Dass Tabakkonsum gesundheitsschädlich ist, akzeptieren mittlerweile selbst viele Raucher. Nicht jeder kann oder möchte jedoch auf das Rauchen verzichten. Als Alternative bietet sich seit einigen Jahren die E-Zigarette an, die aus einem Mundstück einem Akku, einem elektrischen Vernebler und einer auswechselbaren Kartusche besteht.
In der Kartusche befindet sich eine aromatische Flüssigkeit, die als Liquid bezeichnet wird. Dieser Inhalt wird durch das Saugen am Mundstück vernebelt und anschließend vom Anwender inhaliert. Manche E-Zigaretten simulieren zusätzlich das Glühen einer echten Zigarette. Sie enthalten keinen Tabak, doch sind die E-Zigaretten deshalb gesünder?
Inhaltsstoffe der Liquids für E-Zigaretten
Die Flüssigkeiten in den Kartuschen für E-Zigaretten bestehen aus einer Mischung von Wasser, Propylenglykol, Glycerin, Alkohol und Aromastoffen. Die meisten Liquids enthalten ebenfalls Nikotin, sind jedoch auch ohne diese Substanz erhältlich. Je nach Qualität und Bezugsquelle können giftige Stoffe oder sogar verschreibungspflichtige Medikamente enthalten sein, die unerwünschte Nebenwirkungen haben.
Nebenwirkungen von E-Zigaretten
Da es die E-Zigaretten noch nicht so lange gibt, liegen keine Langzeitergebnisse bezüglich der Nebenwirkungen vor. Allerdings lassen die Sofortreaktionen, die bei der Inhalation auftreten, auf eine langfristige gesundheitsschädigende Wirkung schließen. Vor allem die Substanz Propylenglykol macht Probleme. Sie reizt die Atemwege und entzündet die Bronchien.
Das Dampfen, wie das Rauchen von E-Zigaretten genannt wird, führt zu Einengungen der Atemwege, trockenem Husten sowie Reizungen in Rachen, Hals und Mundraum. Wenn in der Kartusche zudem Nikotin enthalten ist, muss der Anwender damit rechnen, davon abhängig zu werden.
Nikotin verursacht auf die Dauer außerdem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie sie von normalen Zigaretten ebenfalls verursacht werden. Es erhöht den Blutdruck, die Herzfrequenz, die Bildung der Magensäure und die Adrenalinausschüttung.
Gefährliche Dosis Nikotin in Liquids
Wenn Sie unter weiteren chronischen Erkrankungen leiden, müssen Sie mit einer Verschlechterung Ihrer Beschwerden rechnen, wenn sie Nikotin in E-Zigaretten konsumieren. Die Nachfüllflaschen enthalten eine hohe Dosis Nikotin, die beim versehentlichen Verschlucken der Flüssigkeit eine tödliche Wirkung hat. Lagern Sie die Liquids nie in Reichweite von Kindern!
Sicherheit von E-Zigaretten
Bisher gibt es weder Sicherheits- noch Qualitätskontrollen für die Kartuschen der E-Zigaretten. Zurzeit wird an einem neuen Gesetz gearbeitet, das zumindest für die Liquids mit Nikotin ab 2016 eine einheitliche Kontrolle vorschreibt. Jede Kartusche darf dann maximal 20 mg Nikotin enthalten.
Außerdem muss auf den Verpackungen auf die gesundheitsschädlichen Wirkungen hingewiesen werden. Dies gilt jedoch nicht für die Kartuschen, die kein Nikotin enthalten. Hier muss man weiterhin mit Substanzen rechnen, die gefährlich sein oder sogar zu Vergiftungen führen können.
Vor allem süßliche Aromastoffe können Kinder und Jugendliche dazu verführen, die E-Zigarette zu probieren und sich daran zu gewöhnen. Inwieweit der Dampf, der ausgeatmet wird, die Raumluft belastet, ist noch nicht geklärt.
Die E-Zigaretten als Tabakentwöhnung
Da die Reinheit und Unbedenklichkeit der E-Zigaretten bisher nicht gewährleistet ist und die meisten Kartuschen Nikotin enthalten, sind sie nicht zur Entwöhnung von üblichem Tabakkonsum geeignet. Die Nutzung von E-Zigaretten beseitigt weder die körperliche Abhängigkeit noch das psychische Suchtverhalten, zumal das Ritual des Rauchens praktisch beibehalten wird. Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören möchten, müssen Sie auch ihre Gewohnheiten ändern.
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