Das Wichtigste am Anfang: Haare sind totes Material und ist ein Haar geschädigt, hilft die beste Pflege nicht mehr, weil es keine Selbstheilungskräfte wie unsere Haut hat. Pflegepackungen schützen und stärken die Haare und sollten vor allem die Kopfhaut unterstützen, denn nur aus einer gesunden Kopfhaut kann schönes, gesundes Haar wachsen. Sind die Haare aber einmal durch zu häufiges Föhnen oder Glätten, Blondieren oder mechanische Belastung oder mangelnde Pflege kaputt, hilft nur noch Schadensbegrenzung.
Heiße Schere gegen Spliss
Bei extrem strapazierten Haaren ist oft die erste Maßnahme, die Haare zu schneiden. Sind die Haare aufgesplisst, gilt es, möglichst schnell den Spliss einzudämmen. Das ist deswegen schwierig, weil die Haare, wenn sie einmal „eingerissen“ sind, sich immer weiter aufsplissen. Das einzige was dann hilft ist, den Spliss abzuschneiden. Regelmäßiges Spitzen schneiden hilft, Spliss gar nicht erst entstehen zu lassen. Ist es dafür zu spät, müssen die beschädigten Haarspitzen ab.
Ist der Spliss zu weit fortgeschritten oder sollen die Haare um jeden Preis bestehen bleiben, hilft die heiße Schere. Das ist eine spezielle Friseurschere, die über Strom so weit aufgeheizt wird, dass sie die Eiweiße im Haar denaturiert. Dadurch wird das Haar praktisch versiegelt. Spliss wird so eingedämmt und vorgebeugt. Allerdings bieten nicht alle Friseure diese Technik an. Zudem sollte sie richtig angewandt werden, sonst können kleine Klumpen entstehen, die mit der Bürste ausgerissen werden können, was das Haar noch mehr schädigt.
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Öl und Silikone für gesund aussehendes Haar
Das Schlüsselwort hier ist gesund ‚aussehend‘, denn während pflanzliche Öle das Haar pflegen, machen Silikone nichts für das Haar. Sie ummanteln es, können es vor mechanischen Einflüssen schützen, pflegen es aber nicht. Auch geschädigtes Haar kann – von Silikonen ummantelt – gesund glänzen.
Das gilt es sich zu Nutze zu machen. Bei der Haarwäsche sollten keine Silikone genutzt werden, da sie sich auch auf die Kopfhaut legen. Das muss nicht zwingend negative Folgen haben, aber kann bei empfindlicher Kopfhaut zu Juckreiz oder schnellem Nachfetten führen. Auf Haaren, die wie ja erwähnt ohnehin tot sind, haben Silikone aber keine schädliche Wirkung, zumal die neue Generation Silikone meistens wasserlöslich sind. Bei der nächsten Haarwäsche werden sie also ausgespült.
Gut für schön glänzendes Haar ist eine Haarkur mit Silikonen. Nach der Haarwäsche aufgetragen macht sie das Haar schön glänzend und geschmeidig, weil die die Haarstruktur einhüllt. Dadurch wird die rissige Oberfläche glatt, reflektiert das Licht besser und glänzt. Auch viele Haaröle aus dem Drogeriemarkt enthalten Silikone und das oft nicht zu knapp. Für strapazierte Spitzen können ein bis zwei Pumpstöße Wunder wirken. Man darf nur nicht vergessen, dass unter dem schönen Schein noch das strapazierte Haar wartet.
Frühzeitige Vorsorge für gesundes Haar
Neben diesen Rettungsmaßnahmen lohnt es sich, auch etwas Zeit in die noch wachsenden Haare zu investieren, um in einigen Monaten – je nach Haarlänge – mit gesundem Haar aufwarten zu können. Das Styling sollte so weit wie möglich heruntergefahren werden. Besser ein Shampoo für glatte Haare nutzen, als die Haare mit dem Glätteisen zu malträtieren. Ist das doch notwendig, ist ein Hitzeschutzspray Pflicht. Die Haare öfter hochzubinden schont sie ebenfalls, genauso wie Lufttrocknen statt Föhnen.
Ein echter Gesundheitsbooster für Haare und vor allem die Kopfhaut sind selbstgemachte Packungen mit Ei oder Olivenöl. Auch regelmäßige Kopfhautmassagen mit Öl, das am besten über Nacht einwirken darf, sind ein Garant für eine gesunde Kopfhaut. Wer dann noch mildes Shampoo nutzt, darf sich drauf verlassen, die Notfallmaßnahmen so schnell nicht mehr anwenden zu müssen.
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