Nomophobie: die Top 20 der Zeichen, dass Sie Smartphone-süchtig sind

Smartphones sind zum ständigen Begleiter geworden. Das jedoch ist nicht nur super-praktisch, tatsächlich verbirgt sich hinter dem bunten Touchscreen auch die Gefahr einer psychologischen Abhängigkeit. Kein Wunder, denn richtige "Handy-Holics" greifen im Minutentakt zum mobilen Telekommunikationsgerät, um nach neuen SMS, Twitter-Tweets, WhatsApp-Nachrichten oder Facebook-Updates zu schauen. Ob Sie vielleicht auch vom Phänomen mit dem wissenschaftlichen Namen Nomophobie gefährdet sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Smartphones sind superpraktisch, verführen aber zu übertriebener Nutzung

Smartphones sind praktisch. Smartphones sind unterhaltsam. Smartphones organisieren Ihr Leben. Und sie können süchtig machen! Laut einer aktuellen Studie des Branchenverbands BITKOM besitzt inzwischen jeder dritte Deutsche ein Smartphone. Mit Freunden chatten, Musik hören, E-Mails schreiben, die Navigation nutzen und Vieles mehr – kann das denn tatsächlich zu einer Smartphone-Sucht führen?

Tatsache ist: Viele können sich ein Leben ohne Smartphone schon heute gar nicht mehr vorstellen. Dabei kam mit dem Apple iPhone erst 2007 das erste Smartphone überhaupt auf den Markt; heute gibt es Smartphones in einer schon unüberschaubar gewordenen Vielfalt.

Doch diese tiefe Marktdurchdringung hat bei manchen Nutzern Folgen: Unabhängig voneinander haben bereits mehrere wissenschaftliche Studien bewiesen, dass manche Nutzer in der ständigen Angst leben, etwas Wichtiges zu verpassen, sogar sozial ins Abseits zu geraten, wenn nicht spätestens alle 10 Minuten ein Blick auf das Smartphone geworfen wird. Da dauert es gar nicht lange und es bildet sich eine psychische Abhängigkeit heraus – eine Smartphone Sucht.

Selbstverständlich haben die Wissenschaftler für dieses psychologische Phänomen auch einen Namen parat: Es wird „Nomophobie“ genannt. Das klingt zwar wie Küchenlatein, ist aber abgeleitet aus „No Mobile Phone Phobia“ (dt. „Kein-Handy-Angst“). Sind bei Ihnen auch erste Anzeichen von Nomophobie zu erkennen? Prüfen Sie Ihre Einstellung und Verwendung des Smartphones doch einmal selbstkritisch an den folgenden Punkten:

Die Top 20 Anzeichen für Nomophobie

  • Wenn es dunkel ist, benutzen Sie die App „Taschenlampe“.
  • Ihre ärgsten Hindernisse auf der Jagd nach dem immer neuesten Smartphone-Modell lauten Lieferbarkeit, Kontostand, Vertragslaufzeit und SIM-Lock.
  • Auf Ihrem Smartphone laufen parallel WhatsApp, Skype, Mail- und SMS-Anwendung, Facebook, Twitter und Google plus.
  • Anstatt Ihre eigenen Gehirnwindungen zu quälen, lassen Sie auch unterwegs bei Wissensdatenbanken wie Wikipedia und dict.leo.org denken.
  • Ein weiteres Anzeichen für Nomophobie ist, wenn Ihr Smartphone-Tarif perfekt auf Ihre Mobilfunk-Nutzung angepasst ist – und damit ist die Rechnung höher als die Kaltmiete.
  • Zum Shoppen haben Sie schon lange das Haus nicht mehr verlassen? Wozu auch? Es gibt ja schließlich inzwischen genug Webshops mit speziellen Seiten für Mobilgeräte – und ein Fernabsatzgesetz mit 14-tägiger Umtauschfrist.
  • Endlich mal wieder Zeit für Sport nehmen, beispielsweise tiefenentspannendes Yoga – denn dabei kann man herrlich entspannt Telefonieren.
  • Früher lagen auf Ihrem WC alte Fernsehzeitschriften; heute kann dort mit dem Dritt-Smartphone das tagesaktuelle Programm aller 128 Digitalsender kontrolliert werden.
  • Ein weiteres Anzeichen für Nomophobie ist, wenn es für die Strafzettel wegen Telefonierens im Straßenverkehr eine eigene Ablage und einen eigenen Ordner gibt.
  • Auf der Fahrt zu Ihrer eigenen Hochzeit telefonieren Sie mit zwei, drei Freunden/innen, Ihrem Friseur, dem Immobilienmakler, dem Babysitter und dem Steuerberater.
  • Sie wachen gelegentlich schreckhaft auf, weil Ihnen das Smartphone beim Einschlafen aus der Hand heruntergefallen ist.
  • Sie haben mal wieder keine Ahnung, wie es eigentlich in Ihrem Urlaub so war, bevor Sie nicht die Bilder der Smartphone-Kamera gesichtet und in Webalben übertragen haben.
  • Pssst! Sie hören wieder Ihren ganz speziellen, selbstverständlich selbst zusammengeschnittenen Smartphone-Klingelton; auch wenn gar keiner angerufen hat? Ein klarer Fall von Phantomklingeln und somit ein Zeichen hochgradiger Smartphone-Sucht bzw. Nomophobie.
  • Beim gemütlichen Kneipenabend mit der Regel „Wir legen alle unser Smartphones in die Mitte auf den Tisch und wer als erster zugreift, der gibt die nächste Runde aus“ gehen Sie immer total pleite nach Hause.
  • Sie haben an folgenden Orten Smartphone-Universal-Ladeadapter deponiert: im Ferienhaus, im Auto, im Rucksack, im Aktenkoffer, im Büro, im Wohnzimmer, im Keller, im Gartenhäuschen und unter der Kanzel (gilt nur für Pfarrer).
  • Wenn Sie ganz mies drauf sind, schreien Sie nicht Partner, Kinder und Kollegen an, sondern den Sprachassistenten in Ihrem Smartphone.
  • „Stereo“ bedeutet, dass an beiden Ohren je ein Smartphone gehalten wird.
  • Sie tragen zwar eine Armbanduhr, aber um die Uhrzeit abzulesen, schauen Sie auf Ihr Smartphone – denn da sehen Sie die Zeit in vier Zeitzonen simultan: ein weiteres Zeichen für Nomophobie
  • Sie haben auch beim Spaziergang im Stadtwald immer zwei Power-Banks als Reserve-Akkus für den Smartphone-Notbetrieb in der Tasche – weil eine ja leer oder defekt sein könnte.
  • Sie haben sich eine komplette Campingausrüstung inklusive 3-Mann-Zelt, Sitzgarnitur, Gaskocher, Camping-Kühlschrank und Heizpilz angeschafft, damit Sie beim Erstverkaufstag Ihres ersehnten Smartphones tagelang vorher vor dem Store kampieren können.

Und? Leiden Sie an Nomophobie?

Zugegeben: Diese Aufstellung ist nicht wirklich ernst gemeint, geschweige denn repräsentativ. Aber sie soll dazu sensibilisieren, den Smartphone- und Handy-Konsum insgesamt und insbesondere die eigene Beziehung zur mobilen Kommunikation auch einmal kritisch zu sehen. Oft ist eben weniger einfach mehr.

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