Reisetipp Bugarach: Zufluchtsort für nahenden Weltuntergang

Bugarach, ein kleines Dörfchen im Südwesten Frankreichs, ist das Ziel von Esoterikern. Nur hier soll man den nahenden Weltuntergang überstehen können. Aber auch ansonsten ist der Ort nahe den französischen Pyrenäen eine lohnswerte Reisedestination.

Am 12. oder 21. Dezember 2012 geht wieder einmal die Welt unter. Eine in der Maya-Stadt Tortuguero im Staat Tabasco am Golf von Mexiko entdeckte Tafel prophezeit für dieses Datum ein wichtiges Ereignis. Zudem endet zu diesem Zeitpunkt im Kalender der Maya ein wichtiger Zeitzyklus, woraus einige Zeitgenossen auf das Ende der Welt schließen.

Ob am 12. oder 21. Dezember ist bei einem solchen Großereignis völlig unwichtig. Endzeitgläubige erleben auf diese Art zweimal den wohligen Schauer des Untergangs und des Noch-einmal-Davon-Gekommenseins.

Oase im Armageddon

Auf amerikanischen Internetseiten wird das französische Dorf Bugarach als einziger Zufluchtsort bzw. der 1230 Meter hohe Hausberg des Ortes genannt. Ausgangspunkt für diese Theorie ist ein Artikel in einer UFO-Zeitschrift eines inzwischen verstorbenen Dorfbewohners, welcher im Ort Außerirdische gesichtet und im Berg das Brummen von Raumschiffen gehört haben will.

Eine riesige unterirdische Garage sollen Wesen aus anderen Welten in dem schroffen Kalksteinmassiv heimlich angelegt haben. Mit den hier geparkten Raumschiffen würden dann am Tag X wenige Auserwählte dem Inferno auf Erden entkommen und in den Weiten des Alls entschwinden.

Ein magischer Ort

Das schroffe Kalksteinmassiv des Pic de Bugarach, dem höchsten Berg des Corbières-Massivs, bot schon zu früherer Zeit Anlass für mancherlei Spekulationen und Mythen. Den Anhängern der geheimnisumwitterten Katharer soll er im Mittelalter Zuflucht vor den Häschern der Inquisition geboten haben.

Anderen Berichten zufolge sollen hier die Tempelritter ihre sagenhaften Reichtümer verborgen haben, bevor sie sich ab dem Jahr 1305 der Verfolgung durch König Philipp IV. von Frankreich und Papst Clemens V. ausgesetzt sahen. Sogar der Heilige Gral wurde hier vermutet. In neuerer Zeit soll der Berg im Fokus der Geheimdienste der Nationalsozialisten und später des israelischen Mossad gestanden haben.

Armageddon in Bugarach

Schon seit Jahresbeginn setzte eine Prozession in das kleine Bergdorf ein. Unterkünfte wurden angemietet und Immobilien erworben, was die Preise enorm in die Höhe trieb. Zelte, Tipis und Jurten belagern den Ort. Esoteriker, UFO-Anhänger und Weltuntergangsgläubige strömen in Scharen herbei. Täglich werden es mehr, sodass der 200-Seelen-Flecken unter der Zahl der Besucher schier zu ersticken droht.

Bürgermeister Jean-Pierre Delord schätzt die Zahl der Endzeitjünger zuzüglich Neugieriger und Medienvertreter auf 20.000 bis 100.000 Personen, die am Tag X seine Gemeinde überfluten werden. Eine Zahl die von der ländlichen Infrastruktur kaum zu verkraften sein wird: der "Weltuntergang" findet wohl in Bugarach statt.

Reise nach Bugarach: Idyllischer Ort

Wenn nicht gerade das Ende der Welt droht, entspricht der kleine Ort vor den Pyrenäen mit seinen mit Ziegeln gedeckten Steinhäusern und den ihn umgebenden Weinfeldern einer Postkartenidylle und ist ein lohnendes Reiseziel.