Schnecken, Froschschenkel, Schweinefuß & Co. – das essen die Franzosen

Frankreich ist das Gourmetland schlechthin. Doch manche Gerichte wie Froschschenkel oder gebackene Schweinefüße sind für unseren Geschmack eher gewöhnungsbedürftig. Unser Ernährungsexperte Vadim Vl. Popov stellt Ihnen hier die kuriosesten Speisen aus dem gastronomischen Repertoire des Nachbarlands vor.

Vielleicht haben Sie Mut und probieren diese Leckereien bei Ihrem nächsten Frankreich-Urlaub!

Gebackene Schnecken mit Knoblauchbutter

Bourgogne-Schnecken sind die bekannteste Zubereitungsart in Frankreich. Die Escargots de Bourgogne werden zunächst sorgfältig vorbereitet, bevor sie in einer stark mit Thymian, Lorbeer und schwarzem Pfeffer parfümierten Brühe gegart werden. Danach werden sie in ihre Schneckenhäuser zurückgelegt, um auf „Burgunder Art“ mit Knoblauchbutter, Schalotten und Petersilie gefüllt zu werden.

Bei den gefüllten Schnecken kann die Butter je nach Region mit anderen Gewürzen angereichert werden. In Lyon beispielsweise mit Wein und in der Umgebung von Dijon mit Senf.

Die Schnecken werden entweder zu sechst oder zu zwölft sehr heiß auf einem speziellen Teller serviert. Hierzu passt leckeres Brot, um die in den Schneckenhäusern versteckte, geschmolzene „Schneckenbutter“ zu genießen.

Außerdem können Schnecken als Frikassee zubereitet, in der Pfanne mit Pilzen gebraten oder in Blätterteig mit Käse gebacken werden. Die lukullischen Freuden pur!

Froschschenkel schmecken wie zartes Hühnchenfleisch

Froschschenkel – Cuisses de Grenouille – sind eine echte Delikatesse und in guter Qualität fast kaum mehr zu bekommen.

In Frankreich pflegt man in der südlichen Region Rhône-Alpes Frösche zu fangen und köstliche Gerichte daraus zuzubereiten. Froschschenkel gibt es am Spieß, als Suppe, doch am häufigsten genießt man ihn mit Butter, Knoblauch und Petersilie gebraten. Das Fleisch der Froschschenkel erinnert in Geschmack und Konsistenz an das von jungem Hühnchen. Lecker!

Leckere Schweinefüße aus der Champagne-Region

Sparsame französische Hausfrauen und geniale Köche verwenden jedes Stück der Schlachttiere. In den vielen Restaurants in der Region Champagne werden die Pieds de Porc angeboten. Schweinefüße à la Sainte Menehould ist die bekannteste Variante davon.

Dabei werden die Schweinefüße zuerst in einem würzigen Sud gekocht, dann paniert und in Fett knusprig gebacken. Dazu wird eine Sauce gereicht. Sie besteht aus Weißwein, Weinessig, etwas Mehl, Butter, gehackten Zwiebeln, Thymian, Petersilie, Kerbel, Meersalz, Pfeffer, Lorbeerblatt, Cayennepfeffer, Senf und gehackten Gürkchen. Als Beilage gibt es Kartoffelpüree, Erbsenpüree, Zwiebelpüree, Selleriepüree, Linsenpüree oder Püree von roten Bohnen. Eine echte Delikatesse!

Genießer aufgepasst: Kuttelwurst Andouillette

Eine weitere Spezialität der Champagne ist die Kuttelwurst aus Troyes (Andouillette de Troyes). Hierzu schneidet man die Kutteln vom Schwein in Längsrichtung in Streifen. Dann werden diese mit Zwiebeln und Gewürzen in die Därme gefüllt und fünf Stunden in Bouillon gegart. Vielerorts wird dieses Gericht auch gegrillt mit Senfsauce serviert.

Aber bitte Vorsicht: Das unansehnliche Ding ist nichts für schwache Nerven. Es riecht und schmeckt intensiv nach Innereien.

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