Risiko-Management – auch im Turnverein unverzichtbar

Der Umgang mit Unwägbarkeiten kann auch den Verein vor große Herausforderungen stellen – das nennt man dann "Risiko-Dressur". Kaffee im Vereins-PC, Einbruch in die Geschäftsstelle - nur ein klares Risiko-Management kann auch Sie als Vereinsfunktionär vor Überraschungen schützen.

"Bei uns im Verein passiert so etwas bestimmt nicht." So in etwa hören sich die Meinungen an, wenn es um dieses Thema geht. Bis dann doch etwas passiert und dann ist guter Rat auf einmal teuer. Gerade wenn sich der Verein auf ein neues Terrain wagt – z. B. Kooperationen oder Sportstättenbau – ist es sinnvoll, Risiken detailliert unter die Lupe zu nehmen und ein Risiko-Management zu antizipieren. Dabei gibt es drei grundsätzliche Möglichkeiten: 

  • Schadensverhütung
  • Schadensvergütung/-ausgleich
  • – oder: "Spielen"

Schadenverhütung

Manch drohender Schaden kann durch vorbeugende Maßnahmen auf ein Minimum gefahren werden: angemessene Kleidung im Sportbetrieb, korrekte Nutzung von Sportgeräten, Absicherung der Grillstelle beim Sportfest und Einhalten der amtlichen Vorgaben bei solchen Vorhaben.

Neben Personen- und Materialschäden muss auch auf drohende wirtschaftliche Schäden geachtet werden: Betriebswirtschaftlich sinnvolle Arbeits- und Organisationsstrukturen sollten auch für kleinere Vereine zum Pflichtprogramm gehören. Die Vereinsbuchhaltung und steuerliche Bearbeitung wird an einen Steuerberater abgegeben, der für Fehler seiner Arbeit selbst gerade steht.

Schadensvergütung oder -ausgleich

Es ist passiert – ein Schaden ist eingetreten. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: die Regulierung wird aus (vereins-)eigenen Mitteln geregelt oder durch externe Unterstützung. Die Versicherungen spielen im letzten Fall eine wichtige Rolle. Dabei muss aber genau der Prämien-Wahrscheinlichkeits-Faktor erörtert werden. Ein Spiel mit dem Risiko kann letztendlich ins finanzielle Desaster führen!

Dieses gesamte Feld wird als Risiko-Management bezeichnet und muss in regelmäßigen Abständen auf der Tagesordnung des Vorstandes stehen, um es nicht aus den Augen zu verlieren. Genauso wie sich der Verein ständigen Veränderungen stellt, so muss auch dieses Thema "leben". Dabei geht es immer um drei Bewertungspunkte:

  • Risikoanalyse:
    Auflisten der denkbaren Risiken
  • Risikobewertung:
    Wahrscheinlichkeit, Abschätzung und Ermittlung von Folgewirkungen
  • Konsequenzen:
    Festlegung der Konsequenzen, Form und Umfang der Absicherung.