Sondennahrung zu verabreichen birgt viele Risiken
Die Anlage einer PEG (percutanen endoskopischen Gastrostomie) ist bei Patienten mit massiven Schluckstörungen oder Erkrankungen im Mund-Rachen-Speiseröhrenbereich eine gute Lösung, um dem Bedürfnis nach ausreichender Ernährung nachzukommen. Bei der Applikation der Sondennahrung sind bestimmte pflegerische Standards einzuhalten. Folgende Prinzipien und Vorgehensweise werden empfohlen:
Beim Verabreichen von Sondennahrung müssen Sie einiges beachten
- Vor jeder Verabreichung von Sondenkost muss eine hygienische Händedesinfektion durchgeführt werden.
- Als Sondenkost wird überwiegend verpackte Fertignahrung und abgekochtes Wasser verwendet. Tee sollte nur nach ärztlicher Anordnung und geeigneter Indikation gegeben werden.
- Geöffnete Verpackungen müssen sofort verwendet oder bei mindestens 8°C für maximal 24 Stunden verschlossen im Kühlschrank gelagert werden. Entsprechend muss die Verpackung beschriftet sein.
- Die Applikation erfolgt durch Überleitsysteme und mit Einsatz von Ernährungspumpen.
- Einmal täglich wird das Überleitsystem erneuert und das benutzte System verworfen.
- Die Ansatzstücke werden 1 Mal in der Woche erneuert.
- Das abgekochte Wasser im Zimmer wird in einem geschlossenen Behälter aufbewahrt und täglich erneuert.
Weitere Aspekte, die bei einer PEG beachtet werden müssen
- Zum Spülen der Sonde muss abgekochtes Wasser verabreicht werden.
- Enteral zu verabreichende Medikamente werden in Wasser aufgelöst und mit einer Spritze, wenn möglich über die Zuspritzvorrichtung gegeben.
- Da bestimmte Tabletten nicht gemörsert werden dürfen, ist grundsätzlich die Medikation mit der Apotheke zu besprechen. Nach Möglichkeit sollte die Medikation in flüssiger Form verabreicht werden.
- Die für die Applikation von Wasser verwendete Spritze wird täglich, alle anderen Spritzen nach jeder Anwendung gereinigt.
- Zur Vermeidung einer Aspiration muss der Oberkörper während der Nahrungsapplikation um mindestens 30 Grad bis 45 Grad, idealerweise 90 Grad erhöht gelagert werden.
- Sondennahrung darf niemals ohne Sondenpumpe laufen, da sonst die Gefahr einer Aspiration besteht.
- Eine fachgerechte Einweisung und Wartung des Pumpensystems ist zu dokumentieren.