Niedriger Blutdruck (Hypotonie)? Was Sie tun können

Leiden Sie unter Schwindel und Antriebsschwäche? Dann kann Hypotonie dahinterstecken. Niedriger Blutdruck ist zwar in der Regel ungefährlich, aber sehr unangenehm. Lernen Sie naturheilkundliche Hilfen kennen. Welche anderen Krankheitsbilder sollten abgeklärt werden?

Niedriger Blutdruck: Ursachen und Symptome

Wir sprechen von Hypotonie, wenn der Blutdruck dauerhaft niedriger als 100 systolisch, bzw. 60 diastolisch ist. Dies ist zunächst keine Erkrankung. Erst wenn es zu Unwohlsein und Beschwerden kommt, sind therapeutische Maßnahmen angezeigt.

Symptome entstehen durch eine Minderdurchblutung der Organe. So sind Müdigkeit und Antriebsschwäche zu erklären. Häufig kommt es auch zu Schwindel. Insbesondere beim Aufstehen, kann es einem schwarz vor Augen werden. Ohnmacht ist dann oft die Folge. Wir sprechen dabei von orthostatischer Dysregulation, bei der Lageveränderung sackt das Blut aus dem Gehirn weg.

Man kann diesen Zustand leicht provozieren, wenn man schnell aus der heißen Badewanne aufsteht. Die Gefäße sind weitgestellt und dergestalt folgt das Blut der Schwerkraft. Ich möchte allerdings von praktischen Versuchen dringend abraten! Generell ist es wichtig zu wissen, dass Hypotonie an sich keine gefährliche Krankheit ist und mit naturheilkundlichen Maßnahmen leicht erträglich gestaltet werden kann.

Differentialdiagnose: Was muss abgeklärt werden

Es gilt zwischen der essentiellen und der symptomatischen Hypotonie zu unterscheiden. Die essentielle Form ist angeboren und bei schlanken Menschen, insbesondere Frauen, recht häufig. Eine meist bei älteren Menschen vorkommende symptomatische Hypotonie hat ihre Ursache in einer häufig schweren Grunderkrankung.

Herzschwäche, Aortenstenose oder Volumenmangel sind hier zu nennen. Auch lange Bettlägerigkeit und eine Reihe von Medikamenten, z. B. Psychopharmaka oder überdosierte Bluthochdruckmittel, können die Ursache sein. Hier ist die Grundkrankheit zu behandeln.

Im Übrigen kann auch Eisenmangel oder Blutarmut ganz ähnliche Symptome wie Hypotonie machen. Hier bringt ein Blutbild Klärung.

Naturheilkunde bei Hypotonie

Es geht primär darum, den Körper anzuregen und zu tonisieren. Espresso ist dabei erlaubt und im Notfall kurzfristig hilfreich, aber natürlich keine wirklich Lösung. Im Gegenteil wirkt Koffein dauerhaft eher störend in die Eigenständigkeit der Blutdruckregulation. Wenn es denn Koffein sein soll, trinken Sie besser grünen Tee.

  • Wichtig ist es, ausreichen Flüssigkeit zu trinken, um Volumenmangel zu vermeiden.
  • Auch Ausdauersport ist sehr günstig. Nehmen Sie also lieber die Treppe als den Fahrstuhl, das Fahrrad als das Auto und besuchen Sie den Kollegen mal am Schreibtisch anstatt eine Mail zu schicken. In moderner Bürogestaltung bemüht man sich ja ohnehin, die Mitarbeiter zu körperlicher Bewegung zu bringen. Ansonsten ist jedweder Sport, der Ihnen Spaß macht, erlaubt und erwünscht.
  • Wunderbar ist außerdem wechselwarmes Duschen.
  • Schnelle Hilfe bietet ein kaltes kurzes Unterarmbad von 20 Sekunden. Wichtig ist es danach nicht trocken zu reiben. Diese Maßnahme wirkt besser und nachhaltiger als der oben erwähnte Espresso.
  • Anregende Tees sind immer Bitterstoffdrogen. Diese tonisieren die Blutgefäße und damit den Kreislauf. Ein dünner Wermuttee schmeckt nach einiger Zeit sogar recht gut.
  • Direkt kreislaufanregend, gefäßtonisierend und damit blutdrucksteigernd wirken Rosmarin und Weißdorn. Auch Arnika hat diese Wirkung, sollte innerlich aber nur sehr gering dosiert werden. Ein Rosmarintee ist dagegen jederzeit willkommen und mit Weißdorn stärken Sie auch noch Ihr Herz.

Als letztes sei noch das bewährte Standardpräparat Korodin® empfohlen. Diese Kreislauftropfen enthalten unter anderem Weißdorn und Kampfer. Man kann es als Notfallmedikament in der Handtasche mitführen und einnehmen, bevor man umkippt.

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