Schnellcheck: Diese Naturkosmetikmarken verdienen Ihr Vertrauen

Bei Naturkosmetik gilt dasselbe Prinzip wie bei 'Bio': Für das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben, sind viele Leute bereit, durchaus mehr Geld zu zahlen. Doch welche Firmen nutzen das aus und welche Naturkosmetikmarken sind tatsächlich so gut wie ihr Ruf?

The Body Shop ist eine der bekanntesten Marken, wenn es um Naturkosmetik geht. Dabei sind die Produkte dieser Marke keine Naturkosmetik, da synthetische Duftstoffe eingesetzt werden. Viele Kunden kaufen dennoch liebend gern Duschgel und Co. bei The Body Shop, da die Marke ihr Image zum größten Teil auf umweltfreundlicher Herstellung und natürlichen Inhaltsstoffen aufbaut.

Dass die Preise nicht gerade niedrig sind (Duschgel um 7€, Shampoo um 5€, Bodylotion um 12€) scheint für viele Verbraucher ein Argument zu sein, dass die Produkte besonders gut sein müssen. Die Herstellung aus natürlichen Stoffen muss schließlich ins Geld gehen, aber wenn man sich und der Umwelt etwas Gutes tut, kann man den Preis ja bezahlen.

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The Body Shop – Schlechter als der Ruf

Fakt ist allerdings, dass die The Body Shop Produkte lediglich das ‚Cruelty Free International‘ Siegel tragen, das besagt, dass die Produkte tierversuchsfrei sind. Bereits die Tatsache, dass das Unternehmen 2006 von L’Oreal übernommen wurde, kann misstrauisch machen.

Erklärtes Ziel der Gründerin Anita Roddick war es, Produkte ohne chemische Inhaltsstoffe herzustellen. Dieses Ziel hat The Body Shop allerdings bis heute nicht erreicht. Auch die mehrfach betonte Fair-Trade-Philosophie war in den Anfangsjahren zwar ein Alleinstellungsmerkmal. Heute jedoch wurde The Body Shop von vielen anderen Anbietern weit überholt, was Fair Trade angeht.

Die Motivation, Naturkosmetik zu nutzen, liegt oftmals in den besseren Inhaltsstoffen. The Body Shop hat beim Ökotest 2009 jedoch aufgrund halogenorganischer Verbindungen sowie PEG und dessen Derivate schlechter abgeschnitten als etwa die Eigenmarken von dm, Rossmann und Müller.

Alles in allem hat The Body Shop zu Beginn durchaus hohe Ziele verfolgt und war in manchen Bereichen ein Vorreiter was Fair-Trade, natürliche Inhaltsstoffe und Umweltbewusstsein anging. Inzwischen überzeugen jedoch leider weder die Inhaltsstoffe, noch die Umsetzung der The Body Shop-Philosophie mehr wirklich.

Weleda – Naturkosmetik durch und durch

Weleda wurde bereits 1922 gegründet und gehört zu den Pionieren der Naturkosmetik. So gehörten sie zu den Gründungsmitgliedern der NaTrue-Zertifizierung für Naturkosmetik. Lange Zeit hatte das anthroposophische Unternehmen mit Profit nicht viel am Hut. Erst 2013 kam der erste Fernsehwerbespot des Unternehmens, das nach einer schwierigen Phase nun wieder schwarze Zahlen schreibt.

Anders als einige andere Unternehmen, nimmt Weleda die Prinzip der Naturkosmetik tatsächlich ernst: Ein Großteil der pflanzlichen Inhaltsstoffe kommt aus dem eigenen, 20 Hektar großen Heilpflanzengarten in Schwäbisch Gmünd, der nach biologisch-dynamischen Richtlinien geführt wird. Auch die Mitarbeiter vernachlässigt die Firma nicht, sondern unterstützt sie mit vielfach preisgekrönten Mitarbeiterprogrammen, die in die anthroposophischen Prinzipien der Firma passen.

Auch was Inhaltsstoffe angeht, weiß Weleda zu überzeugen: Auf synthetische Farb- und Duftstoffe wird komplett verzichtet und auch naturidentische Konservierungsstoffe finden keine Verwendung. Rohstoffe auf Mineralölbasis wie Silikone oder Parabene sind ebenfalls in keinem Produkt enthalten. Da die Inhaltsstoffangaben auch auf Deutsch abgedruckt sind, kann sich jeder selbst über die Inhaltsstoffe informieren.

Die Firma arbeitet zudem komplett tierversuchsfrei und wählt ihre Verpackungen so, dass die Umwelt möglichst wenig belastet wird. Auch Weledaprodukte sind meistens nicht unbedingt preiswert. Sie kosten zwischen fünf und zehn Euro pro Shampoo, Duschgel oder Hautcreme. Bei Weleda steht der höhere Preis jedoch tatsächlich in einem Zusammenhang mit der Qualität.