Notebook-Arbeitsspeicher mit SO-DIMM aufrüsten

Notebooks haben technisch in den letzten Jahren immer mehr zu den Desktop-Rechnern aufgeschlossen. Trotzdem haben viele Notebooks einen ganz besonderen Leistungs-Flaschenhals in Form einer zu geringen Ausstattung mit Arbeitsspeicher (RAM). Das wichtige Basiswissen zur RAM-Aufrüstung am Notebook bietet Ihnen dieser Beitrag.

Notebooks sind ab Werk meist mit wenig Arbeitsspeicher bestückt

Wer sich die Mühe macht und die Leistungsdaten von Desktop-Rechnern und Notebooks aus derselben Herstellungszeit vergleicht, der stellt fest, Notebooks haben von allem weniger: Weniger Prozessortakt, weniger Speicherkapazität der Festplatte und auch weniger Arbeitsspeicher (RAM). Viele dieser Maßnahmen erwachsen daraus, dass ein Notebook möglichst stromsparend laufen soll und sind von daher verständlich. Das trifft allerdings auf eine minimale Ausstattung mit RAM nicht zu, denn die ist für Notebooks ausgesprochen nachteilig:

Steht Windows und den Anwendungen wenig RAM zur Verfügung, wird sehr viel auf die Festplatte ausgelagert. Das verlangsamt das System massiv, denn immerhin ist die Geschwindigkeit beim Zugriff auf RAM im Vergleich Faktor 1.000 Mal schneller als der Festplattenzugriff (Nanosekunden statt Millisekunden!)

Sogar auf die mobile Betriebszeit hat die RAM-Ausstattung spürbaren Einfluss. Denn greift das System häufiger auf die Festplatte zu, steigt der Stromverbrauch und es sinkt die mobile Betriebszeit. Der Stromverbrauch eines zusätzlichen RAM-Moduls ist nämlich viel geringer als der Stromverbrauch der häufig anlaufenden oder permanent laufenden Festplatte. Anders gesagt: Arbeitsspeicher ist recht einfach zu installieren und das effizienteste Notebook-Tuning überhaupt!

Notebooks sind mit SO-DIMM-Arbeitsspeicher-Modulen ausgestattet

Das Nachrüsten eines RAM-Moduls ist bei Notebooks eine unkomplizierte Maßnahme, da keinerlei spezielle Konfiguration erforderlich ist. Es ist nur das Speichermodul am entsprechenden Steckplatz einzusetzen, der meist unter dem Geräteboden oder unter der Tastatur erreichbar ist. Als Quasi-Standard verwenden Notebooks Speichermodule vom Typ SO-DIMM (Small Outline Dual Inline Memory Module). Hinweise hierzu finden Sie im Handbuch des Notebooks. Ein paar Fallen lauern allerdings bei der Auswahl des Speichermoduls, beachten Sie diese Punkte:

  • Bedingt durch den Chipsatz des Notebooks gibt es eine maximale Menge Speicher, die das Gerät unterstützt. Beispielsweise unterstützen die verbreiten Chipsätze der Windows-XP-Ära bei Notebooks oft nur maximal 1 GB RAM, interner plus eventuell zugerüsteter zusammengerechnet. Sind also beispielsweise 512 MB RAM vorhanden und es ist ein Steckplatz frei, kann nur maximal ein weiteres 512-MB-Modul zugerüstet werden.
  • Während bei manchen Notebooks interner Speicher fest verlötet und somit unveränderbar ist, kann bei manchen anderen Modellen der gesamte Speicher ausgetauscht werden. Im Sinne einer homogenen Speicherbestückung ist das die beste Lösung. Prüfen Sie daher vor einem Kauf auch pingelig, wie viele Speichersteckplätze vorhanden sind, meist sind es 1 oder 2.
  • Eine Rolle spielt auch, welche maximale Kapazität eines SO-DIMMs von dem Notebook unterstützt wird. Bei älteren Notebooks sind das meist 512 MB, bei aktuellen Modellen meist 4 GB.

Größter Haken bei dieser RAM-Aufrüstung: Auch wenn die Modulform SO-SIMM genormt ist, so sind doch die verwendeten Speicherchips völlig verschieden, gleiches trifft für unterschiedliche Methoden und Geschwindigkeiten bei der Speicherverwaltung zu. Prüfen Sie insbesondere, dass Bezeichnungen des Speichertyps wie beispielsweise DDR266, PC667, PC2700 oder PC3-8500 übereinstimmen.

Wenn Sie sich über die Speicherausstattung Ihres Windows-Notebooks im Unklaren sind, hilft das kostenlose Tool CPU-Z weiter, das Sie nicht nur genau den Prozessortyp des Notebooks aufklärt, sondern auch den Arbeitsspeicher "durchleuchtet".

Es ist technisch keineswegs erforderlich, zu dem sehr teuren "zertifizierten" Speicher der Notebook-Hersteller zu greifen, aber erfahrungsgemäß empfiehlt sich der billigste No-Name-Speicher nicht, besser sind Markenmodule, beispielsweise von Kingston, eine gute Übersicht über aktuelle Notebook-Speichermodule bietet notebook-speicher.de.

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