Schlaflosigkeit bei Kindern – wenn die Familie nicht zur Ruhe kommt

Jeder wird das Gefühl kennen, sich unruhig im Bett hin und her zu wälzen, einfach keine Ruhe zu finden und immer wieder auf die Uhr zu sehen, in der Gewissheit, in wenigen Stunden wieder aufstehen zu müssen, unausgeschlafen und ohne wirklich Erholung gefunden zu haben. Aber nicht nur Erwachsene wissen wie es ist, die Nacht zum Tag zu machen. Auch Kinder können unter Schlaflosigkeit leiden.

In einem solchen Fall leidet meist die ganze Familie darunter. Teilt sich das Kind ein Zimmer mit Bruder oder Schwester, hält es das Geschwisterchen vom ruhigen Schlafen ab und auch den Eltern sieht man es deutlich an, wenn der Nachwuchs wieder eine unruhige Nacht hinter sich hat. Damit alle wieder so gut wie möglich zur Ruhe finden, gibt es einige Tipps und Tricks, die bei Schlaflosigkeit bei Kindern angewandt werden können. Eine Patentlösung gibt es dagegen nicht, jeder sollte für sich selbst herausfinden, welche Methoden bei dem eigenen Kind am besten wirken.

Was tun, wenn das Kind nicht schlafen kann

Generell kann gesagt werden, dass Kinder mit zunehmendem Alter immer weniger Schlaf brauchen. In der Beziehung tun sie es den Erwachsenen gleich. Dennoch hat jeder Mensch stets ein individuelles Schlafbedürfnis, so dass die Angaben nur eine grobe Richtung vorgeben. So sind es durchaus 10 bis 16 Stunden, die ein zweijähriges Kind noch mit Schlafen verbringt, während es mit zehn Jahren durchaus schon mit 8 bis etwa 12 Stunden Ruhe am Tag auskommt.

Braucht das Kind überdurchschnittlich lange um einzuschlafen, leidet es unter Alpträumen, weigert es sich alleine ins Bett zu gehen oder wacht es Nachts immer wieder auf, können dafür ganz unterschiedliche Gründe vorliegen.

Gerade noch sehr kleine Kinder können durchaus unter Trennungsangst leiden, selbst wenn es sich nur darum handelt, ins Bett zu gehen. Meist legt sich dieses Verhalten jedoch wieder, je älter die Kinder werden.

Auf Ängste eingehen

Auch Angst kann eine Rolle spielen, wenn es um Schlaflosigkeit bei Kindern geht. Es empfiehlt sich, mit seinem Kind zusammen einmal dessen Zimmer genauer anzusehen. Gibt es hier etwas, was ihm Angst machen könnte? Gegenstände können nachts unheimliche Schatten werfen oder sehen im Dunkeln vielleicht durchaus furchteinflößend aus für Kinderaugen.

Angst kann auch dann aufkommen, wenn das Kind sich Sorgen macht; etwa wegen der Schule oder dem Kindergarten. Hier heißt es, sensibel zu sein und auf das Kind einzugehen. Nur wenn es sich öffnet und über seinen Kummer spricht, kann etwas dagegen unternommen und so auch die Chancen gesteigert werden, dass das Kind wieder einen ruhigen Schlaf findet. Auch wenn es sich nur um Kleinigkeiten zu handeln scheint, sollten die Ängste des Kindes immer ernst genommen werden.

Von Medikamenten ist abzuraten. Homöopathische Mittel wie Barium Carbonicum dagegen, können durchaus, eventuell nach Absprache mit dem Kinderarzt, eingesetzt werden. Hier kann der Schlaf auf sanfte Weise gefördert werden.

Auch Schlafrituale können sehr hilfreich sein. So können Eltern kleineren Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen, oder sich mit älteren Kindern zusammen ein Buch ansehen und gemeinsam lesen. Zu aufregende Aktivitäten, dazu gehört auch ein aufwühlendes Fernsehprogramm, sollten vor dem Zubettgehen dagegen vermieden werden. Kinder verarbeiten in der Nacht das Erlebte des Tages und nehmen die Eindrücke mit in den Schlaf.

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