Paypal: Was Sie über den Bezahldienst wissen sollten

In der Selbstdarstellung beschreibt sich Paypal als "Online-Zahlungsservice, mit dem Sie in Online-Shops sicher, einfach und schnell bezahlen – und das kostenlos." Sicher können Sie mit Paypal bezahlen und auch Zahlungen einziehen, aber wie funktioniert Paypal genau? Was macht Paypal mit den Daten? Und was hat Paypal mit Ebay zu tun?

Was ist notwendig, um Paypal nutzen zu können?

Paypal wirbt damit, dass Käufer ihre Waren mit zwei Klicks bezahlen können. Doch gibt es dafür zwei Voraussetzungen. Sie selbst sowie Ihr Geschäftspartner müssen bei Paypal ein Konto eröffnen.

Sie müssen sich dazu mit einer gültigen E-Mail-Adresse anmelden und sowohl Ihre Privatadresse (bei Geschäftskunden die Geschäftsadresse) als auch Ihre Bankverbindung und gegebenenfalls Ihre Kreditkartennummer angeben. Anschließend erhalten Sie eine E-Mail, die Sie auffordert, Ihre Anmeldung zu bestätigen. Erst wenn Sie das getan haben, können Sie Paypal nutzen.

Wie funktioniert Paypal?

Paypal nutzt die E-Mail-Adresse als Zugang zum Konto des Kunden. Das bedeutet, wenn Sie einen Artikel kaufen und bezahlen wollen, benötigen Sie nicht – wie bei einer klassischen Banküberweisung – die Kontonummer und die Bankleitzahl, sondern senden das Geld gewissermaßen an eine E-Mail-Adresse. Paypal weist das Geld dann dem Konto zu, das der E-Mail-Adresse zugeordnet ist. Der Inhaber erhält das Geld dann als Gutschrift und kann es auf sein Girokonto buchen lassen, oder es bei eigenen Käufen nutzen.

Ist Paypal wirklich kostenlos?

Paypal bietet einige Leistungen kostenlos an. Dies sind: Die Abwicklung von Zahlungen – es kostet Sie nichts, wenn Sie Paypal nutzen, um darüber Ihre Einkäufe im Internet zu bezahlen. Der Transfer Ihres Paypal-Guthabens auf Ihr Bankkonto und der sogenannte Paypal-Käuferschutz sind kostenfrei. Weitere Leistungen sind kostenpflichtig. Alle Informationen zu den Kosten, die Paypal-Nutzern entstehen können, finden Sie hier.

Was ist der Paypal-Käuferschutz?

Für Einkäufe, die über Paypal abgewickelt werden, übernimmt Paypal eine Garantie. Kommt der gekaufte Artikel nicht oder nicht wie vereinbart bei Ihnen an, so erstattet Paypal den Kaufpreis. Allerdings sollten Sie beachten, dass dabei die sogenannte Käuferschutzrichtlinie von Paypal gilt, wonach Paypal festlegt, für welche Minderleistungen eine Erstattung möglich ist und für welche nicht.

Für die Minderleistung tragen Sie die Beweislast. Außerdem nimmt Paypal ausschließlich Einzelfallentscheidungen vor, die endgültig sind und gegen die der Rechtsweg ausgeschlossen ist.

Kosten für etwaige Rücksendungen (Vorlage des Zustellbelegs), weitere Informationen und Nachweise muss der Käufer selbst tragen. Außerdem sind Sie für die Bereitstellung sämtlicher von Paypal geforderten Informationen an eine Frist von zehn Tagen gebunden. Antworten Sie nicht innerhalb dieser Frist (weil Sie beispielsweise in Urlaub sind), müssen Sie damit rechnen, dass Ihr Antrag abgelehnt wird.

Was bedeutet der Paypal-Verkäuferschutz?

Der Verkäuferschutz soll gegen nicht gedeckte Konten, Rückbuchungen, Missbräuche und ungerechtfertigte Beschwerden schützen. Allerdings müssen Sie, um vom Paypal-Verkäuferschutz zu profitieren, Ihre Ware versichert und mit Versandbeleg versenden und Sie müssen die Ware innerhalb von sieben Tagen an die Adresse versenden, die der Käufer in seinem Paypalprofil angegeben hat. Lassen Sie also beispielsweise den Artikel abholen, so gilt der Verkäuferschutz nicht.

Wie funktioniert die Anmeldung bei Paypal?

Rufen Sie die Startseite von Paypal auf. Dort finden Sie zwei Optionen, um sich anzumelden. Sie können sich als Privatkunde und/oder als Geschäftskunde anmelden. Paypal leitet Sie auf die jeweiligen Seiten weiter. Dort haben Sie die Möglichkeit, sich, sofern Sie bereits Kunde sind, in Ihr Konto einzuloggen oder – falls Sie noch nicht Kunde sind – ein neues Konto anzulegen.

Um ein neues Konto anzulegen, wählen Sie die Option „Käufer und private Verkäufer“ und geben in dem dann angezeigten Formular Ihre Daten ein. Achten Sie besonders darauf, dass Ihr Passwort sicher ist. Zwar verfügt Paypal auch über ein integriertes Prüfsystem, doch zeigte dieses beim Test von experto.de auch bei Passworten, die etwa den Wohnort enthielten, „sicher“ an, obwohl der Wohnort nur um eine Zahlenkombination ergänzt wurde.

Indem Sie Ihr Girokonto eingeben, eröffnen Sie Ihr Paypal-Konto. Paypal sendet Ihnen nun an Ihr Bankkonto zwei kleinere Geldbeträge, die Sie einige Tage später auf den Kontoauszügen entsprechend ausgewiesen finden.

Melden Sie sich nun wieder auf Paypal an und klicken Sie auf „Bankkonto bestätigen“. Geben Sie dort die beiden kleineren Beträge ein, so erkennt Paypal dies als Identitätsbestätigung an und Sie können über Ihr Konto vollständig verfügen. Geben Sie Ihre Kreditkarte an, so können Sie wählen, ob Paypal Ihre Kreditkarte oder Ihr Bankkonto belastet.

Beachten Sie, dass Paypal „neue“ Konten limitiert, sodass Sendungen nur bis zu einem festgelegten Höchstbetrag von 1.500,- Euro vorgenommen werden können. Das Limit kann mit einer Verifizierung aufgehoben werden. Auf diese Weise will Paypal prüfen, dass Paypal-Nutzer und der Inhaber von Girokonto beziehungsweise Kreditkarte wirklich ein und dieselbe Person sind.

Was macht Paypal mit den Daten?

Paypal wirbt damit, dass Sie durch die Nutzung nicht mehr in jedem Shop Ihre Bankverbindung angeben müssen, sodass dadurch mehr Datensicherheit entsteht. Die Anzahl der Stellen, die Ihre Daten kennen, reduziert natürlich quantitativ die Gefahr von Datenlecks. Paypal selbst erklärt in seiner Datenschutzerklärung, dass es keine Daten verkauft. Aber, der Kunde weist Paypal „ausdrücklich an, dass die nachfolgenden Maßnahmen ergriffen werden.“

Beispielsweise darf Paypal Ihre Daten im Verdachtsfall an Behörden und Organisationen weitergeben, beispielsweise zur Prävention potentiell verbotener Aktivitäten (in diesem Fall dürfen Konten auch gesperrt werden).

Die Folgen dieser Politik musste allerdings nicht nur WikiLeaks spüren, dessen Spendenkonten gesperrt wurden, sondern auch die Drogeriehandelskette Rossmann, der Paypal (das seinen Stammsitz in den USA hat) „nahelegte“, aufgrund des amerikanischen Embargos gegen Kuba, auf den Handel mit kubanischen Produkten zu verzichten.

Mit Ihrer Kontoeröffnung stimmen Sie also nicht nur der Speicherung Ihrer Daten zu, sondern „durch Ihr Einverständnis mit den Datenschutzgrundsätzen bei der Registrierung stimmen Sie der Verwendung und Offenlegung Ihrer persönlichen Angaben ausdrücklich zu und weisen uns an, dies in der in diesen Datenschutzgrundsätzen beschriebenen Art und Weise zu tun“(Datenschutzgrundsätz Paypal, 1.).

Lesen Sie deshalb die Datenschutzgrundsätze genau durch.

Viele Ebay-Verkäufer nutzen Paypal, was hat Paypal mit Ebay zu tun?

Paypal ist eine Ebay-Tochter, denn Ebay hat das Unternehmen im Jahr 2002 gekauft. Im Jahr 2010 verpflichtete Ebay private Verkäufer, die weniger als 50 Bewertungspunkte hatten dazu, die Zahlung mit Paypal anzubieten. Ebay argumentierte mit dem Käuferschutz, durch den Betrug durch „schwarze Schafe“ erschwert werden sollte. Das Bundeskartellamt wies Beschwerden dagegen zurück.

Wie kann ein Paypal-Konto gekündigt werden?

Paypal-Konten können geschlossen werden, sodass sie nicht mehr für Transaktionen zur Verfügung stehen. Achten Sie darauf, dass das Konto ausgeglichen ist. Buchen Sie ein etwaiges Guthaben auf Ihr Girokonto und warten Sie, bis alle Zahlungen abgewickelt worden sind.

Rufen Sie dann Ihr Profil auf, indem Sie auf „Mein Profil“ klicken. Dort finden Sie auf der linken Seite ein Auswahlmenü. Wechseln Sie darüber in den Bereich „Einstellungen“. Nun finden Sie eine Auflistung, deren oberster Punkt „Kontotyp“ für Sie relevant ist. Rechts außen finden Sie einen Button „Konto schließen“, über den Sie Ihr Konto schließen können.

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