter und origineller erscheinen, als „ohne Maske“.
Probieren Sie es doch auch mal aus und teilen Sie Ihre Erfahrungen mit mir und den anderen Schreibenden!
Gegen Ihre Schreibblockade helfen auch diese Tipps:
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