Schlüsselblume: eine Frühjahrsbotin hilft gegen Husten und Rheuma

Alles schnieft und hustet. Erkältungskrankheiten sind allgegenwärtig. Der Winter scheint nicht enden zu wollen. Die Schlüsselblume kündigt den Frühling an. Wussten Sie, dass das Himmelsschlüsselchen auch eine potente Heilpflanze ist? Sie wirkt schleimlösend, hilft bei Husten und Katarrhen der oberen Atemwege und der Nasennebenhöhlen. Lernen Sie die besten Anwendungen kennen.

Schlüsselblume – die Frühjahrsbotin stellt sich vor

Wir allen kennen Primeln als eine der ersten Topfpflanzen im Blumenladen. Ihre wilde Schwester, die Schlüsselblume oder Wiesenprimel ist nicht mehr überall anzutreffen. Diese Heilpflanze steht in Deutschland unter Naturschutz, deshalb ist von Wildsammlung abzusehen.

Der lateinische Name Primula veris weist auf den Frühling, ist doch der spanische Primavera das erste Grün. Die „erste Grüne“ blüht bereits im März. Die Blätter sind gelbgrün die doldigen Blüten gelb. Sie duften deutlich nach Honig, was auch die hungrigen Bienen und Hummeln erfreut. Medizinisch verwenden wir die Blüten und die Wurzeln (diese bitte aus der Apotheke).

Wie Schlüsselblume wirkt

Als wirksames Prinzip finden wir vor allem in der Wurzel Saponine. Diese seifenartigen Stoffe wirken stark schleimlösend. Sie setzen die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten herab – ähnlich wie ein Geschirrspülmittel. Ein Effekt der puren Schlüsselblumenwurzeltee zu einem recht kratzigen Erlebnis im Hals macht.

Auch die Magenschleimhaut reagiert eher gereizt. Es empfiehlt sich daher, die Wurzeln in einer Mischung mit anderen Hustenpflanzen zu verwenden. Eine Schleimdroge wie Eibisch schützt den Magen und Thymian wäre eine gute Ergänzung. Schlüsselblumenblüten enthalten nur wenige Saponine, dafür aber viele aktive Farbstoffe. Sie können auch Kindern in den Hustentee gegeben werden.

Anwendung von Schlüsselblume gegen Husten

Schlüsselblume wirkt vor allem bei zäher Verschleimung. Bei trockenem Husten ist ihr Einsatz dagegen nicht sinnvoll. In eine ähnliche Richtung wirkt auch Efeu. Generell werden wir Schlüsselblume als Tee nur in Mischungen verwende. Hierbei bietet sich die Kombination mit Thymian an. Diese Heilpflanze wirkt zusätzlich entkrampfend und stark antibakteriell.

Diese Kombination findet sich auch in einigen Standardpräparaten, die Schlüsselblumentinktur enthalten. Dies alkoholischen Auszüge bieten eine gute Ergänzung zum Tee. Aus generellen Überlegungen ist aber eine Teeanwendung immer sinnvoll. Sie trinken mehr und heiße Getränke sind bei Husten ja in der Regel angenehm. Drei bis fünf Tassen einer Mischung sollten Sie trinken, bei Husten gerne auch mit einem guten Honig gesüßt.

Weitere Anwendungen von Schlüsselblume

Pfarrer Kneipp betonte bei Schlüsselblume eine leider vergessene Anwendung. Er empfahl eine Tasse Tee täglich gegen rheumatische Erkrankungen und Gicht. Tatsächlich findet sich in der Wurzel ein gewisser Salizylsäuregehalt. Eine Substanz, die Sie sicher als Aspirin kennen. Hildegard von Bingen nutzte Schlüsselblume, um die Melancholie zu vertreiben. In diesem Sinne wird auch das „Herz“ gestärkt.

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