Immer mehr Banken und Sparkassen stellen derzeit beim Online-Banking auf „mTan“ um: Der Kunde erhält für Transaktionen eine SMS mit einem Transaktionscode (Tan) auf sein Handy. Das erhöht die Sicherheit – einige Institute schröpfen aber den Kunden mit hohen SMS-Gebühren, wie eine experto-Umfrage unter den 25 größten Banken und Sparkassen in Deutschland ergab.
Beim bisher üblichen Tan-Verfahren haben Bankkunden mehrere Tans auf einer Liste. Für eine Überweisung per Online-Banking muss eine Nummer davon in das Formular am PC eingegeben werden. Gerät eine Tan etwa über Spionagesoftware in falsche Hände, ist erheblicher Missbrauch möglich.
Etwas sicherer sind die iTan-Listen (i = indiziert). Diese Tans sind durchnummeriert, der Kunde muss eine zufällig vom Computer ausgewählte Nummer eingeben. Es bleibt aber das Risiko, dass z. B. gleich die ganze Liste gestohlen wird.
Deutlich mehr Schutz verspricht das neue Mobile-Tan-Verfahren (mTan). Bei einer Online-Transaktion schickt die Bank oder Sparkasse dem Kunden per SMS eine in diesem Moment erzeugte Tan auf sein Mobiltelefon. Die Tan ist nur für die aktuelle Online-Sitzung gültig. Konten-Hacker müssten das Mobiltelefon haben, SMS abfangen können oder die Einstellung der Rufnummer ändern können, um Schaden anrichten zu können.
Bei der Kundenfreundlichkeit dieses Services gibt es erhebliche Unterschiede, wie die experto-Branchenumfrage ergab. Während einige Institute unbegrenzt kostenlos SMS-Tans versenden, kassieren andere bis zu 11 Cent pro SMS. „Vor allem wenn der Kunde mit einem kostenlosen Girokonto gelockt wurde, ist es schlechter Stil, über die Hintertür solche Gebühren einzuführen“, kritisiert experto-Chefredakteur Gerd Bielenberg.
Zu den Abkassierern gehören unter anderem die Deutsche Bank (9 Cent), die Frankfurter Sparkasse (9 Cent) sowie die Sparda-Bank Baden-Württemberg (11 Cent). Unter anderem die Postbank, die Targobank, Berliner Sparkasse sowie alle PSD-Banken simsen gratis für den Kunden.
Große Unterschiede gibt es ebenfalls bei den Kosten für einen Tan-Generator. Das ist ein anderes Verfahren, um eine sichere Tan zu bekommen. Dabei handelt es sich um ein kleines Gerät, das mit eingesteckter EC-Karte jeweils eine neue Tan erstellt, wenn sie benötigt wird.
Cortals Consors stellt den Tan-Generator kostenlos zu Verfügung, andere Institute verlangen um die 10 Euro (teilweise zuzüglich Versandkosten). Branchenprimus Deutsche Bank bietet statt des Tan-Generators
das HBCI-Verfahren mit Kartenleser an: Inklusive Chipkarte kostet das den
Kunden 68 Euro. Die vollständige Übersicht ist auch als Download erhältlich.
KOSTEN M-TAN / CHIP TAN |
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Institut |
SMS-Gebühren |
Tan-Generator |
Filialbanken |
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Deutsche Bank |
0.09 € |
Kein Angebot |
Commerzbank |
Keine mTan |
Kein Angebot |
Hypovereinsbank |
Kostenlos |
Kein Angebot |
Santander Consumer |
Kostenlos |
Kein Angebot |
Santander |
Keine mTan |
Kein Angebot |
Targobank |
Kostenlos |
Kein Angebot |
Postbank |
Kostenlos |
11,90 bis 14,90 € |
Direktbanken |
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ING-Diba |
Kostenlos |
Kein Angebot |
Comdirekt |
Kostenlos |
Kein Angebot |
Cortals Consor |
Kostenlos |
Kostenlos |
Norisbank |
0.09 € |
Kein Angebot |
DKB |
0.09 € |
Kein Angebot |
1822 Direkt |
0.09 € |
10 € |
Sparkassen |
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Berliner Sparkasse |
Kostenlos |
12,00 € |
Hamburger Sparkasse |
Kostenlos |
8,90 € |
Sparkasse Köln-Bonn |
Kostenlos |
9,90 € |
Frankfurter Sparkasse (wie 1822direkt) |
0.09 € |
10 € |
Stadtsparkasse München |
0,09 € |
11,00 € |
Sparkasse Hannover |
Kostenlos |
10,00 € |
Volksbanken |
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Sparda-Bank Baden-Württemberg eG Stuttgart |
0.11 € |
wird noch geprüft |
Berliner Volksbank eG Berlin |
0.09 € |
9,90 €+versand |
Sparda-Bank Südwest eG Mainz |
kostenfrei |
wird noch geprüft |
BBBank eG, Karlsruhe Karlsruhe |
kostenlos |
10,90 € |
Sparda-Bank West eG Düsseldorf |
0.11 € |
wird noch geprüft |
PSD-Banken |
kostenlos |
wird eingeführt |
Quelle: experto.de, Umfrage September 2011 |
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