Pilze sammeln: Tipps für Anfänger

Pilze zum Verzehr sammelt man am besten im Spätsommer oder Herbst. Pilzsammler können ihre Körbe mit zahlreichen Pilzarten füllen. Doch man sollte sich schon auskennen, denn auch Giftpilze sind im Herbst besonders zahlreich. Hier einige Tipps für Anfänger:

Pilze sind gesund und lecker. Pilze selbst zu sammeln lohnt sich besonders im Spätsommer und Herbst, denn zu dieser Jahreszeit kann man in den Wäldern seine Körbe mit zahlreichen Speisepilzen füllen.

Pilze sammeln zum Verzehr

Pilze sammeln wir, um sie nach zahlreichen Pilzrezepten schmackhaft zuzubereiten. Doch nicht jeder, der einen leckeren Speisepilz auf dem Teller hat, weiß, dass es sich bei Pilzen nicht um Pflanzen handelt. Tatsächlich unterscheiden sich Pilze von den Pflanzen vor allem dadurch, dass ihnen der Farbstoff Chlorophyll fehlt, sodass sie nicht in der Lage sind, Kohlendioxid oder Kohlenhydrate herzustellen.

Die Pilze, die man nach dem Sammeln verzehren möchte, sind somit keine Pflanzen. Tiere sind sie auch nicht. Was sind Pilze dann?

Neben Pflanzen und Tieren bilden Pilze ein eigenes Reich in der Natur. Sie bestehen zu etwa 90 Prozent aus Wasser. Sie ernähren sich von organischen Nährstoffen ihrer Umgebung, insbesondere von modernden Pflanzenresten.

Tipps für Anfänger: Die Grundregel beim Pilze-Sammeln

Pilzsammler sollten eine wichtige Grundregel beachten: Man sollte nur solche Pilze sammeln, die man zweifelsfrei kennt.

Leider gibt es keine allgemeingültigen Regeln, nach denen man bestimmen könnte, ob Pilze essbar oder giftig sind. Auch wenn man nur bestimmte Pilze sammeln möchte, sollte man sich trotzdem mit den besonders giftigen Pilzarten vertraut machen, um nicht zu riskieren, einen für Menschen gefährlichen Pilz im Korb zu haben.

Ist man sich nach dem Sammeln der Pilze nicht mehr sicher, ob es sich wirklich um den gewünschten Pilz handelt, sollte man lieber auf einen Verzehr verzichten.

Wo kann man die meisten Pilze sammeln?

Pilze bevorzugen feuchte Regionen und milde Temperaturen. Besonders viele Pilze kann man im Wald sammeln, und zwar vor allem dann, wenn es nach einigen Regeltagen länger mild und vor allem trocken geworden ist.

Wer gerade erst mit dem Pilze-Sammeln anfängt, sollte mit seiner Suche im Wald beginnen. Gerade hier wird man fast überall fündig. So kann man zum Beispiel unter Birken oder Pappeln bis in den November hinein bestimmte Pilzarten sammeln.

Viele Pilze, die man im Wald sammeln kann, sind sehr beliebte Nahrungsmittel. Zu den bekanntesten Pilzarten gehören etwa der Steinpilz, Pfifferling, Champignon oder
Austernpilz.

Pilze sollte man aber nicht nach lange anhaltendem Regenwetter sammeln, da sie durch den dann hohen Wassergehalt relativ schnell faulen.

Pilze sammeln, um sich gesund zu ernähren

Pilze zu sammeln lohnt sich, denn sie sind sehr kalorienarm. Sie zeichnen sich darüber hinaus durch einen hohen Eiweißgehalt aus. Ferner enthalten Pilze Aminosäuren, Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Vitamine, Kalium und Phosphor.

Auf der anderen Seite sollte man es mit den Pilzen auch nicht übertreiben, denn Waldpilze enthalten nicht nur gesunde Inhaltsstoffe, sondern auch Schwermetalle wie Kadmium, Blei und Quecksilber. Daher warnt zum Beispiel auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einem zu üppigem Verzehr und empfiehlt, nicht mehr als 250 Gramm Wildpilze pro Woche zu essen.

Pilze nach dem Sammeln transportieren

Pilze, die man sammeln möchte, schneidet man ab besten direkt oberhalb des Waldbodens am Stiel ab. Anschließend sollten sie von Erde, Ungeziefer etc. gereinigt werden.

Zum Transportieren legt man die gesammelten Pilze ab besten in einen nicht zu kleinen Korb. Dort können sie atmen und sind weitgehend vor Druck geschützt. Den Transport in Plastiktüten, Beuteln oder Rucksäcken sollte man vermeiden, da die Pilze Druckstellen bekommen können und dann schnell verderben.

Pilze, die die man direkt nach dem Sammeln oder am nächsten Tag zubereiten möchte, sollte man bis zur Zubereitung kühl und trocken lagern. Werden die Pilze erst später zubereitet, kann man sie in dünne Scheiben schneiden und zum Trocknen auf ein Backblech legen und bei leicht geöffneter Ofentür etwa vier bis fünf Stunden bei maximal 40 Grad trocknen.

Wer seine gesammelten Pilze einfrieren möchte, sollte sie vorher zerkleinern und etwa drei bis vier Minuten lang blanchieren.

Pilze sammeln oder besser züchten?

Pilze kann man nicht nur sammeln, man kann sich auch züchten. Allerdings ist dies nicht ganz einfach und man benötigt schon einige Erfahrung.

Ob es allerdings genauso viel Spaß macht, Pilze zu züchten, anstatt Pilze zu sammeln, muss jeder Pilzsammler für sich selbst entscheiden.

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