Neurofeedback in der Behandlung von Kindern mit ADHS einsetzen

Viele Kinder, die unter ADHS leiden, durchlaufen im Rahmen ihrer vielfältigen Therapien eine Neurofeedback-Therapie. Diese kann sie dabei unterstützen Konzentration gezielt zu lernen. Lesen Sie hier, auf welchem theoretischen Hintergrund die Neurofeedback-Behandlung gründet und wie sie durchgeführt wird.

Die Neurofeedback-Methode geht davon aus, dass bei ADHS bestimmte Hirnregionen nicht oder nur wenig aktiviert sind. Diese Hirnregionen sind wichtig für die Steuerung der eigenen Impulse und der Aufmerksamkeit.

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Theoretische Grundlagen der Neurofeedback-Therapie bei ADHS

Es gelingt Kindern mit ADHS nicht ein Bereitschaftspotential aufzubauen und dieses dann in einer Handlung zu entladen. Bei ihnen gibt es einen gleichmäßigen Strom der Reizweiterleitung. Dies bedeutet, dass das kindliche Gehirn bei ADHS unter einer Art Dauerbeschuss steht. Der Aufbau eines Bereitschaftspotentials und die anschließende Entladung setzt auch das Belohnungsprinzip des Gehirns in Gang. Dies ist bei Kindern mit ADHS auch weitgehend außer Kraft gesetzt.

Wie funktioniert eine Neurofeedback-Therapie?

Bei einer
Neurofeedback-Therapie werden zunächst die kindlichen Hirnaktivitäten
bei einer normalen Aufgabe am Computer gemessen. Dann durchläuft das
Kind ein spezielles Übungsprogramm, bei dem es mithilfe von
Konzentration Aufgaben am Computer lösen muss. Während der Lösung der
Aufgaben wird ebenfalls die Hirnaktivität gemessen.

Die Aufgaben sind so
konzipiert, dass das Kind sie nur lösen kann, wenn es die Areale
aktiviert, die zunächst nicht richtig aktiviert sind. Die richtige
Lösung der Aufgabe fungiert dann zusammen mit dem schrittweisen Aufbau
eine Bereitschaftspotentials als Belohnungssystem.

Neurofeedback und die Umsetzung bei schulischen Leistungen

Nach und nach lernt das Kind, diese Art der Konzentration auch bei schulischen Aufgaben einzusetzen. Durch die positive Erfahrung, dass es mithilfe der Aktivierung der brachliegenden Hirnregionen Aufgaben länger durchhält, sich besser konzentrieren kann und körpereigene Glückshormone ausgeschüttet werden, ist es motiviert, diesen Prozess auch außerhalb der Neurofeedback-Therapie zu erleben. Je häufiger es die neue Art der Konzentration anwendet, desto sicherer gelingt der Transfer in den Schulalltag.

Kosten einer Neurofeedback-Behandlung

Die Kosten der Behandlung können im Rahmen einer Ergotherapie von der zuständigen Krankenkasse übernommen werden, wenn das Kind über eine entsprechende Diagnose verfügt. Erhält das Kind keine Überweisung zur Ergotherapie kann eine Neurofeedback-Behandlung auch privat durchgeführt werden. Hier variieren die Kosten für eine Stunde zwischen 70 und 90 Euro.

Es gibt auch die Möglichkeit sich privat ein Gerät anzuschaffen, mit dem es möglich ist die Neurofeedback-Übungen durchzuführen. Diese kosten in der Regel mehrere tausend Euro. Außerdem ist es dann wichtig, dass jemand aus der Familie des Kindes zumindest Grundkenntnisse in Bezug auf die Durchführung der Neurofeedback-Therapie hat.

Fazit

Die Neurofeedback-Behandlung von Kindern mit ADHS zeigt inzwischen gute Erfolge. Das schrittweise Erlernen der Aktivierung von den Hirnregionen, die für die Aufmerksamkeit und die Handlungssteuerung notwendig sind, hilft den Kindern sich auch außerhalb der Therapie besser zu konzentrieren und weniger impulsiv zu handeln.