Rosenwurz – Hilfe aus der Natur für Stressgeplagte

Bereits von den vorchristlichen Wikingern ist überliefert, dass sie die anregende und zugleich harmonisierende Wirkung von Rosenwurz schätzten und die Pflanze zur Stärkung nutzten. In Russland und den skandinavischen Ländern ist Rosenwurz seit Jahrhunderten bekannt als ein Mittel gegen Müdigkeit, zur Anpassung an Belastungen und zur Stärkung der körperlichen Widerstandsfähigkeit.

Rosenwurz fördert die Fähigkeit, sich an Stress anzupassen

Die Wurzel enthält Inhaltsstoffe, die die Denk- und Merkfähigkeit steigern. Außer Ginseng gibt es kaum eine Pflanze, die so effektiv unterstützend in belastenden Situationen wirkt. Die Arzneipflanze fördert die Ausdauer und wirkt Stress und Erschöpfung entgegen. Trotzdem ist es langfristig für Betroffene gut, sich zu überlegen, wie Stress abgebaut werden kann.

Pflanzensteckbrief

Die widerstandsfähige nicht frostempfindliche Pflanze mit ihren fleischigen Blättern gehört zu den Dickblattgewächsen. Der buschig wachsende flache Strauch wird bis zu etwa 35 cm hoch. Der botanische Name lautet Rhodiola rosea, da die knollenartige Wurzel beim Anschneiden einen rosenartigen Duft verströmt.

Sie wächst in kälteren Hochgebirgsregionen Nordeuropas, Nordasiens und dem nördlichen Nordamerika. Die Pflanze ist eine langsam wachsende Überlebenskünstlerin. Rosenwurz gedeiht sowohl auf feuchten als auch auf trockenen, auf sauren, neutralen oder alkalischen Böden. So besiedelt sie Felsspalten in Bergschluchten genauso wie Feuchtwiesen und Moorböden, aber auch Schotterflächen oder Sandböden im arktischen Hochgebirge.

Wirkungen und Eigenschaften

In Sibirien wird Rosenwurz als „Goldene Wurzel“ bezeichnet. Aus der Erfahrungsmedizin und aus Studien weiß man, dass die Pflanze Aufnahmevermögen, Konzentrations- und Merkfähigkeit steigert und bei depressiver Verstimmung hilft. Vermutet wird, dass die Inhaltsstoffe der Pflanze sich positiv auf den Stoffwechsel einiger Gehirnbotenstoffe auswirken, mit der Folge, dass die geistige Leistungsfähigkeit erhöht wird und sich der Mensch energiegeladener und glücklicher fühlt.

Inhaltsstoffe von Rosenwurz wirken adaptiv

Sie vermindern die Ausschüttung der Stresshormone und steigern den Energiestoffwechsel in den Zellen. D. h bei gleichartiger Belastung werden weniger Stresshormone ausgeschüttet. Die Wirkstoffe schützen darüber hinaus die Zellen vor Schädigungen durch freie Radikale.

In Russland spricht man Rosenwurz noch weitere Eigenschaften zu. So gibt es in einigen Bergdörfern in Sibirien noch heute den Brauch, Hochzeitspaaren Rosenwurz für einen gesunden Kindersegen zu schenken.

Rosenwurz kann helfen bei

  • körperlicher und geistiger Erschöpfung,
  • Müdigkeit aufgrund von Stress,
  • Gedächtnisschwäche,
  • Konzentrationsschwäche,
  • Abwehrschwäche,
  • nervösen Störungen.

Nebenwirkung und Anwendung

Nebenwirkungen sind bei fachgerechtem Gebrauch unbekannt. Bei hoher Überdosierung wurden Unruhezustände und Schlaflosigkeit beobachtet. Aus diesem Grund wird die Einnahme am Morgen oder Vormittag empfohlen.

Teeaufguss

Etwa 1 Teelöffel der fein geschnittenen Wurzel wird mit einem Liter Wasser in einer Thermoskanne überbrüht und über Nacht stehen gelassen. Der Tee wird über den nächsten Vormittag getrunken.

Präparate

Möglich ist auch die Einnahme in Form von Extrakten aus der Apotheke. Es gibt sie flüssig oder eingedickt in Form von Kapseln.

Um eine optimale Wirkung zu erzielen, wird mit der Einnahme des Extrakts schon einige Tage vor der erwarteten Stresssituation begonnen. Das Rosenwurzpräparat sollte maximal über vier Monate durchgängig eingenommen werden, danach erfolgt eine Ruhepause.

Quellen:

Kelly G.S. Rhodiola rosea: a possible plant adaptogen. Altern Med Rev, 2001, Jun 6(3), 293-302

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