Robuste Maiglöckchen im Garten pflegen

Die kleinen Maiglöckchen gehören zu den Pflanzen im Garten, die gleich mit mehreren wertvollen Eigenschaften aufwarten können. Sie sind robust und pflegeleicht, sehr beliebt in der Vase und verströmen einen herrlichen Duft.

Maiglöckchen (Convallaria majalis) gehören zur Familie der Spargelgewächse. Sie sind in ganz Europa und im Norden Asiens und Amerikas weit verbreitet. Die Blütezeit Mai wiederspiegelt sich auch in anderen Namen wie Maiblume, Maililie, –röschen oder –schelle. Im naturnahen Garten darf das pflegeleichte Kraut nicht fehlen.

Der richtige Standort für die kleinen Glöckchen

Haben Sie den richtigen Platz im Garten gefunden, so können die krautigen und winterharten Pflanzen über viele Jahre am gleichen Standort wachsen.  Über Winter zieht das Laub vollkommen ein. Im Frühjahr treiben aus dem unterirdischen Rhizom zuerst zwei bis drei Blätter aus, später die Trauben mit bis zu zehn glockenförmigen Blüten. Sie sitzen an einem Stängel meistens an nur einer Seite.

Maiglöckchen sind Waldbewohner. Sie bevorzugen daher einen halbschattigen Platz, am besten unter Laubgehölzen, wo sie sich ungestört ausbreiten können. Der Boden darf sauer oder auch kalkhaltig sein. Junge Pflanzen brauchen ausreichend Feuchtigkeit, ausgewachsen kommen sie auch mit trockenen Phasen zurecht. Ideal ist es, wenn Sie Ihren Maiglöckchen regelmäßig etwas Laubkompost gönnen. Stehen die Pflanzen zu schattig, kann es sein, dass sie nur Blätter bilden. Dann bleiben die duftenden Blütenteppiche leider aus. Je nach Lage erscheinen die Glöckchen zwischen April bis Juni.

Die Vermehrung ist einfach

Am einfachsten sind Maiglöckchen vegetativ über ihre Rhizome zu vermehren. Sie sehen wie Zweiglein aus und werden dicht unter der Bodenoberfläche ausgepflanzt. Vermehrt man über einzelne Rhizome, so erscheinen im ersten Jahr nur Blätter. Häufiger ist beim Hobbygärtner die Methode der Teilung.

Große Bestände werden im Frühjahr oder auch im Herbst einfach geteilt. In der professionellen Maiglöckchentreiberei jedoch, unterscheiden die Gärtner genau zwischen den blühfähigen Rhizomen und denen, die nur Blätter bilden.

Im Frühjahr kommen Maiglöckchensträuße in großer Zahl in den Handel, diese werden direkt auf Feldern gezogen. Im kleinen Garten brauchen Sie sich oft über viele Jahre nicht um das Kraut kümmern. Nur wenn die Pflanzen zu dicht stehen, kann eine Teilung sinnvoll sein. Und wenn der zugewiesene Platz begrenzt bleiben soll, hilft eine Wurzelsperre gegen die zu starke Ausbreitung. Mit Unkraut dazwischen werden Sie keine Plage haben. Es kann gegen den starken Wuchs der Maiglöckchen nicht bestehen.

Vorsicht Gift – ein Wermutstropfen

Die hübschen und zart wirkenden Blümchen sind nicht so harmlos, wie sie erscheinen. Es Sie sind in allen Teilen giftige Pflanzen. Nach der Blüte bilden sich leuchtend rote Beeren. Für einen Garten mit kleinen Kindern ist das Maiglöckchen also mit Vorsicht zu genießen.

Die Giftstoffe wirken auf das Herz ähnlich wie beim Roten Fingerhut (Digitalis purpurea). Da die Blätter denen des Bärlauchs (Allium ursinum) ähneln und beides Waldpflanzen sind, die ähnliche Biotope besiedeln, besteht hier die Gefahr des Verwechselns. Allerdings erscheinen die Blätter vom Bärlauch wesentlich früher und sie riechen stark nach Knoblauch.

Maiglöckchenblätter sind dagegen geruchlos. Auch das Grün der giftigen Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) ist dem der Convallaria majalis sehr ähnlich. Diese Pflanze blüht im Herbst, bevor im Frühjahr die Blätter erscheinen. Auf Grund der Inhaltsstoffe ist das Maiglöckchen auch eine Heilpflanze. Sowohl die Natur- als auch die Schulmedizin verwendet sie. Trotzdem sei noch einmal vor den giftigen Eigenschaften gewarnt. Übelkeit und Erbrechen sind die häufigsten Folgen einer Vergiftung. Kinder reagieren stärker als Erwachsene auf das Gift.

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