Erkrankungen der Ohrspeicheldrüsen beim Pferd
Die Speicheldrüsen des Pferdes können durch viele Auslöser anschwellen und dem Pferd damit Probleme bereiten. Durch Infektionen, die durch zu wenig Raufutter ausgelöst werden können, weil nicht genug Speichel abgesondert wird, durch Allergien, durch geschwürige Erkrankungen, durch eine Verstopfung des Abflusses der Drüsen oder durch Fieber können die Drüsen anschwellen und dem Pferd erhebliche Schmerzen bereiten.
Schmerzhaft muss eine Anschwellung der Drüsen allerdings nicht immer sein. Häufig ist auch ein zu langes Gesenkt-halten des Kopfes der Auslöser für eine Schwellung, die dann aber nach der Aufstallung wieder verschwindet. Das Pferd sucht eventuell auf einer bereits abgegrasten Weide noch lange nach fressbaren Wurzeln und hält dadurch den Kopf zu lange am Boden. Dadurch wird der Abfluss des Speichels nicht gewährleistet und er sammelt sich zu sehr in der Drüse an.
Diese Anschwellung verschwindet dann bei Bewegung oder im Stall auch wieder. Bleibt die Schwellung bestehen, muss erforscht werden, wodurch sie entsteht. Liegt eine Allergie zugrunde, muss der Allergieauslöser gefunden und behoben werden. Andere Erkrankungen, wie Fieber und eventuell sogar Druse müssen natürlich vom Tierarzt behandelt werden.
Tipps für das Reiten
Ist die Ohrspeicheldrüse geschwollen, sollte man das Pferd nicht in Haltung zwingen, denn diese könnte sehr starke Schmerzen für das Pferd bedeuten. Sogar mechanische Einwirkungen, durch die Einwirkung des Reiters oder des Gebisses, kann zu Quetschungen der Drüsen führen. Dabei reicht schon ein einmaliges Quetschen aus, um eine Schwellung hervorzurufen und bei ständiger Quetschung kann es zu einer Entzündung der Drüsen kommen.
Hierbei ist auch die Anatomie des Pferdes wichtig. Ist die Ganaschenfreiheit sehr gering, hat das Pferd mehr Probleme mit dem In-Haltung-reiten und man sollte, um keinen Ganaschenzwang zu erzeugen, dem Pferd die Freiheit geben, den Kopf so zu tragen wie es ihm angenehm ist.
Ist der Abfluss des Speichels gestört, kann es auch zu Verdauungsstörungen kommen, die Koliken oder Magengeschwüre hervorrufen können. Auch deswegen ist es wichtig, dem Auslöser auf die Spur zu kommen.
Homöopathie bei Parotitis
Im Anfangsstadium einer Ohrspeicheldrüsenentzündung oder einer Parotitis hilft meist Pulsatilla oder Belladonna. Bleibt die Drüse verhärtet, aber ist nicht mehr entzündet, können homöopathische Mittel wie Silicea, Calcium fluoratum dem Pferd helfen.
Als gutes Allgemeinmittel hat sich Phytolacca bewährt, wenn auch ein übermäßiger Tränenfluss aus dem jeweiligen Auge vorliegt. Ist die Entzündung fortgeschritten und eine erhebliche Schmerzhaftigkeit zu verzeichnen, sollte Lachesis helfen. Die Mittel sollten in einer höheren Potenz wie C 30 angewendet werden, wenn das Pferd konstitutionell diese Hochpotenz verträgt. Dazu können 5-8 Globulis, in ein Stück Apfel gedrückt, dem Pferd gereicht werden.
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