Schlaganfall – eine neue Behandlungsmethode kann helfen

Ein Schlaganfall führt in vielen Fällen zum Tod oder zu schweren Beeinträchtigungen. Lesen Sie hier, welche Sofortmaßnahmen bei den ersten Symptomen erforderlich sind und wie sich mit einer neuen Therapie schwere Beeinträchtigungen vermeiden lassen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen an der Spitze der Todesursachen. Dabei ist in erster Linie nicht der Herzinfarkt der Grund für die hohe Letalität, sondern der Schlaganfall.

Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall, Apoplexia cerebri, wie die Mediziner sagen, ist eine Blockade eines Hirngefäßes. Kalkablagerungen an den Gefäßwänden schaffen Verengungen im Adersystem. Davon abgelöste Partikel oder Blutgerinnsel versperren den Blutstrom und das Gehirn wird nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt, was zur Folge hat, dass Nervenzellen absterben. Dies zieht meist irreversible Schäden des Gehirns nach sich.

Meist sind ältere Menschen mit Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder etwa zu hohen Cholesterinwerten betroffen. Das gilt jedoch nicht ausschließlich. Immer häufiger erleiden junge sportliche Personen und sogar Kinder einen Schlaganfall. Die Schwere eines Apoplex hängt davon ab, welches Gefäß tangiert ist. Sind kleinere Gefäße verengt oder durch Blutgerinnsel verstopft, fallen die Beschwerden deutlich geringer aus. Ist die Basilararterie oder die mittlere Hirnarterie betroffen, ist ein Schlaganfall unmittelbar lebensbedrohend.

Sofort ins Krankenhaus

Treten Symptome wie halbseitige Lähmungen, Gleichgewichtsprobleme, Sprach- oder Sehstörungen oder starke Kopfschmerzen auf, rufen Sie unverzüglich der Notarzt. Schon am Telefon sollte der Verdacht auf Schlaganfall geäußert werden, damit der Rettungsdienst umgehend ein geeignetes Krankenhaus anfahren kann, welches über eine Spezialabteilung, ein sogenannte „Stroke Unit“, verfügt. Dort steht besonders qualifiziertes Personal einsatzbereit.

Therapie

Ziel einer Therapie ist es, die Blockade zu lösen. Blutverdünnende Medikamente werden verabreicht. Bei leichteren Schlaganfällen ist das durchaus erfolgversprechend, bei größeren Thromben dauert dies zu lang, was dauerhafte Schäden zur Folge haben kann.

Neues Verfahren, die Gerinnsel zu entfernen

Ein neues Verfahren, bei welchem das Gerinnsel mechanisch entfernt wird, hat inzwischen sehr gute Ergebnisse gezeitigt. Ein Katheter wird unter Röntgenkontrolle von der Leiste aus bis in die blockierte Stelle im Gefäß vorgeschoben. Dort angekommen wird ein winziges Gitterröhrchen an der Spitze des Katheters entfaltet. In diesem Geflecht verfängt sich der Fremdkörper und kann herausgezogen werden. Eine halbe bis eine Stunde dauert dieses Verfahren, welches gute Heilungschancen verspricht.

Entscheidend ist allerdings auch hierbei, dass die Behandlung schnellstmöglich, bestenfalls eine bis anderthalb Stunden nach dem Schlaganfall, durchgeführt werden kann. Rufen Sie also so schnell wie möglich einen Krankenwagen, wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie oder ein Angehöriger einen Schlaganfall erlitten hat.

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