Pfandbriefe als Geldanlage

Auch wenn ihr Ruf im Zuge der Finanzkrise einen Knacks bekommen hat, sind Pfandbriefe nach wie vor eine solide und attraktive Geldanlage. Lesen Sie hier, worauf Sie achten müssen.

Wer sich für Pfandbriefe als Geldanlage entscheidet, entscheidet sich für solide Wertpapiere. Ihr Ruf hat im Zuge der Finanzkrise und mit der Beinahe-Pleite der Hypo Real Estate zwar etwas gelitten, dennoch sind Pfandbriefe vor allem für Anleger interessant, die das risikoreichere Geschäft mit Aktien scheuen.

Pfandbriefe als Geldanlage
Zwei Jahre nach der Krise läuft das Geschäft mit Pfandbriefen immer noch nicht wieder so, wie vor dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise. Immer noch kann es in dem einen oder anderen Fall schwierig sein, Pfandbriefe über die Börse zu kaufen oder zu verkaufen.

Dennoch sind Pfandbriefe als Geldanlage vergleichsweise sicher, denn noch nie ist in Deutschland ein Anleger auf seinen Pfandbriefen sitzen geblieben und musste sein Geld abschreiben. Insgesamt haben sich die Kurse der Pfandbriefe in den letzten Monaten auch wieder erholt. Die Verzinsung liegt etwa ein halbes Prozent über der von fünfjährigen Bundesanleihen.

Was sind Pfandbriefe?
Bei Pfandbriefen handelt es sich um Schuldverschreibungen von Banken, die gegenüber den normalen Bankanleihen mit besonderen Sicherheiten ausgestattet sind.

Mit dem Geld, das die Banken für die Pfandbriefe bekommen, können sie selbst ihren Kunden Darlehen anbieten. Diese Kredite bilden dann die – zusätzliche – Sicherheit für die ausgegebenen Pfandbriefe. Es ist daher unwahrscheinlich, dass ein Pfandbrief, der zur Geldanlage bestimmt war, ausfällt und der Anleger sein Geld nicht wiederbekommt. Allerdings ist es nicht ungewöhnlich, dass die Kurse der Pfandbriefe schwanken, und bei einem vorzeitigen Verkauf Verluste entstehen.

Welche Pfandbriefarten eignen sich als Geldanlage?
Pfandbriefe sind als sichere Geldanlage deswegen so interessant, weil als Sicherheiten für diese Papiere nur Immobilienkredite, Darlehen an Staaten, Länder und Gemeinden sowie Schiffsfinanzierungen infrage kommen.

Ferner ist die Pfandbrief ausgebende Bank verpflichtet, für jede Pfandbriefart eine eigene Deckungsmasse zu bilden. Kann ein Kreditnehmer der Bank dann seine Raten nicht mehr bezahlten und sollte der Kredit als Sicherheit wertlos sein, wird die Bank diesen Kredit gegen einen neuen austauschen.

Der Käufer, der Pfandbriefe als Geldanlage hält, bekommt sein Geld darüber hinaus auch von der Bank, und nicht von den Bankkunden. Die Bank hat daher das Nachsehen, wenn ihr Schuldner nicht zahlt. Da sie selbst aber die Pfandbriefe am Ende der Laufzeit bedienen muss, vergibt sie auch keine Kredite leichtfertig.

Lieber einzelne Pfandbriefe als Geldanlage oder doch besser Fonds?
Wer einzelne Pfandbriefe zur Geldanlage kaufen möchte, sollte diese Wertpapiere auch bis zur Fälligkeit halten können. Bis zu diesem Datum könnte es schwierig werden, sich wieder von diesen Pfandbriefen zu trennen.

Einzelne Pfandbriefe, die man als Geldanlage erwerben möchte, werden von den Haubanken häufig als Festpreisgeschäft angeboten. Die für den Kauf der Pfandbriefe anfallenden Gebühren sind dann bereits im Kaufpreis enthalten. Wer demgegenüber die Pfandbriefe über die Börse kaufen möchte, muss die Gebühren extra zahlen. Es empfiehlt sich, Preislimits zu setzen, um die Pfandbriefe nicht zu einem zu hohen Kurs zu kaufen.

Da man heute als normaler Anleger die Bonität der Pfandbriefanbieter gar nicht mehr beurteilen kann, bietet es sich darüber hinaus an, Pfandbriefe als Geldanlage indirekt – über entsprechende Rentenfonds – zu kaufen. Es gibt in Deutschland allerdings nur wenige aktiv gemanagten Fonds, die überwiegende in Pfandbriefe investieren. Hierzu gehören etwa der DWS Covered Bond Fund oder der cominvest Rent von Allianz Global Investors.

Anleger, die Fonds erwerben möchten, die ausschließlich in Pfandbriefe investieren, sind auf sogenannte Indexfonds beschränkt, die die Entwicklung eines Indexes nachvollziehen. Zurzeit stehen vier Indexfonds zur Verfügung, die sich auf Pfandbriefe beziehen und seit mindestens einem Jahr auf dem Markt sind.

Etwas risikoreicher sind schließlich die Pfandbriefe anderer Länder. So hat zum Beispiel der iShares Markit iBoxx Euro Covered Bond rund 30 Prozent des Fondsvermögens in spanische Papiere gesteckt. Für das vermeintlich oder tatsächlich höhere Risiko bekommt der Anleger dann auch eine höhere Rendite. Wer Pfandbriefe ausländischer Staaten als Geldanlage wählt, sollte sich aber der höheren Risiken bewusst sein.