Profifotos mit dem iPhone machen

Sie haben ein iPhone? Und Sie besitzen Canon- oder Nikon-Ojektive? Aber keinen passenden Kamerabody? Oder vielleicht doch? Kann man mit einem iPhone Profifotos machen? Die Amerikaner sagen: Yes you can! Also: Ja! Und es gibt tatsächlich eine Möglichkeit, ein iPhone in einen DSLR-tauglichen Kamerabody zu verwandeln.

Die Sache klingt verlockend: Ein iPhone kann in eine digitale Spiegelreflexkamera umgerüstet werden. Wir fragen uns: Geht das wirklich? Und: Macht das Sinn? Aber der Reihe nach: Der US-amerikanische Online-Shop Photojojo bietet jetzt Adapter an, mit denen sich Canon- und Nikon-SLR-Objektive an einem iPhone nutzen lassen.

Der Adapter für Nikon ermöglicht die Nutzung aller Objektive für das F-Bajonett. Die Canon-Variante ist kompatibel mit EF-Objektiven. EF-S- und FD-Objektive sind dagegen nicht einsetzbar. Die Fokussierung erfolgt manuell, eine Blendensteuerung ist nur bei Objektiven mit Blendenring möglich. Der Lichtverlust durch die Adapter beträgt ein bis zwei Blenden. Beide Adapter kosten jeweils rund 250 Dollar, also rund 180 Euro.

Für mich stellt sich die Frage nach der Zielgruppe: Menschen, die bereits Wechselobjektive besitzen, haben in der Regel auch ein passendes Kameragehäuse. Zugegeben: (DSLR)Kamerabodys von Nikon und Canon sind nicht für 180 Euro zu haben. Lohnt sich also die Anschaffung eines Adapters von Photojojo für iPhone-Besitzer, die in die Spiegelreflexfotografie einsteigen wollen?

Ich persönlich finde die Handhabung des iPhones als Kamerabody sehr speziell. Die klassische Art, eine Kamera sicher zu halten, ist kaum möglich. Das Gegengewicht zum Objektiv fehlt. Andererseits: Es gibt auch Wechselobjektive für sehr flache Kompaktkameras. Hier stellt sich die Situation ähnlich dar.

Fazit: Es ist eine reizvolle Idee, ein iPhone (beinahe) in eine Profikamera zu verwandeln. Sicher lassen sich auch sehr spannende Fotoeffekte mit der Kombination aus iPhone und Profiobjektiv gestalten. Der Anbieter betont ja auch die sich ergebenden Gestaltungsmöglichkeiten durch die geringe Schärfentiefe und manuelle Blendenwahl bei Objektiven mit eigenem Blendenring.

Eine Alternative zu einem Kamerabody ist die Anschaffung eines solchen Adapters sicher nicht. Für experimentierfreudige Fotografen ist der Adapter ein reizvolles Gadget.