Sankt Nikolaus wird seit Jahrhunderten verehrt
Besonders in der Russisch-Orthodoxen und der Serbischen Kirche ist die Verehrung des Sankt Nikolaus stark ausgeprägt. Im deutschsprachigen Raum hielt die Verehrung des Nikolaus etwa im 10. Jahrhundert Einzug durch die griechische Ehefrau des Kaisers Otto II., Theophanu. Durch die Stiftung von Nikolauskirchen durch die Adelsfamilie der Ezzonen wurde der Nikolaus-Kult verbreitet und gefördert. Auch die Stadtgründungen durch Kaufleute im 12. und 13. Jahrhundert trugen die Nikolaus-Verehrung weiter, da sie oft um eine genossenschaftliche Nikolaikirche herum erfolgten.
Der Gedenktag des Sankt Nikolaus ist der 6. Dezember. Er ist einer der Volksheiligen sowohl in der Katholischen, Evangelischen und Anglikanischen Kirche. Ein gesetzlicher Feiertag ist der Nikolaustag heutzutage nicht mehr.
Sankt Nikolaus, der Schutzheilige
Sankt Nikolaus ist der Schutzpatron der Kinder, Seefahrer und reisenden Kaufleute. Daher wurde er sowohl von der Deutschen Hanse als auch vielen Hansestädten als Schutzheiliger gewählt. Meist waren die Nikolaikirchen die wichtigsten bürgerlichen Kirchen in den Städten. Sie wurden ursprünglich oft von Seefahrern gebaut und finden sich in beinahe allen deutschen, russischen und baltischen Küstenstädten, sowie im Binnenland in den ehemaligen Kaufmannsvierteln der Städte.
Da sich um den heiligen Nikolaus so viele Legenden ranken, haben ihn noch einige weitere Personengruppen als Schutzheiligen gewählt: die Getreidehändler, Juristen, Pfandleiher, Apotheker, Schneider, Fuhrleute, Metzger und Bankiers, um nur einige zu nennen. Auch Russland und Lothringen haben sich, neben mehreren einzelnen Städten, dne heiligen Nikolaus als Schutzpatron erwählt.
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