Phonescoping, Digiscoping, Videoscoping: Wozu, weshalb, warum?

Digiscoping - vielleicht schon einmal gehört. Videoscoping - kann man sich mit einiger Phantasie auch noch erklären. Aber was bitteschön soll Phonescoping sein?! Wie auch bei den anderen beiden Randbereichen der Fotografie gilt nomen est omen: Beim Phonescoping handelt es also tatsächlich um Kombination von Fotohandys mit Teleoptiken.

Phonescoping: So funktioniert es
Beim Phonescoping werden also Fotos mit Hilfe von Fotohandys und Teleoptiken angefertigt. Sicher nichts für den reinen Hobbyknipser – aber mit etwas Übung lassen sich brauchbare Bilder erstellen.

Und: Heute hat jeder ein Fotohandy bei sich. Und Teleoptiken finden sich bei Ausflügen häufiger als gedacht. Zum Beispiel in Form von Aussichtsfernrohren oder Spektiven einer Vogelwarte. Vorteil: Kleines Fotogepäck!

In der Praxis funktioniert Phonescoping wie das klassische Digiscoping: Eine Teleoptik wird auf das Objekt scharf gestellt und am besten auf einem Stativ fixiert. Dies ist insbesondere bei fest installierten Aussichtsfernrohren und Co. an Ausflugszielen ohnehin der Fall. Dann hält man das Objektiv seiner Handykamera hinter die Augenlinse der Teleoptik.

Auf dem Display sieht man nun zunächst eine schwarze Fläche mit einem mehr oder weniger runden Ausschnitt. In diesem wird das anvisierte Objekt sichtbar. Falls das Fotohandy über einen Zoom verfügt, sollte man versuchen, möglichst nah an das Objekt heran zu zoomen. Ansonsten variiert man den Abstand zur Augenlinse, bis der Bildausschnitt so groß wie möglich ist.

Beide Varianten dienen dazu, den "Tunnelblick"-Effekt auf das eigentliche Motiv möglichst zu reduzieren.

Übrigens: Wenn das Hauptmotiv des fertigen Bildes zu hell auf dem Display erscheint, kann dies über das Menü der meisten Fotohandys reguliert werden. Einfach die Belichtung ein wenig herunter regeln und schon ist auch diese Hürde genommen. Am Ende entsteht ein Foto, dem man kaum ansehen wird, dass es mit einem Fotohandy aufgenommen wurde. Das ist Phonescoping.

Hintergrund – Phonescoping und Digiscoping
Wie gesagt: Phonescoping ist eine Weiterentwicklung des Digiscoping. Beim Digiscoping wird mit einer Kamera durch das Okular eines Teleskops fotografiert. Das Beobachtungsobjekt wird so auf dem Speicherchip der Digitalkamera festgehalten.

Mit der richtigen Ausrüstung und etwas Übung erzielen Sie beachtliche Ergebnisse. Unter Digiskopie oder "neudeutsch" Digiscoping versteht man das Fotografieren mit einer Digitalkamera durch ein Spektiv (Fernrohr) oder Fernglas.

Die Digitalkamera wird dabei direkt hinter das Okular des Spektivs montiert und nicht wie bei der althergebrachten Spektiv-Fotografie über einen auch optische Elemente enthaltenden Adapter (Fotoadapter, Projektiv), der anstatt des Okulars zwischenmontiert wird.

Mit dem Digiscoping lassen sich gewaltige Brennweiten erzielen, denn das Spektiv vervielfacht die Brennweite des Kameraobjektives um dessen Vergrößerung. Beispiel: Hat eine Digitalkamera eine Brennweite von 50mm (bzw. der Zoom dieser ist auf 50mm eingestellt) und man montiert diese hinter ein Spektiv mit 30facher Vergößerung (bzw. mit auf 30fach eingestelltem Zoom), so resultiert daraus eine Brennweite von 1500mm!

Übrigens: Digiscoping ist nicht etwa eine Entwicklung von Fotografen, sondern wurde von Naturbeobachtern zufällig entdeckt.