Risikolebensversicherung – 3 wesentliche Faktoren, die Verbraucher beachten sollten

Wie eine Statistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zeigt, gewannen Risikolebensversicherungen im Vergleich zu Kapitallebensversicherungen in den letzten Jahren an Bedeutung. Vor allem, wer Hauptverdiener in der Familie ist und für den Todesfall die Hinterbliebenen absichern möchte, profitiert von dieser Form der Lebensversicherung.

Eine Risikolebensversicherung lohnt sich außerdem besonders dann, wenn eine Immobilienfinanzierung besteht. Denn mit ihrer Hilfe lässt sich im schlimmsten Fall die Restschuld bei der Bank tilgen.

Ein großer Vorteil von Risikolebensversicherungen gegenüber Kapitallebensversicherungen besteht in niedrigeren Beiträgen. Schließlich handelt es sich dabei um eine reine Risikoversicherung, über die im Ernstfall ein vorher vereinbarter Beitrag ausgezahlt wird. Doch was sollten Verbraucher bei einem Abschluss bedenken? Der folgende Artikel geht genauer auf die einzelnen Punkte ein.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden?

Leider wird nicht jedem Antrag auf eine Risikolebensversicherung stattgegeben. Ausschlaggebend für eine Ablehnung sind im Regelfall gesundheitliche Gründe. Zwar gibt es auch Versicherungen, die einen Abschluss ohne Gesundheitsprüfung ermöglichen. Dies ist allerdings die Ausnahme und in der Regel mit besonders hohen Beiträgen verbunden. Der große Teil der Antragssteller ist dazu verpflichtet, eine Reihe von Fragen zu seiner Gesundheit wahrheitsgemäß zu beantworten. Je nach Einzelfall müssen Kunden auf dieser Basis mit höheren Beiträgen oder sogar mit einer Ablehnung rechnen.

Zu möglichen Gründen für Letztere gehören folgende Vorerkrankungen:

  • Diabetes mellitus
  • Herzinfarkt
  • Morbus Krohn
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Alkoholmissbrauch
  • Epilepsie
  • Psychische Krankheiten wie Depression und Angsterkrankungen

Wer trotz einer Depression eine Risikolebensversicherung abschließen möchte, kann unter Umständen ein Schlupfloch nutzen. Denn Vorerkrankungen müssen bei der Gesundheitsprüfung nur dann angegeben werden, wenn sie bereits ärztlich diagnostiziert wurden. Allerdings sichern sich manche Versicherungsunternehmen mittlerweile in dieser Beziehung mit Fristen ab.

Was wirkt sich auf die Höhe der Prämie aus?

In vielen Fällen führen Vorerkrankungen beziehungsweise schädliche oder potenziell risikoreiche Lebensweisen nicht zu einer Ablehnung, sondern zu höheren Prämien. Das gilt zum Beispiel für das Rauchen. So zahlen Raucher wegen des mit ihrem Laster verbundenen Gesundheitsrisikos im Regelfall doppelt so hohe Beiträge wie Nichtraucher. Eine Rolle spielen außerdem risikoreiche Sportarten. Wer in seiner Freizeit Fallschirmspringen betreibt oder Motorrad fährt, muss dies in der Gesundheitsprüfung ebenfalls angeben und mit einem Risikozuschlag rechnen.

Unterschiede bestehen außerdem abhängig davon, ob Kunden beruflich körperlich tätig sind. Schließlich ist das Alter ein entscheidender Faktor. Wie auch bei der privaten Krankenversicherung, so gilt auch bei der Risikolebensversicherung im Regelfall: Je älter, desto teurer.

Zusammengefasst wirken sich also vor allem die folgenden Faktoren auf die Höhe der Versicherungsprämie aus:

  • Gesundheitszustand
  • Raucher oder Nichtraucher
  • Betreiben von risikoreichen Sportarten
  • Alter

Hinweis: Auf das bewusste Tätigen von falschen Angaben sollten Antragssteller in jedem Fall verzichten. Dies kann schnell dazu führen, dass der Versicherungsvertrag im Nachhinein ungültig wird und im Ernstfall die Auszahlung verweigert wird.

Was sollte sonst noch beachtet werden?

Bei einem Test verschiedener Risikolebensversicherungen kam die Stiftung Warentest zu dem Schluss, dass sich die verschiedenen Angebote in den Bedingungen kaum unterscheiden, wohl aber im Preis. Es lohnt sich also, zunächst einen Risikolebensversicherung-Vergleich anzufordern. Wer bestimmte Vorerkrankungen mitbringt, sollte sich am besten eingehend beraten lassen, welches Risiko einer Ablehnung besteht und ob es die Möglichkeit gibt, einen Antrag ohne Gesundheitsprüfung zu stellen.

Außerdem zahlen Versicherungen nicht bei jedem Todesfall. Selbstmorde werden häufig ausdrücklich ausgenommen. Dasselbe gilt in vielen Fällen aber auch für Tod durch Bandscheibenvorfälle oder andere körperliche Erkrankungen.

Doch für wen lohnt sich eine Risikolebensversicherung eigentlich? Der Unterschied zur Kapitallebensversicherung besteht vor allem darin, dass sie nicht zum Sparen geeignet ist und der Versicherungsbetrag nur im Todesfall des Versicherten ausgezahlt wird. Deshalb besteht ihr Zweck vor allem darin, Hinterbliebene gegen ein hohes finanzielles Risiko abzusichern. Damit lohnt sie sich besonders für:

  • Verheiratete
  • Alleinerziehende mit Kindern
  • Unverheiratete Paare
  • Geschäftspartner

Wer niemanden hat, den es im Ernstfall abzusichern gilt, für den ist eine Risikolebensversicherung dagegen wenig sinnvoll. Da man jedoch nie weiß, ob sich nicht doch das Familienglück einstellt, ist der Abschluss einer Police in jungem Alter sinnvoll, da die Prämie dann sehr niedrig ausfällt.

Krankenwagen – heute kann immer mehr Menschen geholfen werden. Trotzdem ereignen sich immer wieder vorzeitige Todesfälle durch Unfälle oder schwere Krankheiten.

Fazit

Risikolebensversicherungen gelten weithin als eine sinnvolle Form der Absicherung – vor allem für junge Familien, aber auch für eine Reihe weiterer Voraussetzungen. Wer die Versicherung früh abschließt und keine großen gesundheitlichen Risiken mitbringt, der profitiert von niedrigen Beiträgen und weiß seine Angehörigen im Ernstfall abgesichert.

Allerdings gilt dies nicht für jedermann. Menschen mit schweren Vorerkrankungen oder gefährlichen Hobbys zahlen schnell ein Vielfaches der Beiträge. Dann kann es sinnvoll sein, sich zu überlegen, ob man in Zukunft lieber auf das Fallschirmspringen verzichtet und dafür die Familie im Ernstfall versorgt ist.

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