Natürlich kann man sein Saatgut auch im Gartencenter, Baumarkt oder per Katalog kaufen. Das ist ganz einfach, bequem und nicht immer ganz billig. Dummerweise stimmen die Gartenergebnisse häufig nicht mit den Abbildungen auf der Samentüte überein. Und so denkt sich so mancher Gartenliebhaber: reingefallen.
Vorsicht mit F1-Hybride
Wie wäre es denn für die nächste Saison mal eigenen Pflanzensamen? Die Zeit den einzusammeln ist besonders Ende August bei vielen Blumen sehr günstig. Allerdings wäre es gut, wenn Sie sich daran erinnern was auf der Tüte gestanden hat. Falls dort die Bezeichnung F1-Hybride stand, dann macht das Samenernten leider nicht viel Sinn.
Diese Pflanzen sind nicht sortenecht, wenn Sie solche Samen aussäen, bekommen Sie ein buntes Sammelsurium an verschiedenen Nachkömmlingen – aber mit der Mutterpflanze werden die nicht viel Ähnlichkeit haben. Wer also auf Nummer sicher gehen will, der sollte sich an die sortenechten Pflanzen halten. Oder Sie starten ein Experiment und schauen mal, was da so rauskommt. Vielleicht sind ja auch einige ganz nette Exemplare dabei.
Sortenechte Samen pflanzen
Wenn Sie aber genau wissen wollen, was da im nächsten Jahr in Ihrem Garten heranwächst, dann bleiben Sie bei den sortenechten Samen. Unerfahrene können ja erst einmal ganz klein anfangen. Die Samen von Ringelblumen sind dankbare Übungsobjekte. Aber auch ausgereifte Bohnen oder Feuerbohnen eigenen sich gut für erste Versuche.
Pflanzensamen aufbewahren
Suchen Sie sich solche Pflanzen, die gesund und kräftig sind. Punktet die Mutterpflanze mit einem guten Wuchs, dann kann man annehmen, dass die Nachkömmlinge ihr gleichen. Ernten Sie nur den voll ausgereiften Samen an trockenen Tagen. Lassen Sie in noch einige Tage auf einem Küchenpapier nachtrocknen. Bewahren Sie ihn in einem Schraubglas trocken, nicht zu warm und dunkel auf. Vergessen Sie nicht, den Namen auf einen Zettel zu notieren. Bis zum Frühjahr hat man manchmal schon vergessen, welcher Samen von welcher Pflanze war.
Mein Tipp: Fangen Sie mit wenigen Samenpflanzen an. Sie können sich dann Jahr für Jahr steigern und vielleicht auch Nachbarn und Freunde mit Ihrer neuen Leidenschaft anstecken. Sie werden erstaunt feststellen, dass Sie den selber gezogenen Pflanzen im Garten viel mehr Aufmerksamkeit widmen. Ich habe früher gern mal meine Dahlien im Herbst vergessen. Nach dem ersten großen Frost waren sie futsch. Seit ich aber Dahlien pflanze, die ich aus Samen gezogen habe, ist mir das nie wieder passiert.
Übrigens braucht sich Ihre Sammelleidenschaft nicht nur auf den heimischen Garten zu erstrecken. Wer eine schöne Wildblumenwiese sein eigen nennen will, der sollte beim Spazieren gehen einfach nur die Augen offen halten. Wenn die Blumen nicht gerade unter Naturschutz stehen, dürfte niemand etwas dagegen haben, wenn Sie sich einige Samenstände mitnehmen.
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