Prostatakrebs: Rotwein beeinflusst das Risiko
Wein, insbesondere Rotwein, hat eine relativ hohe Konzentration an Flavonoiden und Resveratol. Diese sekundären Pflanzenstoffe haben eine antioxidative Wirkung und schützen deshalb vermutlich auch vor Krebs.
Ebenfalls seit den 90er Jahren wurde in Studien die gesundheitsförderliche Wirkung des Rotweins durch Polypeptide dokumentiert, die offenbar die körpereigene Produktion des Stoffes Endothelin-1 hemmen, der wegen seiner gefäßverengenden Wirkung als eine der Ursachen für Herzinfarkte gilt. Die aktuelle Studie umfasste mehr als 1.400 Männer im Alter von 40 bis 64 Jahren. Bei etwa der Hälfte der Studienteilnehmer wurde kürzlich Prostatakrebs diagnostiziert, die andere Hälfte hatte keinen Prostatakrebs. Risikofaktoren für Prostatakrebs wurden ausgewertet.
Der gesamte Alkoholkonsum hatte offenbar keine eindeutigen Auswirkungen auf das Risiko, Prostatakrebs zu entwickeln. Einfluss hatte jedoch die Menge an Rotwein, die konsumiert wurde. Je mehr Rotwein konsumiert wurde, desto mehr sank das Risiko für Prostatakrebs. Eine Reduzierung des Risikos machte sich bei Männern bemerkbar, die pro Woche mindestens vier Gläser Rotwein tranken. Hierbei sollten Sie jedoch bedenken, dass Männern nach den derzeit geltenden Richtlinien empfohlen wird, nicht mehr als zwei alkoholische Getränke pro Tag und nicht mehr als 1 Drink täglich zu sich zu nehmen, wenn sie über 65 Jahre alt sind.
Verschiedene Studien beschäftigen sich zur Zeit mit der Frage, ob es andere Nahrungsquellen mit einer vergleichbaren antioxidativen Wirkung gibt, die ebenso gut oder sogar besser sind als Rotwein in Bezug auf Prostatakrebs. Männer, die keinen Alkohol trinken, sollten diese Studienergebnisse nicht so interpretieren, dass sie jetzt grünes Licht hätten, um mit dem Trinken zu beginnen. Vielmehr sei ihnen empfohlen, vorher Rücksprache mit ihrem Arzt zu halten. Außerdem kommt hinzu, dass mögliche statistische und andere Faktoren, die das Risiko für Prostatakrebs erhöhen könnten, im Vergleich der beiden Kontrollgruppen der Studie nicht berücksichtigt wurden.
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