Was genau versteht man unter einem Sabbatical?
Diese flexible Variante eines Arbeitszeitmodells ist im Grunde nichts anderes als ein Langzeiturlaub. Die Länge wird zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer verhandelt. In der Regel reicht sie von drei Monaten bis zu einem Jahr.
Das Ziel ist, dem beruflichen Stress zu entfliehen und körperlich, wie psychisch aufzutanken. Einem Burnout kann man damit gezielt vorbeugen. Aber auch eine Weiterbildung, ein Auslandsaufenthalt oder persönlichkeitsstärkende Maßnahmen gehören zu den Sabbatical-Inhalten. Selbst die schon bekanntere Altersteilzeit kann als Sabbatjahr angesehen werden. Und zwar dann, wenn die Teilzeit blockweise erfolgt.
Wer soll das bezahlen?
Die erste Frage, die sich normalerweise stellt, ist auch die Wichtigste. Wovon soll man während eines Sabbatical leben? Hier greifen verschiedene Modelle. Eines davon funktioniert mithilfe eines Arbeitszeitkontos. Ähnlich wie bei der Gleitzeit im Kleinen, wird hier „vorgearbeitet“, das heißt, man hat die Arbeitsstunden für das Sabbatical bereits abgeleistet.
Das Gehalt wird dabei dann entsprechend weitergezahlt. Allerdings sollte man hierbei unbedingt auf §3 S1 ArbZG (Arbeitszeitgesetz) achten. Eine Verminderung der wöchentlichen Arbeitszeit im Vorfeld ist absolut sinnvoll.
Ein ganz neuer Weg ist das Ansparen von Geld durch ein Zeitwertpapier. In diesen Fonds kann man einen bestimmten Betrag ansparen, der später zu Deckung der Kosten beim Sabbatical genutzt wird.
Und der Arbeitgeber?
Viele Firmen haben den Nutzen eines Sabbatjahrs bereits erkannt. Zum einen erhalten sie dadurch die Arbeitskraft ihrer Angestellten. Weniger Stress bedeutet mehr Leistungsfähigkeit. Zum andern profitieren sie von der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Verschiedene Unternehmen fangen durch die Gewährung eines Sabbatical auftragsschwache Zeiten ab, ohne erfahrene Kollegen entlassen zu müssen.
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