Prostatavergrößerung: Probleme beim Wasserlassen können auf Erkrankung hinweisen

Die gutartige Prostatavergrößerung betrifft fast die Hälfte aller Männer über 60 Jahren und beinahe alle über 70-jährigen. Wann aber kann eine solche Prostatavergrößerung gefährlich werden? Und wann müssen Sie operiert werden, wann geht es ohne OP?
Gutartige Prostatavergrößerung
Mit 45 Jahren beginnt das Alter, in dem die Prostata noch einmal anfängt zu wachsen. Aber keine Angst: Eine Prostatavergrößerung hat nichts mit Prostatakrebs zu tun.

Prostatakrebs entwickelt sich außen, eine Prostatavergrößerung im Inneren der Drüse. Dadurch, dass dieser Bereich nahe an der Harnröhre liegt, kommt es bei Prostatavergrößerung auch oft zu einer Verengung der Harnröhre.

Kennzeichnend für eine Prostatavergrößerung sind daher oft Probleme beim Wasserlassen.
Ihr Hormonhaushalt kann an der Prostatavergrößerung schuld sein
Warum sich die Prostata bei fast allen Männern im Alter vergrößert, ist heute immer noch nicht wirklich erforscht.
Wissenschaftler sind aber der Meinung, dass der Hormonhaushalt des Mannes, der sich im Alter verändert, eine Rolle spielt. Speziell eine Sonderform des Testosterons, das in der Prostata gebildet wird, steht im Verdacht, die Prostatavergrößerung zu verursachen.
Durch die Verengung der Harnröhre können folgende Probleme beim Wasserlassen auftreten:
  • starker Harndrang,
  • unfreiwilliges Wasserlassen,
  • Nachtropfen von Harn,
  • schwacher Harnstrahl,
  • die Blase entleert sich nur nach mehrmaligem Versuchen komplett,
  • und ständiges Urinieren, manchmal innerhalb von Minuten, auch nachts,
  • der Drang zum Entleeren ist da, beim Wasserlassen selbst dauert es aber, bis der Harn fließt,
  • die Harnblase kann nur entleert werden, wenn Sie die Bauchmuskeln zu Hilfe nehmen, also "drücken" oder "krampfen".
Wann Sie operiert werden müssen
Eine Operation ist dann notwendig, wenn sich Restharn in Ihrer Blase sammelt oder wenn Sie unter Harnverhalt leiden.
Ist bei Ihnen eine Operation nicht möglich, weil Ihr Allgemeinzustand zu schlecht ist, bieten sich als Alternative ein Dauerkatheter oder ein Blasenkatheter an.
Der Dauerkatheter wird an der Harnröhre platziert, der Blasenkatheter in der Harnblase. Letzterer verringert deutlich das Risiko von Harnwegsinfektionen.
Bei Prostata-Erkrankung ist Alkohol tabu
Leider ist es, zumindest nach unserem heutigen Wissen, nicht möglich, eine gutartige Prostatavergrößerung vorzubeugen.
Alkohol ist dann tabu, denn die meisten Medikamente gegen eine gutartige Prostatavergrößerung vertragen sich nicht mit Alkohol. Stattdessen empfehlen sich Getränke, die den Urin anregen und gesund sind. Dazu gehören zum Beispiel Früchtetees (am besten ungesüßt) oder aber Mineralwasser. Auch kalte Getränke sind nicht zu empfehlen.
Zudem sollten Sie sich so selten wie möglich im Kalten aufhalten, um Blasenentzündungen zu vermeiden. Achten Sie darüber hinaus darauf, dass Sie sich regelmäßig bewegen und, auch wenn das mit unangenehmen Beschwerden verbunden ist, regelmäßig Ihre Blase entleeren.