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Online-Gaming und Datenschutz: Das ist wichtig für Nutzer 

Nicht nur der Schutz vor gefährlichen Websites, Viren und unseriösen Anbietern ist im Internet und beim Gaming wichtig, sondern auch der Datenschutz. Rechtliche Grundlage für den Datenschutz beim Online-Gaming bildet in der gesamten EU die DSGVO. Doch nicht jeder Spieler weiß, was dies konkret für ihn bedeutet. Und manch einer fragt sich, ob mit den rechtlichen Rahmenbedingungen nicht nur Pflichten auf Seiten der Spieleanbieter, sondern auch ein Augenmerk auf Seiten der Spieler einhergehen. Im Folgenden erläutern wir, welche Rechte dem Spielerschutz dienen, wie Spieler sich durch Eigeninitiative zusätzlich sichern können und wie sie seriöse Anbieter erkennen.

Online-Gaming und Datenschutz: Das ist wichtig für Nutzer 

Online-Gaming und Datenschutz: Das ist wichtig für Nutzer 

Die DSGVO und das Online-Gaming

Das Bewusstsein für Datenschutz wächst. Und so wollen immer mehr Verbraucher immer besser über das Thema informiert sein. Und das ist gut so. Denn über das Smartphone, die Konsole oder den PC interagieren wir tagtäglich nicht nur mit Freunden, sondern gerade beim Online-Gaming auch mit Unbekannten. Darüber hinaus ist es gut zu wissen, was mit den persönlichen Angaben passiert, die beim Anbieter der Spiele vor der Nutzung eingegeben werden müssen und was mit den Daten gemacht wird, die der Anbieter durch das Spielverhalten seiner Nutzer gewinnt.

Zunächst einmal ist in puncto Online-Gaming wichtig zu wissen, dass alle Anbieter, die ihre Spiele innerhalb von Europa zur Verfügung stellen, an die EU weit gültige DSGVO gebunden sind. Für Gamer bedeutet dies, dass sie das Recht haben, zu erfahren, wie die angegebenen Daten verarbeitet werden. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich bei Beschwerden und Fragen an den Datenschutzbeauftragten eines Unternehmens zu wenden. Und: Es kann zu jeder Zeit die Löschung der Daten verlangt werden.

Dennoch ist es eine gute Idee, die Datenschutzbestimmungen vor der Eingabe der Daten zu prüfen. Hier können gegebenenfalls Optionen bei der Einstellung angepasst werden. Denn jeder sollte sich gut überlegen, was er von sich preisgeben möchte, weil sich nie mit 100-prozentiger Sicherheit sagen lässt, welche Daten vom Anbieter gespeichert oder weiterverarbeitet werden. In den meisten Fällen werden gesammelte Daten genutzt, um Werbung zu personalisieren. Doch auch Profile, die Nutzungsart, -dauer und -umfang beschreiben, können Spieleanbieter anhand gesammelter Daten erstellen. Dies geschieht beispielsweise über diverse Errungenschaften im Spiel. Die entstehenden Profile sind vor allem für Spieleschmieden und -entwickler relevant. 

Der Sonderstatus der Schweiz 

Zu beachten ist für Spieler der Sonderstatus der Schweiz in Bezug auf die DSGVO der EU. Die Schweiz liegt mitten in Europa, ist aufgrund ihrer politischen Neutralität aber kein Mitgliedstaat der EU. Deshalb gilt die DSGVO für die Schweiz grundsätzlich nicht. Dennoch können Gamer bedenkenlos auf Produkte aus der Schweiz zugreifen, denn das Schweizer Bundesgesetz über den Datenschutz (DSG) orientiert sich bereits jetzt stark an der DSGVO. Außerdem hat das Land angekündigt, spätestens zum 01. September 2023 das neue Bundesgesetz über den Datenschutz in Kraft treten zu lassen, das sich noch stärker an die DSGVO angleicht und damit den Datenschutz für Online-Gamer auch in der Schweiz auf ein vergleichbares Niveau bringt. 

Für die Schweiz ist die DSGVO zwar nicht bindend, jedoch können alle, die gerne auf Spielinhalte aus der Schweiz zugreifen möchten, auf ein hohes Maß an Datenschutz zählen. Besonders beliebt bei deutschen Gamern sind zum Beispiel die Online Casino Angebote aus der Schweiz. Hier sitzen zahlreiche seriöse Anbieter der Branche. Gamer, die zum Beispiel einen Casino Bonus ohne Einzahlung der Schweiz nutzen möchten, werden zwar nicht durch die DSGVO geschützt, allerdings inkludiert das Schweizer Bundesgesetz über den Datenschutz einen vergleichbar umfangreichen Schutz sensibler persönlicher Daten. Da heißt es nur noch, sich selbst genau über die Bedingungen zu informieren, die an die Boni in den Schweizer Online Spielbanken geknüpft sind. Denn diese haben wenig mit dem Datenschutzgesetz zu tun und können von Casino zu Casino unterschiedlich ausfallen.

Datenschutzbestimmungen im Online-Gaming: Darauf sollten Spieler achten

Wie sieht denn nun aber ganz konkret ein Spieleanbieter aus, der die Anforderungen der DSGVO erfüllt und damit seriös agiert? Zunächst einmal sollte aus den Datenschutzbestimmungen des Anbieters deutlich hervorgehen, welche Daten erhoben werden, wie diese genutzt werden und zu welchem Zweck sie erhoben werden. Die Spieler müssen transparent und verständlich über ihre Rechte belehrt werden. Nur so können sie wissen, wann ein Missbrauch der Daten stattgefunden hat. Daher müssen die Spieleanbieter die Datenschutzbestimmungen auf Deutsch zur Verfügung stellen, sobald das Angebot in Deutschland genutzt werden kann. Dies gilt auch, wenn der Anbieter seinen Sitz in einem anderen Land hat. Wichtig ist darüber hinaus, dass die Kontaktdaten zum Datenschutzbeauftragten des Unternehmens abrufbar sind. Zu diesem Zweck müssen mindestens Adresse, Telefonnummer und eine E-Mail-Adresse hinterlegt sein. Es muss in Erfahrung zu bringen sein, wie es mit der Löschung der Daten und Einschränkung der Datennutzung, sowie einem möglichen Widerspruch gegen die Datennutzung aussieht.

Hinweis: Priorität hat im Datenschutzrecht der Grundsatz der Datensparsamkeit. Das heißt, dass nur Daten erhoben werden dürfen, die für das Erreichen des angegebenen Zwecks von Nöten sind.

DSGVO schreckt einzelne Spieleanbieter ab 

Die DSGVO ist ausgesprochen komplex. Und nicht nur Verbraucher schrecken davor zurück, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Aufgrund ihrer Komplexität und ihres umfangreichen rechtlichen Geltungsbereiches ist sie für Spieleanbieter nicht leicht umzusetzen. Es gibt vieles zu beachten, sowohl in der Gestaltung der Spiele und den Geschäftsbedingungen als auch im alltäglichen Umgang mit Gamern und der Spielenutzung. Für einige Anbieter ist das EU-Recht diesbezüglich zu komplex geworden und sie scheuen die Umsetzung. Deshalb sperren sie ihr Spieleangebot lieber für die entsprechenden Märkte.

Bildnachweis: Guntar Feldmann / stock.adobe.com

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