New Age im Umgang mit Demenz

New Age im Umgang mit Demenz? Allen, die ständig nur über negative Erlebnisse mit alzheimerkranken Menschen reden, würde ich raten, an ihrer Sichtweise über den menschlichen Geist zu arbeiten. Wie funktionieren wir? Was, wenn wir nicht mehr so funktionieren? In Fortbildungen wird der Umgang mit der Krankheit neuerdings auch von einer ganz anderen Seite beleuchtet.

Wissen von New Age und Spiritualität ist für Demenzbetreuer sinnvoll
Ein umfassendes Wissen von New Age bis hin zur Spiritualität ist für den Demenzbetreuer besonders hilfreich, um langfristig gut mit demenzkranken Personen umzugehen. Es ist einfach ein Trugschluss, wenn einer sagt: "Ach, die sind doch dement, da können wir gar nichts mehr machen." Das ist nicht nur würdelos den kranken alten Menschen gegenüber, sondern auch sehr kurzsichtig, wenn es um die Gesundheit der Betreuer geht.

Zu viele Menschen reden zu negativ über Demenzkranke! Die Verwirrung die mit der Krankheit einher geht, bringt uns in Verwirrung, das verstehe ich. Aber deshalb sollten wir gerade nicht davor weglaufen, uns noch viel mehr, bewusster mit der Krankheit auseinander zu setzen.

Die Abnahme der Fähigkeiten des Gehirns und die Folgen, die sukzessive von Persönlichkeitsveränderungen bis Lähmungen reichen, ist eine Seite der Krankheit. Die Entdeckung der eigenen Fähigkeiten des Betreuers von Psychologie bis Spiritualität ist die andere.

Nur, indem wir Freude und Hingabe entdecken, lernen, wie wir mit demenzkranken Menschen umgehen können, haben wir eine Chance, mit der wachsende Anzahl an Demenzkranken überhaupt umzugehen.

Bei New Age und Spiritualität geht es um Mitgefühl
Wir alle haben uns schon einmal mehr oder weniger für spirituelle Themen interessiert und wissen, dass es sehr viel um Meditation und Mitgefühl geht. Für jeden ist das nichts. Kaufen kann man sich dafür nichts und man kann es sich auch nicht auf die Fahnen schreiben. Und doch geben die Inhalte spiritueller Erklärungen, auch wenn es sehr nach "New Age" klingt, Hilfestellungen zu Umgang mit Demenz.

Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass der Betreuer, der sich aktiv mit Meditationsübungen, Mitgefühl, Loslassen und Vertrauen auseinandersetzt, mehr Chancen in der berufsbedingt notwendigen Prävention von Überforderungskrankheiten hat.

New Age und Spiritualität gegen Überforderungskrankheiten
Die Grenzüberschreitungen alzheimerkranker Personen können einer betreuenden Person zum Beispiel sehr an die Substanz gehen. Besser geht es, wenn wir es schaffen, mit Humor und Laissez-fair ein solches Verhalten zuzulassen, als in konstanter Abwehrhaltung den Tag damit zuzubringen, Demenzkranke zu "ertragen".

Mit Humor meine ich natürlich nicht, alles ins Lächerliche zu ziehen. Sondern Humor über die Lächerlichkeit unseres Kontrollverhaltens zu entwickeln. Das wird nämlich völlig absurd im Umgang mit Demenzkranken. Ein Loslassen von Kontrolle ist insofern ein spirituelles Anliegen, da es nichts mit Resignation zu tun haben darf. Denn wir wollen ja weiterhin würdevoll mit den alten Menschen umgehen.

Wenn man darüber liest, was Zen-Meister über die Einfachheit des Seins sagen, Gurus über das Verweilen im Moment und Lamas über "absolut und relativ", gewinnt man Inspiration für die Momente, da sich demenkranken Menschen nicht motivieren lassen etwas zu tun, was wir im Moment für gut befinden würden.

Das hat dann auch nichts mit New Age zu tun, nicht mit Erleuchtung, Religiosität oder ähnlichem. Es ist eine einfache Inspiration, mit der sich die Sichtweise über den menschlichen Geist erweitern kann und die daher hilfreich wird, bei dem leidvollen Thema Demenz.