Personalausweis neu: Ab November 2010 mit Chipkarte

Der elektronischer Personalausweis ist insofern neu, als dass er mit einer Chipkarte ausgestattet ist. Der neue Ausweis hat das gleiche Scheckkartenformat wie der Führerschein und kann auf seinem Chip verschiedenste Informationen speichern. Er kommt im November 2010.

Eines ist schon lange klar, dass am Personalausweis einiges neu sein wird. Er wird kleiner sein als der alte, aber viel mehr können. Insbesondere soll der neue Personalausweis den Bürgerinnen und Bürgern ab November 2010 Internetgeschäfte, Überweisungen und Behördengänge erleichtern.

Personalausweis: Neu ist, dass er biometrische Daten speichert

Der neue Personalausweis ist mit einem sogenannten „Radio Frequency Identification“-Chip (RFID) ausgestattet, der die Speicherung von persönlichen Daten übernimmt. Hierbei handelt es sich auch um biometrische Daten, also eindeutige Merkmale des Ausweisinhabers, wie zum Beispiel Fingerabdrücke. Ob zum Beispiel Fingerabdrücke auf dem neuen Personalausweis enthalten sind, bleibt jedem Bürger selbst überlassen. Allerdings sollen diese Angaben auf dem Personalausweis – ähnlich wie beim elektronischen Reisepass – die Grenzkontrollen beschleunigen.

Neuer Personalausweis ist mit digitalem Foto ausgestattet

Der neue Personalausweis enthält ein digitales Foto. Dieses digitale Foto im Personalausweis ist Pflicht und soll die Fälschungssicherheit des neuen Personalausweises erhöhen. Ausgelesen werden darf das digitale Foto aber nur von der Polizei und im Rahmen von Grenzkontrollen.

Neuer Personalausweis erleichtert Online-Geschäfte

Zu den wesentlichen Merkmalen des neuen Personalausweises gehört der elektronische Identitätsnachweis, der auf Wunsch des jeweiligen Inhabers für das Internet freigeschaltet werden kann.

Dieser elektronische Identitätsnachweis des neuen Personalausweises soll vor allem ganz neue Möglichkeiten bei Online-Geschäften eröffnen. Um die neuen Möglichkeiten des Personalausweises zu nutzen ist lediglich eine PIN erforderlich und es wird ein spezielles Lesegerät benötigt, das an den Computer angeschlossen wird.

Dann lässt sich der neue Personalausweis ab November 2010 zum Beispiel für den Kauf im Internet, zum An- und Abmeldungen von Pkws, dem Abschluss von Verträgen und vielem mehr verwenden.

Zur Identifizierung im Internet werden Name, Anschrift, Geburtstag, Geburtsort und Ablaufdatum ausreichen. Auf dem neuen Personalausweis freiwillig gespeicherte Fingerabdruck können nur von staatlichen Behörden ausgelesen werden. Um Fingerabdrücke auf dem neuen Personalausweis auszulesen, ist ferner ein zusätzliches optisches Scannen erforderlich. Per Funk lässt sich auf biometrische Daten nicht zugreifen. Auch an Diensteanbieter oder über das Internet werden biometrische Daten nicht übertragen.

Was wird der neue Personalausweis kosten?

Derzeit kostet ein Personalausweis in der Regel acht Euro. Wie teuer der neue Personalausweis sein wird, steht noch nicht fest. International belaufen sich die Kosten für vergleichbare Dokumente auf Beträge zwischen zehn und 42 Euro. Unter Umständen kann man sich bei den Kosten für den neuen Personalausweis auch am elektronischen Reisepass orientieren, für den man immerhin 59 Euro bezahlen muss.

Für alle, die den neuen Personalausweis auch im Internet nutzen möchten, kommen noch die Anschaffungskosten für das Lesegerät hinzu. Auch hierfür ist der Preis allerdings noch offen.

Was ist mit dem alten Ausweis?

Der neue Personalausweis wird ab dem 1. November 2010 ausgegeben. Jeder der möchte, kann seinen alten Ausweis vor dessen Ablaufdatum in einen neuen Personalausweis umtauschen. Die alten Ausweise behalten aber bis zum jeweiligen Ablaufdatum ihre Gültigkeit.

Kritik am neuen Personalausweis von Datenschützern

Bereits seit einiger Zeit melden Datenschützer Bedenken gegen den neuen Personalausweis an. Vor allem wenden sie ein, dass die Informationen auf dem neuen elektronischen Personalausweis für Kriminelle nicht uninteressant sind, insbesondere dann, wenn der neue Personalausweis auch zur Identifikation im Internet verwendet werden soll.

Als Schwachpunkt des neuen Personalausweises benennen sie den neuen RFID-Chip, da die Informationen auf diesem Chip über Funk ausgelesen werden. Dank der drahtlosen Datenübertragung lassen sich die Daten im neuen Personalausweis quasi im Vorbeigehen auslesen. Mehrere Sicherheitsexperten konnten in der Vergangenheit bereits die Verschlüsselung der RFID-Chips überlisten, sodass Datenschützer einen unberechtigten Zugriff auf die Informationen des neuen Personalausweises nicht vollkommen ausschließen können.

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