Optimisten leiden seltener unter Stress

Optimisten gehen mit weit geringerem Stress durchs Leben. Mit ihrer positiven Weltsicht nehmen sie psychischen Stress weniger persönlich als Pessimisten. Doch was kann man tun, wenn einem dieses heitere Gemüt nicht in die Wiege gelegt wurde? Kann man die eigene Persönlichkeitsentwicklung günstig beeinflussen? Kann man lernen, ein Optimist zu sein?

Wer Stress als Herausforderung ansieht, ist klar im Vorteil. Optimisten erleben sich als selbstbestimmt und glauben an die eigenen Fähigkeiten. Erfolge führen sie darum viel eher auf die eigene Kraft als auf besondere Umstände zurück. Dadurch fühlen sie sich dem Stress nicht hilflos ausgeliefert. Optimisten sind die Meister ihres Schicksals. Das gibt Stärke und Energie.

Optimisten haben nicht nur auf dem Gebiet Stress Vorteile

Über die verbesserten Bewältigungsstrategien bei Stress hinaus hat es vielfältige zusätzliche Vorteile, optimistisch zu sein. Martin Seligman von der Universität in Harvard zeigte bei verschiedenen Studien deutliche Pluspunkte der Optimisten auf. So hatten Optimisten eine bessere Gesundheit, ein größeres Leistungsvermögen, mehr Ausdauer und eine insgesamt höhere Lebenserwartung.

Das Fundament für eine optimistische Grundeinstellung wird schon in der frühkindlichen Erziehung gelegt. Glücklicherweise ist man jedoch auch später durchaus in der Lage, an der eigenen Entwicklung zu arbeiten und sich zum Optimisten zu verändern.

Natürlich ist es nicht so ganz einfach, jahrelang eingeschliffene Gedankengänge durch andere zu ersetzen. Vor allem, wenn man unter aktuellem psychischen Stress steht. Was Sie darum mitbringen müssen, um neue Sichtweisen umzusetzen, ist der Wille, konsequent alte Gedankenmuster zu überprüfen. Der Schlüssel für Optimisten bedeutet Erfolge zu maximieren und Misserfolge zu bagatellisieren.

Wie man zum Optimisten wird und Stress reduziert

  • Wenn etwas Positives in Ihrem Leben geschieht, halten Sie inne und analysieren Sie Ihre Gedanken. Hatten Sie Einfluss auf den Erfolg? Was haben Sie direkt oder indirekt dazu beigetragen?
  • Wenn negative Ereignisse auftauchen, überlegen Sie, welche äußeren Umstände dazu geführt haben.
  • Achten Sie auf Ihren inneren Dialog: Macht er Sie nieder oder zeigt er Ihnen, dass Sie zu den Optimisten gehören? Setzt er Sie noch mehr unter Stress oder gibt er Ihnen Ruhe?
  • Schreiben Sie jeden Abend auf, was Ihnen am jeweiligen Tag gelungen ist – und sei es auch noch so klein. Schreiben Sie daneben, was Sie selbst für diesen Erfolg getan haben.
  • Lesen Sie diese Liste am darauffolgenden Morgen noch einmal durch und nehmen Sie die Erinnerung daran mit in den neuen Tag.
  • Denken Sie bei Stress an die Kraft, die Sie besitzen. Machen Sie sich klar, wie viel Sie bereits geschafft haben.
  • Bleiben Sie am Ball. Eine Veränderung zum Optimisten kommt nicht über Nacht.

Psychischer Stress macht auch Optimisten das Leben schwer

Gerade unter psychischem Stress neigt man dazu, Dinge eher pessimistisch zu sehen. Stress lässt hilflos scheinen. Man gerät in einen Automatismus, der herunter zieht. Genau hier ist der Punkt, um „Stopp“ zu sagen und sich seiner eigenen Energie bewusst zu werden. Geben Sie dem Optimisten in sich eine Chance.

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