Theoretisch könnte also jeder Hobbyfotograf mit seiner Spiegelreflexkamera Serienbild-Reihen schießen und anschließend mit der neuen Software einen eigenen, ruckelfreien Film erstellen. Leider ist diese Software jedoch – zumindest vorerst – nicht für den privaten Gebrauch gedacht.
Vielmehr soll es darum gehen, alte Film aufzubereiten. Es soll also tatsächlich den ruckeligen Filme aus den Tagen, als die Bilder noch recht zaghafte erste Gehversuche machten, das flüssige Laufen beigebracht werden. Die Forscher hatten also tatsächlich professionelle Bildbearbeitung im Fokus. Und wahrscheinlich auch den wirtschaftliche Nutzen ihrer Erfindung.
Und so funktioniert die Technik: Um aus den Einzelbildern einen flüssigen Film zu erstellen, werden wie gesagt nicht unzählige komplette Zwischenbilder errechnet, die die fehlenden Filmsequenzen ergänzen. Vielmehr reicht es laut Aussage der Forscher, sich auf die korrekten Bewegungsabläufe der Objektränder zu konzentrieren.
Denn für den Betrachter, so die Ergebnisse aus der Wahrnehmungspsychologie, ist es unwichtig, ob das Gesehene eine physikalisch korrekte Bewegung ist. Das Gehirn achtet auf die wichtigen Koordinaten und ergänzt das restliche Bild automatisch. Die professionelle Bildbearbeitung trickst also, um Rechenressourcen zu schonen, das menschliche Gehirn aus.