Räucherlachs: Wegen Listerien nichts für Kleinkinder

Ein mikrobiologisches Labor hat im Auftrag des Magazins "markt" 33 Räucherlachsproben auf Listerien untersucht. In 16 der 33 Proben war der Richtwert für die Keimzahl überschritten, bei 5 Proben um das Zehnfache, bei einer gar fast um das Hundertfache.
Listerien kommen weltweit vor. Am bedeutsamsten ist Listeria monocytogenes, die am häufigsten Erkrankungen auslöst. Diese Keime wachsen noch bei minus 0,4 Grad Celsius. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, aber auch bei älteren Menschen und Kleinkindern können schwere Formen der Listeriose vorkommen, die unter Umständen tödlich verlaufen. Die am stärksten verunreinigte Lachsprobe "Gut + günstig" (Edeka-Eigenmarke) war so hoch belastet, dass sie auch für immungesunde Erwachsene ein Gesundheitsrisiko darstellte. 

Besonders ärgerlich: Das Listerienproblem ist schon seit Jahren bekannt, aber bisher ist nichts passiert ist, um die Situation zu verbessern. Ursache sind Hygienemängel in Betrieben, die Lachs räuchern und abpacken. Durch verunreinigte Messer können die gefährlichen Keime auf Hunderte von Packungen übertragen werden und sich auch im Kühlschrank munter weiter vermehren.

Weil Hygienemängel bei geräuchertem oder gebeiztem Lachs immer wieder vorkommen können, sollten Kleinkinder sicherheitshalber keine derartigen Fischprodukte bekommen. Wenn Sie auf Räucherlachs nicht verzichten wollen, sollten Sie zumindest darauf achten, dass der Fisch immer gut gekühlt aufbewahrt wird, und dass Sie ihn bald nach dem Kauf verspeisen und nicht bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum im Kühlschrank liegen lassen!