Neu an der Börse: Die wichtigsten Tipps und Regeln für den Einstieg

Wer mehr aus seinem Geld machen möchte, steht oft vor einer großen Auswahl an Möglichkeiten: Zum einen bieten sich im klassischen, sicherheitsorientierten Stil Sparbücher, Tages- und Festgeldkonten an, zum anderen aber auch die großen Chancen und Risiken des Börsenhandels.

Bekannt ist dieser hauptsächlich für seine Gefahren – Gelegenheiten für rasche Gewinne und noch schnellere Verluste bis hin zum Bankrott finden sich hier zum Teil im Minutentakt.
Um gerade zu Beginn keine herben Rückschläge verzeichnen zu müssen, gibt es für Neulinge einiges zu beachten. In diesem Artikel geht es daher in diesem Artikel um:

  • Das Depot als Voraussetzung
  • Arten von Anlagen an der Börse
    • Aktien/Wertpapiere
    • offene Investmentfonds
    • ETFs/Indexfonds
    • Forex/Devisenmarkt
  • Die besten Tipps und wichtigsten Regeln

Das Wichtigste zuerst

Wer bereit und fest entschlossen ist, loszulegen, macht seinen ersten Schritt mit der Eröffnung seines Depots bei einer Bank oder einem Internet-Broker, da Anleger per Depotgesetz keinen direkten Zugang zur Börse besitzen dürfen. Sogenannte Discount-Broker, in der Regel Direktbanken, bieten zu vergleichsweise besonders günstigen Konditionen ein meist online oder telefonisch führbares, manchmal sogar kostenloses Depot, leider jedoch keine Beratungstätigkeit.

Damit eignen sie sich für Anfänger, die ohnehin keine Beratung wünschen oder denen die Preise der Hausbanken zu hoch sind. Allerdings sind die Konditionen im Detail nicht immer zum Vorteil des Anlegers, weshalb die Vertragsinhalte besonders genau geprüft werden sollten.

Vorbereitung ist alles: Die richtige Wahl treffen

Wer sich vor dem Kauf von Aktien oder anderen Investments gut informiert, kann sich zwar auch nicht vollständig vor Verlusten schützen, jedoch zumindest das Risiko durch unüberlegte Handlungen senken. Häufigster Fehler von Neulingen ist das sofortige Investieren des komplett verfügbaren Betrags in einzelne Aktien, die intuitiv eingekauft werden.

Wichtig für die Beurteilung von Aktien sind Recherchen über das jeweilige Unternehmen, deren Position in ihrem Marktsegment, alle nennenswerten Beteiligten der Branche wie Konkurrenten. Hierzu müssen Analysen, Berichte, die wesentlichen Kennzahlen, Firmenportraits und nicht zuletzt die neuesten News und bisherigen Kursentwicklungen zurate gezogen werden.

Das alles klingt sehr zeitaufwändig? Das ist der Grund, warum es Vollzeit-Broker gibt, die all dies im Auge behalten und auf die minutiösen Änderungen auf dem Markt reagieren. Doch unabhängig, ob der Wunsch vorliegt, nur etwas Geld anzulegen oder irgendwann mal ein Experte im Börsenhandel zu werden, hat eine gute Vorbereitung für alle Beteiligten dieses Marktes dieselbe Relevanz.

Um wirklich die richtige Entscheidung hinsichtlich der Investment-Art zu treffen, ist ein Grundverständnis für die unterschiedlichen Produkte zu erlangen. Eine Übersicht der wesentlichen Modelle:

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Aktien

Wer Aktien kauft, wird Inhaber eines Grundkapital-Teils des entsprechenden Unternehmens und damit Aktionär. Die Aktiengesellschaften (AGs) bieten ihre Anteile hauptsächlich an, um Geld für neue Investitionen zu erhalten und manche gewähren auch sogenannte Dividenden (eine ausführliche Definition der AG ist hier zu finden) – eine Gewinnausschüttung des Unternehmers, die jährlich gezahlt werden.

+ enorme Renditemöglichkeiten mit raschen Gewinnen möglich

+ Unternehmen mit stabilem Wachstum können relativ zuverlässige Anlagen sein

– mitunter größtes Risiko auf dem Markt hinsichtlich Verlusten

– schnelle Änderungen der Kurse benötigen viel Aufmerksamkeit

– notwendige Kenntnisse sind vergleichsweise hoch

Offene Investmentfonds

Diese meist schlicht als "Fonds" bezeichnete Anlagemöglichkeit verringert die Beteiligung des Anlegers, indem sozusagen fertige Pakete geschnürt werden, die Experten zusammenstellen und betreuen. Dadurch werden kurzfristige Änderungen des Marktes sowie der Kurse berücksichtigt und mit Anpassungen des Fond-Portfolios darauf reagiert.

+ das Investment wird für den Anleger stark vereinfacht und der Zeitaufwand minimiert

+ keine besonderen Vorkenntnisse oder Erfahrung für die Betreuung des Fonds notwendig

+ verschiedene Risiko-Rendite-Mischungsverhältnisse können vorab gewählt werden

– vergleichsweise hohe, meist prozentuale Gebühren für die Bereitstellung der Fonds, welche die Rendite erheblich verringern können

– betreuende Experten müssen zuverlässig und vertrauenswürdig sein

Devisen bzw. Forex-Handel

Die Abkürzung Forex steht für "Foreign Exchange Market" – zu Deutsch also Währungsmarkt. Dieser von der Börse gesonderte Handel, umfasst das Anlegen von Geld in fremden Währungen, wobei deren Kursschwankungen zum Einfahren von Rendite genutzt werden. Mithilfe sogenannter Hebel, wird der Umtausch nicht auf eine gebührenintensive 1:1-Variante, sondern beispielsweise mit 1:500, was einen großen Umsatz ermöglicht.

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Mit Währungsrechnern wie von finanzen.net lassen sich nicht nur die verschiedenen Landeswährungen umrechnen, sondern auch frühere Wechselkurse anzeigen. Dadurch können auch langfristige Schwankungen und Tendenzen unterschiedlicher Währungseinheiten beobachtet und analysiert werden.

+ sehr schnell und bereits mit kleinen Anlagebeträgen ertragsreich, durch Potenzierung der Erträge mithilfe der Hebel

+ vergleichsweise zügige Einarbeitung in die Materie kommt vor allem Einsteigern zugute

– Verluste können sich durch die Hebel ebenfalls sehr rasch ergeben

– tägliche Überwachung der Kurse ist kein Garant für eine positive Bilanz

– Aufwand durch Analysen und Recherchen

Die wichtigsten Tipps im Überblick

  • Gut vorbereiten: Anlagen/Unternehmen recherchieren und die Details der Produkte prüfen.
  • Vorsicht bei Beratungen: auch Bankmitarbeiter haben Vorgaben für Vertragsabschlüsse
  • Erfahrungen können gut mit Fonds, ETFs und im Währungshandel gesammelt werden.
  • Langsam anfangen, denn es gilt immer: Je höher die Rendite, desto höher das Risiko.
  • Niemals mit Geld aus Krediten spekulieren – Das verwendete Geld muss stets verzichtbar sein.