Phytotherapie bei Blasenentzündung: Heilpflanzen helfen

Phytotherapie bei Blasenentzündung: Welche Heilpflanzen helfen?
Eine Blasenentzündung ist die klassische Anwendung für Heilpflanzen. Sozusagen eine leichte Übung in der Phytotherapie. Es gibt wohl kaum eine andere Erkrankung, bei der die Assoziation "Tee trinken" so nahe liegt.

Zunächst ist es einfach angenehm, warmen Tee zu trinken und die Harnwege zu spülen. Etwa drei Liter täglich sollten es bei einer akuten Blasenentzündung schon sein. Man kann allerdings auch hier übertreiben.

Wenn man einen arzneilich wirksamen Tee zusammenstellen möchte, gilt es folgende Kriterien zu beachten:

  • Die Heilpflanzen sollten keimtötend wirken, also Harn desinfizierend.
  • Sie sollten im Zweifelsfall blutstillend sein (Urintest!).
  • Außerdem sollte die Schleimhaut gepflegt und gestärkt werden.

Natürlich gibt es da nicht eine Pflanze, die alles auf einmal kann, aber in der Zusammenstellung ergeben sich Synergismen. Auf eine Antibiotikagabe kann so in der Regel verzichtet werden. Ausnahme ist das Auftreten von Fieber: Jetzt spätestens einen Heilpraktiker oder Arzt aufsuchen. Es besteht die Gefahr einer Nierenbeckenentzündung.

Blasenentzündung: Welche Heilpflanzen wirken antibiotisch?
Wir können in der Phytotherapie eigentlich nicht von einer antibiotischen Wirkung reden. Die Heilpflanzen wirken sogar besser. Sie können nämlich Keime töten, ohne gleich Ihre gesamte Darmflora zu zerstören. Großartig, oder? Die Wirkung erfolgt selektiv am Ort des Geschehens und unterstützt so die Bemühungen des Immunsystems.

Folgende Heilpflanzen können wir bei Blasenentzündung verwenden
Meerrettich, Hirtentäschel, Bärlauch, Knoblauch und Kapuzinerkresse enthalten alle Senfölglykoside. Diese Substanzen wirken keimtötend. Sie können gegessen oder im Tee verwendet werden. Auch Thymian setze ich gerne unterstützend ein. Seine ätherischen Öle sind ebenfalls stark antibakteriell wirksam.

Bärentraubenblätter verwende ich weniger gern. Sie sind als Tee magenreizend und wirken nur im alkalischen Urin. Das dann freigesetzte Arbutin ist allerdings wunderbar wirksam. Man kann die Tinktur verwenden, dann aber in Kombination mit Kaisernatron, damit der Urin basisch wird. Im sauren Urin wird das Arbutin nicht frei.

Blasenentzündung: Heilpflanzen bei Blut im Urin
Blutstillend wirken Schafgarbe, Schachtelhalm, Goldrute und Hirtentäschelkraut, um nur die Wichtigsten zu nennen.

Blasenentzündung: Heilpflanzen zur Schleimhautstärkung
Hier empfehlen sich Schleimdrogen. Der Tee wird dann verträglicher und wirkt dem unangenehmen Brennen entgegen. Simpelste Variante ist gestoßener Leinsamen.

Blasenentzündung: Ein Teevorschlag
Phytotherapie ernstgenommen arbeitet immer individuell. Deshalb gebe ich hier nur eine einfache von vielen Möglichkeiten an: Goldrute, Schachtelhalm und Hirtentäschel jeweils 20 g dazu 40g Meerrettichwurzel und 50g gestoßenen Leinsamen. Wohl sein!