Schimmelpilze in der Wohnung: Garnicht so selten
In fast jeder fünften Wohnung gibt es Feuchtigkeitsschäden, und folglich auch Schimmel. Dies ergab eine Studie der Universität Jena. Die Tendenz ist steigend, da immer mehr Wohnungen mit extremer Wärmedämmung ausgestattet werden. Schimmelpilze gedeihen besonders „gut“ durch Feuchtigkeit und schlechtes Lüften. Wenn sich mit Wasserdampf gesättigte Luft an einer Wand abkühlt, kondensiert Wasser und lässt sich als Feuchtigkeit an der Wand nieder.
Vor der Wärmedämmung sorgten undichte Fugen und Fenster dafür, dass diese Feuchtigkeit nach draußen befördert werden konnte. Diese Luftwechsel werden bei moderner Bauweise unterbunden. Daher bilden sich Schimmelpilze in der Wohnung bevorzugt in stark abgedichteten Gebäuden, denn hier kann die Feuchtigkeit nicht mehr abziehen. Wird dann nicht richtig gelüftet, kondensiert feuchte, warme Raumluft an den kältesten Flächen und Winkeln der Wohnung – ein idealer Nährboden für Schimmel.
Schimmelpilze in der Wohnung bekämpfen
Schimmelpilzbefall erkennen Sie an Stockflecken, abgelöster Tapete und Schimmelflecken. Auch ein muffiger, erdiger Geruch, den die Schimmelpilze abgeben, gibt einen Hinweis. Gefährlich sind die Pilzsporen in der Raumluft, denn sie können die Gesundheit ernsthaft gefährden. Allergien, Asthma, Lungenentzündungen und grippeähnliche Symptome können durch Schimmelpilze hervorgerufen werden.
Schimmelpilze in der Wohnung – Vorbeugung ist am besten!
- Lüften: sollten Sie gründlich und regelmäßig, nach dem Motto: kurz – oft – intensiv. Mehrmals täglich für drei Minuten die Fenster weit öffnen, am besten gegenüberliegende Fenster. Dann geht auch im Winter nicht zu viel Heizenergie verloren. Vermeiden Sie Dauerlüften durch gekippte Fenster – durch ständiges Lüften kühlen die Wände aus, und es drohen wieder Schimmelpilze.
Lüften Sie auch dann gründlich durch, wenn Sie einen Raum für längere Zeit verlassen. - Luftzirkulation: bedeutet, dass Möbelstücke, besonders mit einem geschlossenen Sockel, mindestens acht Zentimeter von der Wand entfernt stehen sollten. Auch in der abgelegensten Ecke der Wohnung muss eine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet sein.
- Heizkörper: sollten nicht von Möbeln, schweren Gardinen oder unsachgemäß angebrachten Heizkörperverkleidungen umgeben sein.
- Unbeheizte, kalte Räume: sollten nur mit Pflanzen bestückt werden, die wenig gegossen werden müssen. Gießwasser wird auch in kalten Räumen von der Raumluft aufgenommen.
Halten Sie die Türen unbeheizter Räume geschlossen. - Oberflächen abwischen: mit Alkohol, oder einstreichen mit Schimmelentferner oder „Anti-Schimmelfarbe“ reicht oft nicht aus, um gesundheitliche Beeinträchtigungen auszuschließen. Die Feuchtigkeitsquellen und Bauschäden müssen gefunden und beseitigt werden.
- Wasserdampf: der beim Duschen oder Kochen entsteht sollte entweder gleich nach draußen gelangen können oder sich durch offene Türen weiträumig verteilen.
- Wäsche: zum Trocknen aufhängen in der Wohnung – das sollten Sie vermeiden. Dadurch erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit enorm.
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