Shiatsu kommt aus dem Japanischen und bedeutet übersetzt "Fingerdruck". Es handelt sich um eine Form der Körperarbeit, bei der die Meridiane (Energiebahnen im Körper) behandelt werden. Zugrunde liegt das Wissen der traditionellen chinesischen Medizin, die immerhin schon 5.000 Jahre alt ist. Die chinesischen Ärzte hatten nur eine Aufgabe: Den Kaiser, seine Familie und den Hofstaat gesund zu halten. Gelang das, so blieben sie am Leben und hatten ihr gutes Auskommen. Gelang es nicht, kostete es den Kopf.
Entsprechend hatten die Ärzte ein großes Interesse daran, ihre Arbeit gut zu verrichten. So entwickelten sie eine ganzheitliche Medizin, die den Menschen in seiner Gänze und in seinem Umfeld betrachtete.
Fünf Elemente bei Shiatsu
Auf diesem Wissen beruht Shiatsu. Wer eine dreijährige Ausbildung
durchläuft, kennt die fünf Elemente, die Meridianverläufe im Körper und
hat sich neben den Behandlungstechniken mit Anatomie, Physiologie,
Ernährung und vielem anderen beschäftigt. Außerdem sind Tutorien und
Supervisionen Pflicht. Der Berufsverband der Shiatsu-Praktiker
(www.shiatsu-gsd.de) ist im Hintergrund beratend tätig und vermittelt
Kontakte zu Praktikern in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Wie sieht denn nun eine Shiatsu-Behandlung aus?
Der Einfachheit halber schreibe ich nachfolgend von der Shiatsu-Praktikerin, dafür aber von dem Klienten (geht natürlich auch andersrum und gleichgeschlechtlich). Letzter liegt in der Regel auf einem Futon, Shiatsu ist aber auch möglich auf einer Liege oder einem Behandlungsstuhl. Der Klient trägt bequeme Kleidung. Zunächst unterhält sich die Shiatsu-Praktikerin mit dem Klienten. Beide besprechen hierbei die Befindlichkeiten und Erfahrungen des Klienten.
Danach legt sich der Klient auf den Futon, wahlweise auf den Bauch oder den Rücken, je nach Vorliebe, Befindlichkeit oder körperlichen Möglichkeiten. Nun geht die "Unterhaltung" zwischen den Händen der Praktikerin und dem Körper des Klienten weiter. Sie bewegt sich intuitiv auf den Meridianen und berührt den Körper mit Unterstützung des eigenen Körpergewichts mit mehr oder weniger Druck durch die Daumen oder Hände.
Shiatsu als Entspannung
Das Vorgehen während einer Shiatsu-Behandlung wird ganz individuell, einfühlsam, achtsam, sensibel und absichtslos auf die aktuelle Situation des Klienten abgestimmt. Nach Beendigung der Behandlung kann der Klient zugedeckt noch ein paar Minuten nachspüren. Shiatsu-Behandlungen werden im Allgemeinen als sehr entspannend und wohltuend wahrgenommen.
Shiatsu ist als gesundheitsfördernd anerkannt, jedoch keine gesetzliche Kassenleistung. Die Kosten gestaltet jede Praktikerin für sich, ein Durchschnittswert liegt bei etwa 50 – 70 Euro für etwa 50 Minuten + Nachspürzeit. Shiatsu-Praktiker können auf der Seite der Gesellschaft für Shiatsu Deutschland (www.shiatsu-gsd.de) gefunden werden.