Entsäuerung mit Heilpflanzen: allgemeine Grundlagen
Der Körper bildet im Stoffwechselgeschehen ständig einen leichten Säureüberschuss. Dieser muss neutralisiert und ausgeschieden werden. Lange andauernde Übersäuerung des Körpers, vor allem der Zellen, bereitet vermutlich den Boden für eine Vielzahl von sogenannten Zivilisationskrankheiten.
Eine Entsäuerung mit Heilpflanzen muss verschiedene Faktoren berücksichtigen. Durch die Verwendung von Teezubereitungen erfüllen wir bereits ein wichtiges Kriterium: Wir trinken mehr Flüssigkeit und diese ist selber basisch. Außer einige Früchtetees sind alle Heilpflanzentees basisch. Der Körper wird also nicht zusätzlich mir Säurevalenzen belastet, was bei alkoholischen Auszügen in gewissem Maße der Fall wäre.
Entsäuerung des Bindegewebes
Der Organismus kann Säuren, die in den Zellen entstehen zunächst im Zwischenzellraum und dann im Bindegewebe "zwischenlagern". Dies ist sicher, intelligent und vor allem reversibel, was man ja von atomaren Zwischenlagern leider nicht behaupten kann.
Um die Zwischenlager wieder zu leeren, benötigt der Körper einen kurzfristigen Basenüberschuss. Dieser entsteht, wenn In den Zellen der Magenschleimhaut Kochsalz gespalten wird. Dabei entsteht zur Magenseite hin Salzsäure, zur Blutseite aber Natriumbikarbonat. Dieses auch als Natron bekannte Salz ist eine Base und liefert so die benötigte Basenflut.
Wir müssen also als Voraussetzung für Entsäuerung den Magen anregen. Dies gelingt mit Heilpflanzen, die Bitterstoffe enthalten. Betrachtet man diesen Zusammenhang, zeigt sich zum einen die Problematik einer durch Züchtung und Zubereitung entbitterten Nahrung mit zunehmend geschmacklosen Gemüsen. Zum anderen auch die der längerfristigen Verwendung von Säureblocker, doch dies nur nebenbei.
Für unseren Zweck bieten sich alle Gewürzpflanzen an, die ja aromatische Bitterstoffdrogen sind. Deutlichere Bitterwirkung haben Enzian, Tausendgüldenkraut und Wermut, um nur die bekanntesten zu nennen.
Anregung der Leber
Die mit den Basen gelösten Säuren müssen nun zumindest teilweise erst ausscheidbar gemacht werden. Dies ist die Arbeit der Leber, in der Säuren und Giftstoffe gebunden werden. Sie werden so nierengängig. Die meisten Leberpflanzen sind zudem bitter, so dass wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn wir beispielsweise Artischocke, Mariendistel, Wegwarte oder Löwenzahn einsetzen.
Stärkung der Nieren und der Ausscheidung
Die Nieren unterstützen wir mit Goldrute, Brennnesseln, Birkenblättern, Quecke, Giersch und Hirtentäschel. Auch dies ist wieder nur eine Auswahl von Möglichkeiten.
Eine einfache Teekomposition zur Entsäuerung
Wir verwenden als Beispiel 10 g Tausendgüldenkraut, 20 g Löwenzahn, 10 g Artischockenkraut, 20 g Birkenblätter, 30 g Brennnesseln und 30 g Queckenwurzel. Von dieser Mischung dreimal täglich eine Tasse überbrühen und vor den Mahlzeiten trinken. Ein Teelöffel der Mischung auf 200ml kochendes Wasser etwa 10 bis 15 min ziehen lassen. Der Tee ist ordentlich bitter, aber nach einige Tagen haben Sie sich daran gewöhnt, zumal Sie recht bald einen kräftigenden Effekt spüren dürften.
Bitte beachten Sie, dass dieser Vorschlag ausschließlich für gesunde Menschen gedacht ist. Insbesondere wenn Sie an Erkrankungen des Magens, der Verdauung oder der Nieren leiden, sollten Sie unbedingt einen Heilpraktiker aufsuchen, der Sie umfassend berät und individuell behandelt. Informieren Sie sich hier:
Weitere Informationen zum Thema Entsäuerung entnehmen Sie bitte den folgenden Artikeln:
- Sauer macht krank: Entsäuerung im Frühjahr
- Frühjahrskur: Lernen Sie die vier Pforten der Entschlackung kennen
- Entschlackung, Lymphreinigung und Entsäuerung mit Giersch
- Frühjahrsmüdigkeit: Entschlackung und Leber anregen mit Löwenzahn
- Brennnesseln für die Frühjahrskur
- Entsäuerung und Entschlackung mit Birke