Nesselsucht: Viele mögliche Ursachen machen die Behandlung schwierig

Auch wenn Schätzungen zufolge etwa jeder vierte Deutsche im Laufe seines Lebens wenigstens einmal an Nesselsucht erkrankt, wissen viele Menschen nur wenig über den unangenehmen Hautausschlag. Das liegt auch an den vielen unterschiedlichen Ursachen, die die juckenden Quaddeln auslösen können. Nesselsucht kann in unterschiedlichen Formen auftreten.

Ursachen und Formen der Urtikaria

Nesselsucht wird auch Urtikaria genannt – nach dem lateinischen Namen für Brennnessel. Denn die Symptome ähneln der Hautreaktion nach einer Berührung mit den piksenden Brennhaaren der Pflanze: Auf der Haut bilden sich Quaddeln, die stark jucken. Bei der Nesselsucht lässt sich der Auslöser indes nicht so einfach herausfinden: Licht, Wärme, Kälte, Reibung oder Druck können ebenso dafür verantwortlich sein, wie Stress oder die Inhaltsstoffe bestimmter Lebensmittel.

So zeigt es auch dieses Infoportal zur Nesselsucht. Kinder leiden zudem häufig nach einem Infekt unter Nesselsucht. Bei allen Urtikaria-Patienten sorgt der jeweilige Auslöser dafür, dass mehr von dem Botenstoff Histamin im Körper freigesetzt wird als üblich. Dadurch werden die Blutgefäße durchlässiger und Wasser lagert sich unter der Hautoberfläche ein.

Bei manchen Menschen klingt die Nesselsucht nach wenigen Stunden oder spätestens nach zwei Wochen von allein wieder ab. In einigen Fällen tritt die Nesselsucht jedoch über Monate oder Jahre hinweg auf – häufig an immer wieder neuen Körperstellen. Dann handelt es sich nicht um eine akute, sondern um eine chronische Urtikaria.

Behandlung der Nesselsucht

Der Juckreiz und die unschönen Quaddeln beeinträchtigen die Betroffenen stark in ihrem Alltag. Abhilfe lässt sich nur schwer schaffen. Kratzen, eine heiße Dusche oder kalte Kompressen lindern vermeintlich die Symptome – können den Ausschlag unter Umständen aber sogar verschlimmern. Daher sollte man herauszufinden, was genau die Urtikaria auslöst.

Gerade bei einer länger andauernden Form der Hauterkrankung empfiehlt es sich, in einem Tagebuch zu vermerken, wann die Schübe der Nesselsucht auftreten. Aus dem jeweiligen Tageszusammenhang lässt sich dann womöglich auf die Ursache schließen: Handelt es sich um eine Lichturtikaria, eine Kälteurtikaria, eine Histaminintoleranz oder gingen besondere psychische Belastungen voraus?

Die Nesselsucht kann heute noch nicht vollständig geheilt werden. Die wichtigste Regel bei der Behandlung der Nesselsucht ist das Meiden des Auslösers. Wärme, Kälte, Druck oder Licht können allerdings im Alltag nicht immer umgangen werden. Die regelmäßige Einnahme von Antihistaminika hilft oftmals, die Histaminausschüttung zu hemmen und somit Nesselsucht einzudämmen. Die genaue Dosierung sollte unbedingt mit einem Facharzt abgesprochen werden.

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